Konzert

Romantische Lieder und Klavierstücke in Lindenfels

Zum Abschluss hörte das Publikum in der voll besetzten Kirche „Morgen“ von Richard Strauss und „Etterklang“ von Edvard Grieg. Mit mehreren Zugaben beendeten die beiden Musiker ihr Programm.

Von 
Gisela Grünwald
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Sopranistin Emma Kindinger und Pianist Alexandro Agopyan bei ihrem Konzert „Blütenstaub“ in der evangelischen Kirche in Lindenfels. © Gisela Grünwald

Lindenfels. Das Konzert der Sopranistin Emma Kindinger aus Lindenfels und des Pianisten Alexandro Agopyan aus Rimbach sorgten für eine volle Kirche in Lindenfels. Emma Kindinger studiert am Mozarteum in Salzburg Operngesang, Pianist Alexandro Agopyan Musikwissenschaften und Philosophie in Berlin.

Agopyan hatte die Idee das Konzert „Blüthenstaub“ zu nennen: bewusst mit dem Buchstaben „h“ nachdem „t“, weil benannt nach einem philosophischen Werk von Novalis aus dem Jahr 1798. Es ging den beiden um Fragmente aus dem Zeitalter der Romantik. Es wurde ein sehr abwechslungsreicher Spätnachmittag: mal ein Klaviersolo und dann wieder Kindingers Gesang. Zum Einstieg ins Konzert spielte Agopyan „Arietta“ von Edvard Grieg, einem Komponisten der Romantik. Der Norweger lebte von 1843 bis 1907. Seine Stücke werden bis heute gern gespielt.

Im Anschluss glänzte Emma Kindinger mit dem Lied „Das Veilchen“ von Wolfgang Amadeus Mozart. Der Text stammt von Johann Wolfgang von Goethe, die Musik komponierte Mozart um 1785. Nicht ganz so bekannt ist das französische „Dans un bois soltaire“, übersetzt „Einsam ging ich jüngst“, das Mozart für Auguste Wendling 1778 komponierte. Das Publikum spendete den jungen Musikern viel Applaus.

Zur Romantik gehören auch die Lieder von Robert Schumann. Ausgewählt hatten Agopyan und Kindinger die Stücke „Vogel als Prophet“, „Widmung“ und „Der Nussbaum“. Schumann lebte von 1810 bis 1856. Er liebte Clara Wieck, doch stand der Heirat einiges im Weg. Besonders beeindruckend war Emma Kinder bei „Der Nussbaum“, eine Liebeserklärung an den Baum, der vor dem Fenster der Familie stand.

Clara Wieck, Tochter des Komponisten Friedrich Wieck, wurde von diesem musikalisch ausgebildet. Erst lernte sie Klavier spielen nach Gehör und dann nach Noten. Schon im Haushalt ihres Vaters lernte Clara Wieck die großen Komponisten der damaligen Zeit kennen, darunter Johannes Brahms und Felix Mendelsohn Bartholdy.

Stücke von Mozart, Grieg und Silbelius

Robert Schumann wurde von ihrem Vater unterrichtet und lernte dabei Clara schon als Sechsjährige kennen und verliebte sich später in sie. Ein einfaches Leben hatte sie als Ehefrau und Mutter von vier Kindern nicht. Bis zu ihrem Tod arbeitete sie als Klavierlehrerin und ließ sich auch während ihrer Ehe nicht von eigenen Konzertreisen abhalten.

Alexandro Agopyan überzeugte bei „Oeillet“, einem Stück des Finnen Jean Sibelius. Der lebte von 1865 bis 1957 und gilt als Komponist des Übergangs der Spätromantik zur Modernen. Bekannt war er zunächst vor allem in England und den USA. Erst sehr spät wurden seine Werke auch in Deutschland gespielt.

Noch einmal hörte das Publikum Robert Schumann. Er hat die Melodie zu Heinrich Heines bekanntestem Liebesgedicht „Du bist wie eine Blume“ sowie zu „Lotusblume“ geschrieben. Die zwei jungen Künstler wurden vom Publikum mit Applaus überschüttet und hatten als Zugabe ein Stück von Johannes Brahms.

Nach der Pause hörte das Publikum von Edvard Grieg „Hochzeitstag auf Troldhaugen“ sowie die Rosen-Arie „Giunse alfin il momento“ aus Wolfgang Amadeus Mozarts Oper „Le nozze di Figaro“ bekannt als „Figaros Hochzeit“. Die Zuhörer waren auch begeistert bei dem „Vilja-Lied aus der Operette „Die lustige Witwe“ von Franz Lehár. Das Stück gehört zum Repertoire eines jeden Stadttheaters.

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Von
Thomas Tritsch
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Von Jean Sibelius hörten die Besucher „När rönman blommar“ und „Carillon“. „När rönman blommar“ heißt übersetzt „Wenn die Eberesche blüht“. Emma Kindinger überzeugte mit der Kunst des geschmeidigen Gesangs aus „Don Pasquale“ vom italienischen Komponisten Gaetano Donizetti. Sie interpretierte „Quel guardo il cavaliere“.

Zum Abschluss hörte das Publikum in der voll besetzten Kirche „Morgen“ von Richard Strauss und „Etterklang“ von Edvard Grieg. Mit mehreren Zugaben beendeten die beiden Musiker ihr Programm. Für Alexandro Agopyan war es der zweite Auftritt in der Kirche, für Emma Kindinger bereits das dritte Konzert. Auf die Frage welche Rolle sie am liebsten singen würde, nannte sie die Konstanze aus Mozarts Singspiel „Die Entführung aus dem Serail“. Uraufgeführt wurde es 1782 in Wien, seither ist eines der erfolgreichsten Singspiele von Mozart, das auch heute noch oft dargeboten wird.

Freie Autorin

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