Lindenfels. Der Sommer 2022 gilt als Rekord-Jahreszeit wegen der anhaltenden Trockenheit. Erst seit wenigen Tagen gibt es wieder nennenswerte Niederschläge, zum ersten Mal seit Anfang Juni. Im Taunus-Städtchen Bad Schwalbach ist man nun auf eine außergewöhnliche Idee gekommen: Nach dem Saisonende im Freibad verschenkt die Stadt ein Viertel des Wassers aus dem Becken zur Bewässerung von Feldern, Gärten und Bäumen.
Dass das auch in Lindenfels möglich wäre, glaubt Bürgermeister Michael Helbig allerdings nicht. Auf Anfrage berichtete der Verwaltungschef, der größte Teil des Wassers im Freibad bleibe auch im Winter im Becken. Das sei schon aus Sicherheitsgründen nötig: Die Gemeinde Rimbach habe ihr Schwimmbad verloren, weil dort das Wasser abgelassen worden sei. Als die Weschnitz Hochwasser führte, konnte das leere Becken aufschwimmen und wurde zerstört.
Erst im Frühjahr werde das Wasser im Freibad ausgetauscht. Dann sei es allerdings so voller Algen, dass niemand es mehr haben wolle. Wobei das Freibad ohnehin zum Wasserhaushalt der Natur beiträgt. Denn im Unterschied zu den meisten anderen Schwimmbädern wird das durch die Überläufe abgeleitete Wasser nicht wiederverwendet, sondern fließt ins Schlierbachtal ab. Zum Ausgleich wird während der Saison täglich Quellwasser nachgefüllt.
Eine Entnahme aus dem Freibad ist für Bürgermeister Helbig nur im Ausnahmefall denkbar, zum Beispiel im Fall eines Feuerwehreinsatzes. Dann könne das Becken als Löschteich für Schule, Kindergarten und das ehemalige Luisenkrankenhaus dienen. tm
URL dieses Artikels:
https://www.bergstraesser-anzeiger.de/orte/lindenfels_artikel,-lindenfels-kein-freibad-wasser-aus-lindenfels-fuer-die-felder-_arid,1995622.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.bergstraesser-anzeiger.de/orte/lindenfels.html