St. Petrus und Paulus

Täglich öffnet sich ein Türchen am Pfarrheim in Lindenfels

Besonders Familien sollen mit dieser Aktion angesprochen werden. Sie soll auf die Adventszeit und das kommende Weihnachtsfest einstimmen.

Von 
Jutta Haas
Lesedauer: 
Bei der Adventsfenster-Aktion der katholischen Gemeinde St. Petrus und Pauls in Lindenfels wurde nun das erste Bild enthüllt und eine schöne Geschichte über gestrickte Socken erzählt. © jhs

Lindenfels. Die ersten Türchen am Adventskalender im Ökumenischen Gemeindehaus in Lindenfels sind geöffnet. „Bis zum 23. Dezember werden wir jeden Tag ein Türchen am frühen Abend öffnen“, informierte Renate Schneider über die Aktion. Immer um 18 Uhr beginnt die kleine Veranstaltung. Willkommen sind dazu Erwachsene und Kinder gleichermaßen.

Besonders Familien werden mit dieser Aktion angesprochen. Sie stimmt auf die Adventszeit und das kommende Weihnachtsfest ein. Seit 25 Jahren, außer in der Pandemiezeit, gibt es nun schon jedes Jahr diese Adventsfenster-Aktion der katholischen Gemeinde St. Petrus und Paulus im katholischen Pfarrheim, das inzwischen auch von den evangelischen Christen aus Lindenfels genutzt wird.

Newsletter "Guten Morgen Bergstraße"

Willkommen waren schon immer alle Lindenfelser, egal, welcher Konfession sie angehören. Zur Gestaltung haben im Laufe der Jahre ebenfalls schon viele Bürger beigetragen. Zur Öffnung des ersten Türchens war auch der katholische Pfarrer Wolfgang Kaiser gekommen. „Bei den ersten Türchen ist die Besucheranzahl noch etwas niedrig, aber das ändert sich im Laufe des Monats“, weiß Renate Schneider aus Erfahrung.

Neu waren diesmal Holzgestelle, an denen die Bilder der Familien angebracht werden, die sich mit einer Geschichte, Lied oder einem besonderen Beitrag um den jeweiligen Abend kümmern. In der Vergangenheit wurden die lichtdurchlässigen Bilder an der großen Fensterfront angebracht, doch wegen der unterschiedlichen Temperaturen fielen diese immer wieder herunter. Dank der Holzgestelle soll das nicht mehr passieren. Renate Schneider dankte Norbert Höly für die Gestaltung der Gestelle.

Eine Geschichte von Schnee, Hühnersuppe und Socken

Und dann war es an der Zeit, das erste Türchen zu öffnen – oder besser: das erste Bild zu enthüllen. Es zeigt zwei Socken, im zweiten stecken noch die Stricknadeln, denn die Arbeit war noch nicht fertig. „Was hat es damit wohl auf sich?“, fragte Renate Schneider in die Runde und blickte zunächst in ratlose Gesichter. Doch Martina Müller, die sich um das Treffen gekümmert hatte, wusste die Antwort. Sie hatte eine Geschichte von Schnee, Hühnersuppe und Socken geschrieben und mitgebracht. Müller verstand es, es spannend zu machen. Gut passte diese Geschichte in das völlig verschneite Lindenfels.

„Alles ist gleichermaßen weiß, die Jungen werfen mit Schneebällen und spielen im Schnee“, begann die Erzählung. An einem solchen Wintertag wird der Junge Hans ins Haus gerufen und er bekommt von der Mutter die Aufgabe, Hühnersuppe zu seiner Tante zu bringen. Sie ist die Schwester von seinem Vater und wohnt nicht weit entfernt allein in einem Haus. So ganz geheuer ist diese Tante dem Jungen nicht, ist sie doch etwas eigenartig.

Mit seinen Gedanken beschäftigt macht sich der Junge auf den Weg durch die verschneite Gegend. Als er am Haus der Tante ankommt, klopft er und tritt zögerlich ein. Auf dem Fußboden im Flur sieht er Fußspuren, als wenn jemand mit nackten und nassen Füßen über den Boden gegangen wäre. Das verwundert den Jungen, denn dazu ist es eigentlich zu kalt – zumal die Spuren im Flur an der Haustür sind.

Mehr zum Thema

Literatur

Geschichte des Helden Siegfried im Drachenmuseum Lindenfels

Veröffentlicht
Von
Gisela Grünwald
Mehr erfahren
Lindenfels

Lindenfelser Kommunionkinder besuchten das Bibelhaus

Veröffentlicht
Von
red/Bild: Kirche
Mehr erfahren

Im Haus findet er schließlich die Tante, deren strumpflose Füße in roten Pantoffeln stecken. Sie sitzt auf einem Holzofen mit einem Buch in der Hand. Ihre Jacke ist schräg geknöpft, oben ist ein Knopf übrig und unten ein Knopfloch. Komplettiert wird das Aussehen durch die aufgesteckten Haare, die wie ein Pinsel aussehen. Während Hans die Hühnersuppe übergibt, kommt er ins Gespräch mit der eigenartigen Tante und erfährt, dass sie ihre neuen Socken im Schnee ausprobiert hatte.

Bei einem Socken hatte sie während des Strickens an viele nicht so schöne Dinge gedacht, bei dem anderen Socken war sie fröhlich und gut gelaunt. Dann kam der Test. „Der Fuß mit dem Socken mit den traurigen Gedanken wurde im Schnee gleich kalt, dagegen blieb der rechte Fuß mit dem Socken mit den fröhlichen Gedanken schön warm und wohlig.“ Hans gab ihr den schlauen Tipp, gleich noch einen Socken mit fröhlichen Gedanken zu stricken. Genau das hatte die Tante längst getan – und zu seiner Überraschung schenkte sie ihm beide fröhliche Socken.

