Tiere

Bekommt die Kreisstadt Heppenheim ein Rattenproblem?

Vermehrte Sichtungen: Die Stadt nennt verschiedene Maßnahmen zur Bekämpfung der Tiere – und fordert die Bevölkerung zur Mithilfe auf.

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Nach mehreren Rattensichtungen in Heppenheim ergreift die Stadt Maßnahmen und fordert zudem die Bevölkerung zur Unterstützung auf. © Bernd von Jutrczenka/dpa

Heppenheim. In der Kreisstadt sind in den vergangenen Wochen vermehrt Rattensichtungen gemeldet worden. Die Stadtverwaltung nimmt diese Hinweise ernst und hat umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung und Vorbeugung eingeleitet. Gleichzeitig ruft sie die Bevölkerung zur Mithilfe auf – denn nur gemeinsam lässt sich eine Ausbreitung verhindern.

Korrekte Müllentsorgung schützt vor Ratten

Ratten sind klug, flink und erstaunlich anpassungsfähig. Sie überwinden Mauern, Kanalrohre und Fallrohre, wenn sie Nahrung wittern. Häufig sind es unbedachte Handlungen im Alltag, die ihnen ideale Bedingungen bieten: Essensreste, die in der Toilette landen, weggeworfene Lebensmittel auf Spielplätzen oder offen abgestellte Müllsäcke. Schon wenige Bissen reichen aus, um eine ganze Rattenfamilie anzulocken. Die wichtigste Maßnahme ist daher, Nahrungsquellen konsequent zu vermeiden. Speisereste gehören in die Biotonne oder in fest verschlossene Abfallbehälter, nicht auf den Kompost oder in die Toilette. Müllsäcke sollten stets in geschlossenen Tonnen aufbewahrt, gelbe Säcke bis zum Abholtermin geschützt gelagert werden.

Auch das Füttern von Tauben, Enten oder Schwänen sollte unbedingt unterbleiben, da Futterreste Ratten anziehen. Die Tiere sind nicht harmlos: Ratten können gefährliche Krankheitserreger wie Salmonellen, Leptospiren oder Hantaviren übertragen – durch Bisse, direkten Kontakt mit Kot oder Urin oder über verunreinigte Lebensmittel und Wasser. Selbst das Einatmen von Staub, der mit Ausscheidungen verunreinigt ist, kann Infektionen auslösen. Zu den möglichen Krankheiten zählen Leptospirose (Weilsche Krankheit), Fleckfieber, Tuberkulose, E.-coli-Infektionen und Tollwut.

Auch Haustiere können sich anstecken und Erreger weitergeben. Darüber hinaus sind Ratten ernstzunehmende Materialschädlinge: Sie nagen Kabel an, was Kurzschlüsse oder Brände verursachen kann, beschädigen Holz, Dämmmaterial und Verpackungen. Und nicht zuletzt lösen Rattensichtungen bei vielen Menschen Angst und Ekel aus – ein psychischer Stressfaktor, der das Sicherheitsgefühl in Wohnvierteln beeinträchtigt. Die Stadt Heppenheim reagiert mit einem Bündel an Maßnahmen. Die Stadtwerke reinigen regelmäßig das Kanalsystem, spülen die Leitungen und legen bei Befall gezielt Fraßköder in der Kanalisation aus. In Grünanlagen und im Straßengrün werden die Köder ausschließlich in verschlossenen Sicherheitsboxen ausgebracht, die so gesichert sind, dass weder Kinder noch größere Tiere gefährdet werden.

Bei Tierhaltung Futterstellen sauber halten

Bürger sind gefordert, wachsam zu bleiben. Wer auf dem eigenen Grundstück Ratten bemerkt, ist als Eigentümer verpflichtet, das Ordnungsamt unverzüglich zu informieren und geeignete Maßnahmen zu ergreifen – etwa durch die Beauftragung einer Fachfirma für Schädlingsbekämpfung. Auf öffentlichen Flächen können Sichtungen dem Baubetriebshof gemeldet oder über den Mängelmelder unter www.maengelmelder.de eingetragen werden.

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Jeanette Spielmann
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Zur Vorbeugung empfiehlt die Stadt, Keller, Höfe und Schuppen regelmäßig zu entrümpeln, Öffnungen an Gebäuden mit engmaschigen Gittern zu sichern und Abwasserleitungen zu kontrollieren. Bei Tierhaltung gilt: Futterstellen sauber halten, überschüssige Reste entfernen und Saatgut sicher lagern.

Weitere Informationen und praktische Tipps zur Prävention finden sich auf der Internetseite der Stadt Heppenheim (www.heppenheim.de/ratten). Dort sind auch weiterführende Hinweise und Links zu Fachinformationen abrufbar.

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