Kultur

Lindenfelser Museum schließt wegen Umbaus

Die Einrichtung ist zu den Brauchtumstagen an diesem Wochenende letztmals geöffnet.

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red
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Lindenfels. Die alten Handwerkskünste, verbunden mit einem bunten Markttreiben, stehen jedes Jahr im Mittelpunkt der Lindenfelser Brauchtumstage, die an diesem Wochenende wieder stattfinden. Besonders begehrt ist das Bauernbrot, das im typischen Odenwälder Hausbackofen im Museumshof frisch gebacken wird. Die Besucher können der Arbeit der Bäcker zusehen, die für die richtige Temperatur im Ofen sorgen müssen.

Wenn das Holz im Backraum zu Asche verbrannt ist, werden mit einem Schieber Asche und Holzkohlenreste herausgeholt. Der Backraum wird mit einem nassen Jutetuch an einer langen Stange ausgehuddelt, das heißt gesäubert. Anschließend werden die Teiglinge eingeschossen, das heißt mit schnellem Rückziehen des Brotschiebers im Ofen platziert. Bei der Backzeit ist Fingerspitzengefühl gefragt. Durch Klopfen auf den Brotlaib lässt sich feststellen, ob er durchgebacken ist. Die kleinen Brote sind für drei Euro zu haben.

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Der Odenwälder Gäulchesmacher zeigt die Herstellung seiner kleinen Holzpferde, die über den Odenwald hinaus Bekanntheit erlangt haben. Das Spinnrad dreht sich fleißig und das Schiffchen am Webstuhl kommt nicht zur Ruhe. Dabei kommen außer Schafwolle weitere verschiedene Fasern zum Einsatz. Wer möchte, kann sich selbst am Spinnrad ausprobieren.

Weitere traditionelle Handwerksvorführungen geben Drucker, Uhrmacher, Fotograf, Sattler, Schuhmacher, Glaser und Perlenstickerinnen. Auch die anderen Museumswerkstätten verdeutlichen – dank der Vielzahl von Gerätschaften – fast schon historische Arbeitstechniken.

Odenwälder Lebkuchen werden in der Museumsbackstube angeboten. Besonders freuen können sich die Besucher auf den Hufschmied, der am Sonntag am Löwenbrunnen seine Arbeit präsentiert und ein Pferd beschlägt. Anlässlich des Stadtjubiläums gibt es außerdem ein Schauprägen in mittelalterlicher Münztechnik mit dem Fallhammer. Hierfür wurde ein Gedenktaler herausgebracht, den die Besucher selbst prägen und kaufen können.

Herbstmarkt im Kurgarten

Auf dem Herbstmarkt im Bürgerhaus am Kurgarten gibt es heimische Produkte aus der Landwirtschaft wie Honig, Senf, Marmelade und Hausmacher Wurst. Zahlreiche Stände locken mit besonderen Geschenk- und Dekorationsideen, wie herbstlichen Gebinden oder medizinischen Lammfellen.

Im Museums-Café gibt es Odenwälder Kuchen, Latwerge- oder Hausmacher Wurst-Brote. Auf dem Rathaushof locken Pellkartoffeln aus dem Kartoffel-Dämpfer mit Kräuter-Quark, frisch gekelterter „Süßer“, oder am Stand der Feuerwehr Odenwälder Bratwurst. Der Angelverein Bachforelle Lindenfels räuchert Forellen. An beiden Tagen steht der mobile Räucherofen im Kurgarten, wo frisch geräucherte Forellen angeboten werden.

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Der Eintrittspreis von drei Euro pro Person und Tag beinhaltet auch den Eintritt für das Lindenfelser Museum und das Deutsche Drachenmuseum. Die Brauchtumstage mit Herbstmarkt sind heute (Samstag) in der Zeit von 12 bis 18 Uhr und morgen (Sonntag) zwischen 10 und 17 Uhr geöffnet.

Die Besucher haben dann vorerst zum letzten Mal die Möglichkeit, das Lindenfelser Museum zu besuchen. Wie die Stadt Lindenfels mitteilte, schließt die Einrichtung nach den Brauchtumstagen ihre Pforten für die Winterpause und einen größeren Umbau.

Wiedereröffnung im Oktober 2024

Dieser sei ursprünglich bereits für dieses Jahr geplant gewesen, aufgrund der 900-Jahr-Feier der Stadt aber verschoben worden. Aus Brandschutzgründen ist an dem alten Gebäude aus dem Jahr 1781 die Installierung einer außen entlangführenden Fluchttreppe nötig, sowie der Umbau von Fenstern zu Fluchttüren. Dabei soll auch das Dach saniert werden.

Die Dauer der Arbeiten beträgt voraussichtlich ein Jahr. Die Wiedereröffnung ist somit für die Brauchtumstage im nächsten Jahr, am 5. und 6. Oktober, geplant. red

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