Familien und Bürger kümmern sich um die nächsten Abende. Am Freitag, 7. Dezember, wird der evangelische Kindergarten das Programm gestalten.

Freie Autorin

Copyright © 2025 Bergsträßer Anzeiger

VG WORT Zählmarke

Thema : Burgfest Lindenfels

  • Lindenfels Kinder verlegten den „Wilden Westen“ nach Lindenfels

    Der traditionelle Kindernachmittag beim Lindenfelser Burgfest ist der Höhepunkt für viele Familien aus der ganzen Umgebung. Über 180 Kinder zog es in den „Wilden Westen“, den Simone Spielmann und ihr Team vorbereitet hatten. An acht Stationen testeten die Kinder ab drei Jahren ihre Geschicklichkeit. Alle Spiele waren kostenlos. An der Burgschänke stand Simone Spielmann und verteilte die Laufzettel. An jeder der acht Stationen erhielten die Kinder einen Stempel. Wer alle absolviert hatte, durfte sich ein kleines Geschenk aus einer großen Kiste aussuchen. Die Aufgaben waren bunt gemischt. Unter den Augen von Simone Spielmann musste man in drei geschlossene Eimer greifen und Spinnentiere aus dem Wasser holen. Dann ging es weiter zum Hufeisenwerfen. Geschickt warfen die Jungen und Mädchen echte Hufeisen an eine Stange. Das Zielwerfen mit viel Gefühl lag manchen Mädchen mehr als den Jungen. An zwei Tischen vor der Burgschänke war eine Schürfstelle für die Goldgräber: Nicht unter Tage im Schacht, sondern in Badewannen voller Spielsand mussten Goldnuggets gesucht werden. „Ich habe ihn, ich habe ihn“ rief ein blondes Mädchen. Die „Nuggets“ durften die Kinder mit nach Hause nehmen. In der Burgschänke bastelten Kinder aller Altersklassen unter der Aufsicht von Stefan Lauterbach Halsketten und Armbänder. „Als Indianer braucht man ein Armband.“ Cowboys auf dem SteckenpferdAuf halber Höhe auf dem Weg zur Burg gab es Pfeilwerfen. Für die Älteren hing eine Dartscheibe an einem Baum, für die Jüngeren gab es eine Scheibe mit Bildern. Neben dem Zielen mit Pfeilen lag eine Station, bei der Schaukelpferde mit einem Lasso gezogen werden mussten. Über eine kurze Distanz mussten die Kinder die Schaukelpferde ziehen. Manche machten es mit viel Kraft und roher Gewalt. Zwei Stationen waren rechts und links neben dem Burgtor. Auf der rechten Seite gab es „Hobby-Horsing für Cowboys, die sich nur ein Steckenpferd leisten können“. Jedes Kind durfte sich ein Steckenpferd aussuchen, und los ging es mit dem Westernturnier. Westernpferde müssen wendig und schnell sein, um den Kühen oder Pferden hinterherzujagen. Slalom und Geschwindigkeit spielten eine Rolle auf der Strecke um eine Tonne herum. Auf der linken Seite vom Burgtor probierten die Kinder aus, wie gut sie sich lautlos bewegen können. Ein Muss für Indianer, die sich an den Gegner anschleichen. Ein Geflecht von Schnüren, an denen Glocken und Musikinstrumente hingen, musste überwunden oder unterklettert werden. Ein Mädchen aus Gadernheim hatte den Einfall: „Warum über die Schnüre krabbeln, warum nicht unten drunter durchrobben?“. Sie war die Schnellste und klopfte sich anschließend den Dreck ab. Schon bald gab es keine Laufkarten mehr, aber die Kinder konnten an allen Stationen weiter ihre Fähigkeiten testen. Sie testeten auch das Klettern und Schwingen an den Ästen des jungen Bäumchens gegenüber der Burgschänke. Der junge Baum ertrug die Kletterer mit Ruhe und Gelassenheit.

    Mehr erfahren
  • Lindenfels Trachtenkapelle: Polka-Klänge am Fuß der Burg Lindenfels

    Die Musiker der Lindenfelser Trachtenkapelle stimmten sich mit einer öffentlichen Probe schon einmal auf das anstehende Burgfest ein.

    Mehr erfahren
  • Lautertal Viele Termine sollen Besucher in den Odenwald locken

    Der Veranstaltungskalender der TAG präsentiert Events wie das Lindenfelser Burgfest und kulturelle Höhepunkte. Eine spannende Einladung, den Vorderen Odenwald zu entdecken.

    Mehr erfahren

Thema : Lindenfels-Festival

  • Lindenfels Ein Konzert in Lindenfels zum Mitmachen

    Elisha Mbukwa und seine Band begeisterten bei ihrem Auftritt die rund hundert Besucher.

    Mehr erfahren
  • Life 2023 13-jährige Ausnahmekünstlerin beim Lindenfels-Festival

    Musik ist Franziska Trilligs Leidenschaft. Mit nur sieben Jahren begann sie, Gitarre zu spielen. Heute komponiert die jetzt 13-Jährige eigene Songs. Ihr ganzes Können zeigte sie nun auch bei einem Konzert beim Life-Festival.

    Mehr erfahren
  • Lindenfels-Festival Lindenfels-Festival: Über 100 Besucher beim Klassik-Konzert

    Sopranistin Emma Kindinger, Pianist Mathieu Bech und Klangregisseur Lennart Scheuren zeigten beim Klassik-Konzert ihr ganzes Können

    Mehr erfahren