Lindenfels. Es waren mehrere Gruppen, die die Lindenfelser Kernstadt und im näheren Umfeld ordentlich aufgeräumt haben. Zur Müllsammelaktion hatte der Förderverein Burg Lindenfels aufgerufen. Seit rund zwei Jahren gibt es diese regelmäßig – einmal im Frühjahr und einmal im Herbst. Insgesamt nahmen diesmal elf Personen teil, darunter auch Kinder. Im Vorfeld wurde darum gebeten, eigene Warnwesten sowie, falls vorhanden, Greifer und Handschuhe mitzubringen. Das klappte sehr gut.
Die Einteilung, wer wo sauber macht, ergab sich beim Treffen am Löwenbrunnen spontan. Schnell bildeten sich die entsprechenden, kleinen Teams dazu. Zwei Personen hatten sogar ihren Hund mitgebracht und verbanden die Pflicht mit der Kür. Eine Gruppe zog hinauf zur Burg, eine andere Gruppe ging Richtung Dalles und auch das Areal am Moëlanplatz sowie der Weg in Richtung der Parkplätze von Schmidt Omnibusreisen standen an. Ebenso in Richtung Litzelröder wollte man das Areal reinigen.
Weggeworfene Zigaretten sind gefährlich für Kinder und Tiere
Bereits am Treffpunkt, am Löwenbrunnen, konnten so einige Kleinigkeiten eingesammelt werden. Die Akteure waren sich am Ende einig: Die Aktion hatte sich erneut gelohnt. Dank der Einkaufskörbe auf Rollen, die von einem Supermarkt in Fürth gespendet wurden, vereinfachte sich das Einsammeln deutlich.
Oft sind es die vielen Kleinigkeiten, die auf dem Weg gefunden werden und dann in den Säcken landen. Besonders ärgerlich dabei sind die vielen Zigarettenkippen, die einfach achtlos weggeworfen werden. Diese Kippen sind nicht nur für Tiere gefährlich, auch kleine Kinder können sie aufsammeln und in den Mund stecken, im schlimmsten Fall verschlucken.
Gerade die Kippen, die in großer Zahl achtlos weggeworfen werden, sind extrem problematisch. Sie zersetzen sich erst nach zehn bis 15 Jahren, je nach Witterung und anderen Rahmenbedingungen. Während des Abbauprozesses geben diese Kippen giftige Chemikalien ab, die in den Boden und bis ins Grundwasser eindringen. Es gibt mittlerweile Kommunen, in denen diese Art der „Entsorgung“ als Ordnungswidrigkeit geahndet wird.
Doch auch andere entsorgte Dinge, wie unter anderem Batterien, egal ob groß oder klein, sind gefährlich, denn hier können ebenfalls Giftstoffe in den Boden und damit ins für die Menschen wichtige Grundwasser gelangen. Wie Organisatorin Petra Geßner-Mohr weiß, sieht nach solch einer Müllsammelaktion die Stadt durchaus wieder für eine Weile besser aus. Das tut natürlich allen gut. Nach den Sommermonaten, so Geßner-Mohr, findet man mehr Müll in und um Lindenfels und gerade in diesem Zusammenhang sei es sehr passend, wenn nach dem Frühjahr eine weitere Aktion im Herbst stattfinde.
„Rund vier bis fünf Müllsäcke, so rechnen wir, was die heutige Aktion bringen wird“, sagte Geßner-Mohr zu Beginn. Wird in Städten auf Sauberkeit geachtet und am besten auch gemeinsam aufgeräumt, ergibt das ein ganz anderes Bild, als dort, wo so manche Zeitgenossen alles achtlos wegwerfen und damit ganz viele Dinge einfach in den Kommunen liegenbleiben, wie aktuell in so vielen Städten. Das führt oft zu Verdruss.
Die Jüngsten werden für Sauberkeit sensibilisiert
„Wir achten schon im Kindergarten darauf, dass wir die Jüngsten für Sauberkeit und Mülltrennung sensibilisieren“, sagte eine der Frauen, die sich der Aktion angeschlossen hatte. Auch Schüler werden dazu angehalten und sind dafür verantwortlich, ihren Klassenraum in Ordnung zu halten.
Die Teilnehmer der Müllsammelaktion fanden es bereits in Vergangenheit erstaunlich, was alles einfach weggeworfen wird. „Wir hatten schon ein Straßenschild und eine Drogenspritze dabei“, erinnerte sich Geßner-Mohr im Rückblick.
Mittlerweile findet man in den Kommunen oft auch neben und in den Altkleider-Containern vieles, was dort einfach schnell entsorgt wird und absolut nicht hinein gehört – sogar Bauschutt. Das ist für die Städte und Gemeinden teils mit enorm viel Geld verbunden, wenn diese Dinge im Nachgang neu sortiert und sachgerecht entsorgt werden müssen.
Der Müll wurde in einem Container entsorgt
Am Ende der gelungenen Müllsammelaktion waren alle fleißigen Helfer zu Kaffee und Kuchen ins Haus der Vereine eingeladen. Dankenswerterweise hatten erneut Bürger Kuchen für den Ausklang der Sammelaktion gespendet. Die Stadt unterstützte mit zusätzlichen Müllsäcken. Westen, Greifer, Handschuhe und anderes brachten die Sammelnden mit. Die gefüllten Tüten konnten später bei der Freiwilligen Feuerwehr im entsprechenden Container entsorgt werden.
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