Feuerwehr

Tobias Pfeifer wurde zum zweiten stellvertretenden Lindenfelser Stadtbrandinspektor ernannt

Anders als bei der Jugendwehr ist bei den vier Kinderfeuerwehren in Kolmbach, Lindenfels, Schlierbach und Winterkasten ein erheblicher Aderlass nach dem Boomjahr 2018 zu verzeichnen.

Von 
Jeanette Spielmann
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Stadtbrandinspektor Michael Höbel (links), Stellvertreter Stefan Schepula (Zweiter von links) und Bürgermeister Michael Helbig (rechts) gratulieren dem neuen zweiten stellvertretenden Stadtbrandinspektor Tobias Pfeifer. © Thomas Neu

Kolmbach. Mit 195 Einsatzkräften in acht Feuerwehren und als eine der schnellsten Truppen im Kreisgebiet hatte Bürgermeister Michael Helbig bei der Jahreshauptversammlung aller Lindenfelser Feuerwehren guten Grund den ehrenamtlichen Brandschützern für das Engagement und die Leistungen im vergangenen Jahr zu danken. Denn in den vergangenen fünf Jahren war es für die Lindenfelser mit insgesamt 122 Einsätzen das „härteste Jahr“, so Helbig. Das galt ebenso für die 18 Einsätze, die außerhalb Lindenfels geleistet wurden und deutlich machen, dass der Kreis Bergstraße die Wehren braucht, wie Kreisbrandmeister Daniel Pfisterer feststellte.

Vor diesem Hintergrund wurde im vollbesetzten Kolmbacher Dorfgemeinschaftshaus auch die erfolgreiche Jugendarbeit gelobt, die zu einem Plus von 20 Mitgliedern in den fünf Jugendfeuerwehren von Eulsbach, Kolmbach, Lindenfels, Schlierbach und Winterkasten führten. Insgesamt konnte Stadtjugendwart Christian Pfeifer, der vor gut einem Jahr dieses Amt übernommen hat, von einer positiven Entwicklung in der Nachwuchsarbeit berichten. Mit aktuell 54 Mitgliedern haben die Lindenfelser Jugendfeuerwehren den höchsten Mitgliederstand in den vergangenen fünf Jahren erreicht und sind eine der tragenden Säulen für die Zukunft der Einsatzabteilungen, die seit 2018 durch insgesamt 17 Übertritte aus der Jugendfeuerwehr gestärkt wurden.

Anders als bei der Jugendwehr ist bei den vier Kinderfeuerwehren in Kolmbach, Lindenfels, Schlierbach und Winterkasten ein erheblicher Aderlass nach dem Boomjahr 2018 zu verzeichnen. So hat sich in den vergangenen fünf Jahren die Mitgliederzahl bei den Kleinsten von 61 auf 37 reduziert. Allerdings mit dem positiven Effekt, dass in dieser Zeit 14 Kinder in die Jugendfeuerwehr gewechselt sind.

16 Brände forderten die Wehren

Negativ hat sich die Pandemie mit allein 25 Austritten in den Jahren 2020 und 2021 ausgewirkt. Angesichts mehrerer geplanter Aktionen zur Mitgliedergewinnung ist Stadtjugendwart Christian Pfeifer aber zuversichtlich, die Mitgliederzahlen wieder stabilisieren zu können, zumal es inzwischen auch in Glattbach (zusammen mit Kolmbach) wieder eine Jugendfeuerwehr gibt.

Insgesamt verfügen die Lindenfelser Feuerwehren über 333 Mitglieder, zu denen neben den Einsatzabteilungen, den Jugend- und Kinderfeuerwehren auch die 51 Mitglieder der Alters- und Ehrenabteilung sowie die 45 Musikerinnen und Musiker in den beiden Spielmannszügen von Kolmbach (15) und Winterkasten (30) gehören. Letzterer sorgte am Freitagabend im Dorfgemeinschaftshaus für die musikalische Eröffnung der Jahreshauptversammlung.

