Kunst

Künstlerin entwirft zwei Gemälde für die Partnerstädte von Lindenfels

Rajaa-Heike Buick-Hajji fertigt Bilder von der Burg Lindenfels und dem Nibelungenhelden Siegried an / Kupferstich des Verlegers Matthäus Merian diente als Vorlage

Von 
Gisela Grünwald
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Im Mittelpunkt der großformatigen Gemälde, die die Künstlerin Rajaa-Heike Buick-Hajji an Bürgermeister Michael Helbig übergeben hat, stehen die Burg Lindenfels und der Kampf des Nibelungenhelden Siegfried mit dem Drachen. Als Vorlage für die Burg Lindenfels diente ein Kupferstich des Verlegers Matthäus Merian. © Thomas Neu

Lindenfels. Im Auftrag der Stadt Lindenfels hat die Künstlerin Rajaa-Heike Buick-Haiji zwei Bilder gemalt. Im Mittelpunkt der großformatigen Gemälde stehen die Burgruine Lindenfels sowie der Kampf des Nibelungenhelden Siegfried mit dem Drachen. Bürgermeister Michael Helbig dankte der Künstlerin für die tollen Gemälde in Mischtechnik.

„Ich habe mit Acrylfarbe auf Leinwand gemalt“, erzählt Rajaa Buick-Hajji bei der Übergabe im Ratssaal. Als Vorlage für Burg Lindenfels, mit vielen Türmen und spitzen Dächern, nutzte sie den Kupferstich des Verlegers Matthäus Merian. Er war ein schweizerisch-deutscher Kupferstecher und Verleger, geboren in Basel 1593 und gestorben 1650 in Bad Schwalbach im Taunus. Er gab zahlreiche Landkarten, Städteansichten und Chroniken heraus. Auf einem Kupferstich verewigte er auch die Stadt Lindenfels mit der Burg. „Dieses Bild von Merian kommt der Mittelalterlichen Darstellung wohl am nächsten“, so die Künstlerin.

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Die Lindenfelserin widmet sich seit mehr als drei Jahrzehnten der Kunst. Sie malt, macht Skulpturen oder Armbänder. „Ich liebe es in einem Bild mit vielen verschiedenen Techniken zu arbeiten“, erläuterte Buick-Hajji. Ihr Atelier ist in der Villa Lisa im Schloßwaldweg 16 und in ihrem Haus im Seehofweg. Ihre Bilder befriedigen die Sehnsucht nach Sonne und warmen Farben. Ihre Gemälde hängen in ihrem Atelier in der Villa Lisa und in der Pizzeria Franco in der Nibelungenstraße 64.

Die Bilder transportieren viel mediterranes Flair. Ob die Porträts von Frauen, das Obst und Gemüse oder die Landschaften. Sie erzeugen beim Betrachter das Gefühl, er stehe am Mittelmeer in der Landschaft mit dem besonderen Licht und den Farben.

Künstlerin lebte lange in Marokko

Kein Wunder, denn Rajaa-Heike Buick-Hajji lebte lange in Marokko. Rajaa ist arabisch, übersetzt heißt es Hoffnung. Geboren wurde Buick-Hajji in Seeheim-Jugenheim, bevor ihr Vater die Stelle als Dorfschullehrer in Schannenbach antrat. Sie lebte mit ihren Eltern im „Alten Schulhaus“, bevor der Vater an die Mittelpunktschule in Gadernheim versetzt wurde. „Ich liebte es von klein auf an zu malen und meine Mutter liebte das Lesen“, so die Künstlerin. Noch einmal zog sie mit ihren Eltern zurück an die Bergstraße. Nach dem Ende der Schulzeit machte sie eine Ausbildung zur Erzieherin.

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Veröffentlicht
Von
Ferdinand Derigs
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Sie lebte lange Jahre in Paris und Marokko. Sie hat fünf Kinder im Alter zwischen 21 und 31 Jahren. Sie arbeitete als Erzieherin in Kindertagesstätten sowie zuletzt als Französisch und Kunstlehrerin, die vergangenen Jahre nur noch als freiberufliche Künstlerin. Sie macht Auftragsarbeiten, wie die für die Stadt Lindenfels, oder arbeitet frei.

Bürgermeister Michael Helbig hat bei ihr zwei Gemälde in Auftrag gegeben. Eines soll die polnische Partnergemeinde Pawlowiczki bekommen und das andere geht an die französische Partnergemeinde Moelan-sur-Mer in der Bretagne.

Ein glänzendes Schuppenkleid

Beide Gemälde sind Unikate. Einmal in Blau, wie Siegfried den Drachen am Fuß der Burg Lindenfels tötet. Und einmal eine grüne Variante, in der der Drache den Kopf anhebt, während Siegfried mit dem Schwert zusticht. In beiden Bildern haben die Drachen ein glänzendes Schuppenkleid.

„Für die Darstellung von Siegfried dem Drachentöter habe ich Fachbücher und die Nibelungensage gelesen“, erzählt die Künstlerin. Ihr Siegfried wirkt sehr echt, genau wie die Drachen. Bei der Übergabe im Ratssaal der Stadt Lindenfels entstand die Idee, ob man die Bilder nicht auch nach Vorlage drucken könnte – als Poster oder im Buchformat, vielleicht sogar als Postkarten, da Tagesgäste beim Touristikservice und in den Museen nach diesen Angeboten fragen. Zur Übergabe der Bilder an Bürgermeister Michael Helbig kam Rajaa mit ihrem Caddy, dem „Atelier on tour“. Oft liebt sie es, mit Recyceltem zu arbeiten. Wer mehr von ihrer Kunst sehen will: Unter dem Hashtag #rajaakunst findet man sie und ihre Werke im Internet.

Freie Autorin

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