Tierschutzinitiative Odenwald - Verein appelliert an Halter, die unkontrollierte Vermehrung der Tiere zu verhindern

Odenwälder Initiative: Mit Kastrationen gegen das Katzen-Elend

Von 
red
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Hauskatze. +++ dpa-Bildfunk +++ © Hauke-Christian Dittrich

Odenwald. Viele kennen das: Urlaub im Süden, in der Sonne friedlich vor sich hin dösende Katzen. Manche von ihnen kommen auch, scheinbar ungeniert bis zutraulich, an die Tische auf den Terrassen der Restaurants und umschmeicheln die Gäste. Aber die Idylle ist trügerisch, und wer genauer hinschaut, sieht, dass die Katzen oft struppig, ungepflegt, manchmal verletzt und viel zu dünn sind.

Alles Katzen, die ursprünglich von Hauskatzen abstammen, Tiere also, die auf menschliche Hilfe angewiesen sind, wenn sie krank werden oder Hunger haben. Für die sich aber niemand wirklich verantwortlich fühlt.

Man muss aber gar nicht erst in den Süden reisen, schreibt die TSI (Tierschutzinitiative Odenwald) denn auch bei im eher kühlen Deutschland gibt es laut Schätzung des Deutschen Tierschutzbundes etwa Millionen Streunerkatzen.

Sie leben auf verwilderten Grundstücken, in verlassenen Gebäuden, in Scheunen und Ställen, die ihnen einen halbwegs trockenen und warmen Unterschlupf bieten. Im Gegensatz zu Hauskatzen, die stets vor einem wohlgefüllten Fressnapf sitzen, ist ihr Leben ein echter Überlebenskampf und von der Nahrungsbeschaffung für sich und ihre Nachkommen geprägt.

Für bessere Überlebenschancen sorgen

Die TSI wie auch viele andere Tierschutzorganisationen sorgen daher mit Kastrationsaktionen, bei denen die Katzen eingefangen, medizinisch versorgt, unter Narkose kastriert, manchmal entwurmt, gekennzeichnet und registriert werden, für die Eindämmung deren unkontrollierter Vermehrung. Da sich die meisten dieser scheuen Tiere nie mehr an Menschen gewöhnen, werden sie anschließend in ihrem angestammten Revier wieder freigelassen.

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Die Tatsache, dass Katzen mit Freigang aus Privathaushalten mit frei lebenden Katzen immer neue Nachkommen zeugen, kann nur durch rechtzeitige Kastration verhindert werden, und zwar nicht erst, wenn es zu spät ist und die Katze bereits mit sechs Monaten ihren ersten Nachwuchs geboren hat, schreibt die TSI. Ein merkwürdiges Gerücht scheine sich in diesem Zusammenhang immer noch hartnäckig zu halten: Dass Katzen vor der Kastration zuerst einmal einen Wurf Junge zur Welt gebracht haben sollten.

Katern „erspare“ man aus falsch verstandener Tierliebe immer noch die Kastration, obwohl sie neben der Fortpflanzungsunfähigkeit viele weitere Vorteile mit sich bringe: Kastrierte Kater seien oftmals häuslicher, machten keine kilometerlangen Ausflüge, würden seltener zu Opfern von Verkehrsunfällen und geräten dadurch auch weitaus weniger oft in blutige Revierkämpfe, die häufig mit einem Besuch beim Tierarzt enden. Vor den beim Geschlechtsakt übertragbaren Krankheiten oder anderen Viruserkrankungen bleiben männliche und weibliche Katzen verschont.

Betreute Futterplätze für Katzen

Eine wichtige Rolle spielten bei der Eindämmung des Katzen-Elends aber auch die betreuten Futterplätze, die die TSI und andere Tierschutzorganisationen eingerichtet haben. Freilebende Katzen werden dort von ehrenamtlichen Mitarbeitern regelmäßig gefüttert und im Bedarfsfall auch der tierärztlichen Versorgung zugeführt.

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Die Kosten hierfür, wie auch die für die Kastrationen, müssen in der Regel von den Vereinen getragen werden. Entgegen der landläufigen Meinung, dass Tierschutz generell von den Gemeinden, den Kommunen oder den Ländern finanziell getragen werde, sei das nur teilweise zutreffend und gesetzlich nicht eindeutig geregelt. Die Tierschutzinitiative Odenwald bekomme keinerlei Unterstützung von den Gemeinden und müsse die anfallenden Kosten selbst tragen.

Bedauerlich sei in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass die Kastrationspflicht in einigen wenigen Dörfern und Städten Deutschlands inzwischen zwar bereits besteht, es aber offensichtlich immer noch Vorbehalte seitens der Verantwortlichen gebe, die Grundlagen für eine bundesweite Einführung zu schaffen. red

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