Ortsbeirat

Im Sommer fahren bis zu 400 Motorräder am Tag durch Kolmbach

Bei einer Lärmmessung wurden bei 32 Fahrzeugen 89 Dezibel aufgezeichnet. Die Ergebnisse fließen in den Lärmaktionsplan des Regierungspräsidiums Darmstadt ein.

Von 
Jutta Haas
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Am Kolmbacher Ortseingang (von Gadernheim kommend) hatte ein Messgerät elf Monate lang den Lärm von Motorrädern aufgezeichnet. © Nora Strupp

Kolmbach. „Der Beschädigungsbereich wurde innerhalb eines Jahres 162-mal überschritten.“ Die Rede in der Ortsbeiratssitzung in Kolmbach war von der innerhalb von elf Monaten durchgeführten Lärmmessung im vergangenen Jahr. Das Messgerät stand am Ortseingang von Gadernheim kommend und hatte die Frequenzen von Motorrädern eingespielt. So wurde nur der Lärm, der von zweirädrigen Fahrzeugen ausgeht, gemessen.

Das Gefühl der Kolmbacher, die schon lange über die Lärmbelästigung – gerade in den Sommermonaten – klagen, wurde damit mehr als bestätigt. „Und hätte die Anlage am Ortsausgang in Richtung Lindenfels gestanden, wäre das Ergebnis noch drastischer ausgefallen“, sind sich alle sicher. Es gibt Motorradfahrer, die sich mehrfach einen Spaß daraus machen, von der „Schönen Aussicht“ nach Kolmbach zu fahren, in Kolmbach zu drehen und wieder zurückzufahren.

Hörschaden schon ab 60 Dezibel

In der Sitzung stellte Ortsbeiratsmitglied Hartwig Haas eine Auswertung der Messung vor. Es gab im Jahr 2022 insgesamt 124 Tage, an denen mehr als 100 Motorräder in den Ort gefahren sind. An einigen Tagen wurden bis zu 400 Motorräder gezählt. Darunter waren Fahrzeuge, deren Lärm im Arbeitsschutz einen Gehörschutz vorschreiben würde. Bei diesen 162 Fahrzeugen wurden mehr als 85 Dezibel (Schallintensität), bei 32 Motorrädern sogar über 89 Dezibel gemessen. „Ein Hörschaden kann ab 60 Dezibel entstehen“, informierte Hartwig Haas.

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„Bei uns ist die Hölle los“, unterstrich Ortsvorsteher Kurt Dersch. Er informierte darüber, dass die Ergebnisse der Messung durch Bürgermeister Michael Helbig an das Darmstädter Regierungspräsidium weitergegeben wurden. Dort wird derzeit ein Lärmaktionsplan erstellt und die Ergebnisse werden dort einfließen. Informiert wurden auch weitere Behörden wie die Polizei, das Ordnungsamt und die Straßenverkehrsbehörde Hessen Mobil. „Was wir machen konnten, das haben wir getan“, so Kurt Dersch. Und sollten sich die überlauten Ausflugsfahrten der Motorradfahrer im nächsten Jahr wiederholen, werde der Ortsbeirat erneut aktiv werden.

Keine Lichter am Weihnachtsbaum

Beraten wurde in der Sitzung anschließend über die Verfügungsmittel des Ortsbeirats. Beschlossen wurde, auf dem Spielplatz wieder eine Pergola zu installieren. Das Vorgängermodell war in die Jahre gekommen und musste aus Sicherheitsgründen entfernt werden. Auf dem Spielplatz konnte inzwischen die Netzschaukel installiert werden, die auch sehr gerne von den Kindern benutzt wird.

Noch vorhandene Gelder der Mittel sollen für eine kleine Abstützung von der Fläche des Feuerwehrgerätehauses zum Schulhof verwendet werden. Wie später in der Sitzung informiert wurde, konnte inzwischen der seitliche Hang durch eine neue Stützmauer gesichert werden. Nun soll der kleine Höhenunterschied zwischen den beiden Höfen mit L-Steinen und einer Treppe ausgeglichen werden. Da für die restlichen Arbeiten die geplanten Mittel erschöpft sind, wird der Ortsbeirat das Projekt unterstützen, damit es zum Abschluss kommen kann. Über die Ausgaben stimmten die Ortsbeiratsmitglieder einstimmig ab.

Auf eine geplante Ergänzung der Beleuchtung des Weihnachtsbaumes wird verzichtet, weil Ortsvorsteher Dersch selbst nach mehreren Anfragen bei der Firma, die für die Beleuchtung einst gesorgt hatte, keine Antwort bekam.

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Auf der To-do-Liste des Ortsbeirats fanden sich außerdem Themen, die seit Jahren mitlaufen und sich nicht verändern. „An der Erneuerung der Bürgersteige bleiben wir dran“, betonte Kurt Dersch. Ein Dauerthema ist auch der Verkehrsspiegel in der Schulstraße / Ecke Friedhofstraße. Derzeit ist der blind gewordene Spiegel abmontiert, eine sichere Ausfahrt von der Friedhofstraße ist daher nur schwer möglich. Wo die 30er-Zonen beginnen, ist in Kolmbach auch nicht einfach zu erkennen, denn die Kennzeichnung auf der Straße sowie Hinweisschilder sind verblasst. Ein paar Schäden an Ortsstraßen zeigte Ortsvorsteher Dersch auf, diese sind schon aus vergangenen Sitzungen bekannt.

Morscher Baum verliert Äste

Ebenfalls Thema war die Sanierung der ausgewiesenen Wanderwege und das Rückschneiden der Gehölze am Schleichweg. Ein neues Problem hat sich mittlerweile am Rundweg ergeben: Ein morscher Baum verliert seine Äste. Unter ihm befindet sich eine gern genutzte Ruhebank. Der Stadt ist dies bekannt. Ungeklärt ist bislang die Eigentumsfrage des Grundstücks, informierte Kurt Dersch.

Gefreut hatte sich Dersch über eine Spende des Rassegeflügelzuchtvereins Winterkasten, der anlässlich seiner Ausstellung das Dorfgemeinschaftshaus nutzte. Die Spende wird für ein Projekt im Ort verwendet.

Freie Autorin

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