Winterkasten/Lindenfels. Ein beschädigter Traktor, zwei völlig zerbeulte Pkw, einer davon die Böschung hinuntergerollt, fünf eingeklemmte Personen. Diese Lage hatte sich der stellvertretende Stadtbrandinspektor und Winterkäster Wehrführer Tobias Pfeifer für die Inspektionsübung der Feuerwehren von Winterkasten, Lindenfels-Mitte und Reichelsheim ausgedacht und mit seinen Helfern vorbereitet. Am vergangenen Freitagabend wurde dafür die Landstraße L3399 zwischen Winterkasten und der B47 komplett gesperrt.
Die drei Wehren arbeiteten Hand in Hand und lösten die anspruchsvolle Aufgabe zügig und effizient. „Die Kooperation zwischen den Wehren hat hervorragend funktioniert“, resümierte Pfeifer nach Abschluss der Übung.
Die angenommene Übungslage: Ein Traktor mit Anhänger und ein Pkw waren zusammengestoßen. Dabei war das Auto zwischen Traktor und Anhänger geraten. Ein zweiter Pkw war die Böschung hinabgestürzt und seitlich an einem Baum zum Stehen gekommen. Die Insassen der Autos waren in den Fahrzeugen eingeklemmt.
Eine so komplexe Übungslage kann nicht von einer Ortsteilfeuerwehr alleine gelöst werden. Erste Aufgabe eines Einsatzleiters ist es dann, die Gesamtlage in Einsatzabschnitte aufzuteilen. Im Ernstfall kommt es darauf an, dass die Abläufe auch dann reibungslos ineinandergreifen, wenn Retter verschiedener Einheiten zusammenarbeiten. Deshalb trainieren die einzelnen Feuerwehren im Jahresverlauf zwar getrennt voneinander, aber nach identischen Vorgaben.
54 Einsatzkräfte und sieben „Verletzte“
Am Freitagabend waren 54 Einsatzkräfte vor Ort. Die Rolle des Einsatzleiters übernahm Christian Pfeifer, stellvertretender Wehrführer der Feuerwehr Winterkasten. Thomas Höbel (Wehrführer Lindenfels) und Sören Erbeldinger (Wehrführer Reichelsheim) leiteten die gebildeten Einsatzabschnitte. Nach 32 Minuten waren alle sieben „Verletzten“ in Sicherheit. „Ein Ergebnis, das die intensive Ausbildung bestätigte und die Zuschauer beeindruckte“, sagte Tobias Pfeifer.
Er führte aus, dass die Feuerwehren Winterkasten und Lindenfels-Mitte bereits seit vielen Jahren eng zusammenarbeiten und innerhalb der Stadt Lindenfels die technische Komponente für komplexe Hilfeleistungseinsätze bilden. Die „Zusammenarbeit im interkommunalen Bereich“ sei durch die Teilnahme der Reichelsheimer Wehr geübt worden.
Thomas Bauer, Erster Stadtrat der Stadt Lindenfels, verfolgte die Übung als Beobachter. „Ich war beeindruckt, wie ernst jede Einsatzkraft die Lage genommen hat und wie präzise jeder Handgriff saß“, sagte er. Stadtbrandinspektor Michael Höbel und Tobias Pfeifer zeigten sich gleichermaßen zufrieden mit der Leistung der Wehrleute. Pfeifer: „Wir sind sehr gut ausgebildet und können uns auf unsere Mannschaft absolut verlassen. Die Übung hat aber auch gezeigt, wie wichtig eine moderne Ausstattung der Feuerwehren ist, um solche Lagen erfolgreich zu meistern.“
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