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Stadtbrandinspektor Michael Höbel verwies in seinem Jahresbericht auf die 122 Einsätze, von denen der weitaus größte Anteil auf die 73 Hilfeleistungen entfiel. Dennoch stellen die 16 Brandeinsätze, insbesondere wenn es sich um Großbrände handelt, wie beispielsweise der abgebrannte Netto-Markt in Lautertal, die größte Herausforderung für die Einsatzkräfte dar. Nur klein war der Fahrzeugbrand zwischen Knoden und Breitenwiesen, doch hier wurden die Einsatzkräfte durch das nicht vorhandene Wasser gefordert.

Ausbau der Waldbrandausrüstung

Insgesamt 1298 Personalstunden wurden bei den Einsätzen im vergangenen Jahr geleistet, dazu kamen weitere 378 Stunden für den Brandsicherheitsdienst. Mit insgesamt 52 angemeldeten Lehrgängen sprach Höbel von einem großen Interesse an der Weiterbildung und einer guten Teilnahme, auch wenn nicht alle Lehrgänge aus Personalmangel wahrgenommen werden konnten. Hier appellierte der Stadtbrandinspektor an alle Aktiven, sich bei Interesse als Ausbilder beim Kreis zur Verfügung zu stellen, damit der Lehrgangsbedarf künftig ausreichend abgedeckt werden kann.

Ein besonderer Dank von Höbel richtete sich an die Gerätewarte, durch deren Arbeit erst gewährleistet ist, dass Fahrzeuge, Geräte, Einsatzmittel und Material einsatzfähig sind und damit auch die Sicherheit der Einsatzkräfte gewährleistet wird. Sie prüfen, warten und pflegen die feuerwehrtechnischen Gerätschaften.

Neben den Gerätewarten in den acht Feuerwehren sind aktuell noch drei Atemschutzgerätewarte tätig, die allein 470 Arbeitsstunden erbrachten. Dazu kamen die 797 Arbeitsstunden der Gerätewarte, was einen gesamten Aufwand von 1267 Stunden ergab. Umgerechnet auf ein Arbeitsjahr mit einer 39-Stunden-Woche wäre ein Gerätewart 32,48 Stunden (ohne Urlaub) mit feuerwehrtechnischen Arbeiten beschäftigt. Auch damit verdeutlichte der Stadtbrandinspektor den hohen Stellenwert dieser ehrenamtlichen Arbeit.

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Philipp Kriegbaum
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Auch vor dem Hintergrund veränderter Rahmenbedingungen und rechtlichen Vorschriften müssen sich die Freiwilligen Feuerwehren immer wieder neuen Herausforderungen stellen. Dazu gehört beispielsweise der Ausbau der Waldbrandausrüstung, aber auch die Fortschreibung des Bedarfs- und Entwicklungsplans, auf den auch Bürgermeister Helbig aufmerksam machte. Mit den Beratungen werde am 8. Mai begonnen. Weitere anstehende Projekte seien das Feuerwehrgerätehaus Winterkasten sowie die Einrichtung von sogenannten Leuchtturmzentren im Rahmen des Katastrophenschutzes, die bei den Feuerwehren Schlierbach, Lindenfels-Mitte, Winterkasten und Kolmbach geplant seien.

Großübung am 13. Mai

Angesichts der wachsenden Vorhaben haben sich die Verantwortlichen der Lindenfelser Feuerwehr auch dazu entschlossen, einen zweiten stellvertretenden Stadtbrandinspektor zu installieren, um die Aufgaben auf mehr Schultern verteilen zu können.

In geheimer Wahl wurde dafür Tobias Pfeifer gewählt, der zwei Drittel der abgegebenen 93 Stimmen erhielt. Drei Stimmen waren ungültig und 28 Wahlberechtige hatten mit „Nein“ gestimmt.

Abschließend wies Stadtjugendwart Pfeifer auf die anstehende Großübung des Löschbezirks 1 am 13. Mai an der Eleonoren-Klinik in Winterkasten hin. Erfreulich sei die Unterstützung der Klinik, die für alle teilnehmenden Kinder- und Jugendlichen die Kosten für Essen und Trinken übernehmen will.

Auch auf die offizielle Übergabe der neuen Drehleiter für Lindenfels-Mitte am 1. Juli wurde aufmerksam gemacht.

Freie Autorin

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