Freizeit

Das Ende einer guten Freibadsaison in Heppenheim

Am heutigen Donnerstag schließt das Heppenheimer Schwimmbad seine Tore / Im nächsten Jahr soll kräftig Energie gespart werden

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fran/ü
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Über 70 000 Besucher pilgerten bereits zwischen Mai und August ins Heppenheimer Freibad. Entsprechend zufrieden ist die zuständige Dezernentin Christine Bender. © Frank

Heppenheim. Das regnerische Wetter lockte am Mittwoch nur noch die hartgesottensten Wasserratten ins Heppenheimer Freibad.

Nur gut also, dass Schwimmmeister Dirk Hansmeier und sein Team am Donnerstag, 15. September, die Türen der städtischen Einrichtung für die nächsten acht Monate abschließen. Könnte man meinen. Doch die Realität sah in den vergangenen Wochen und Monaten ganz anders aus: Die Regentage zwischen Mai und September konnte man an beiden Händen abzählen. Der Sommer 2022 war vielmehr geprägt von einer andauernden Hitzewelle, die Trockenheit setzte Natur und Menschen gleichermaßen zu. Einzig die Eisdielen der Stadt und das Schwimmbad boten eine gewisse Erfrischung.

Und so pilgerten bei Temperaturen von über 35 Grad Celsius insbesondere an den heißesten Tagen des Jahres, Ende Juli, bis zu 2500 Menschen ins Bad, wie Dirk Hansmeier dieser Zeitung berichtete. Er selbst spreche rückblickend erst dann von einem guten Jahr, wenn über 30 000 Besucher gekommen seien, führte er aus. Für den Schwimmmeister dürfte die nun beendete Saison somit ein voller Erfolg gewesen sein.

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Denn allein bis Mitte August wurden nach Angaben der zuständigen Dezernentin und Ersten Stadträtin, Christine Bender (SPD), über 70 000 Badegäste registriert. „Wir gehen aber davon aus, dass die Gesamtzahl ein bisschen niedriger ausfallen wird, als in den Vor-Corona-Jahren, als wir mitunter an die 100 000er-Marke herankamen“, so Bender. Grundsätzlich sei bei einigen Bürgern doch noch eine gewisse Verunsicherung zu spüren gewesen, was sich letztlich auch in den Zahlen widerspiegeln werde. „Es gab glücklicherweise keine größeren Zwischenfälle. Das ist das Wichtigste“, berichtete Bender am Dienstag zudem den Mitgliedern des Sozial-, Kultur- und Sportausschusses.

Die Kommunalpolitiker verschafften sich nach dem offiziellen Ende ihrer Sitzung selbst noch ein Bild der Lage im Schwimmbad, der eine oder andere nutzte dabei sogar noch einmal die Möglichkeit, selbst ein paar Bahnen zu schwimmen.

Weiter freut sich Bender im anschließenden Gespräch mit dieser Zeitung: „Es war die erste Saison seit 2019 ohne Einschränkungen. Wir konnten auch dadurch wieder viele Schwimmkurse anbieten, hier bestand ja sehr großer Bedarf. Auch in dieser Hinsicht kann man getrost von einer guten Saison sprechen.“

Durchweg positiven Effekt

Aus Sicht der Ersten Stadträtin hatte die anhaltende Hitze neben den mehr als ordentlichen Besucherzahlen auch einen weiteren, gerade in der heutigen Zeit durchweg positiven Effekt: „Aufgrund der Witterung mussten wir das Wasser mit Ausnahme der Duschen fast gar nicht heizen – glücklicherweise.“ Erst an den letzten Tagen vor der Schließung sei auch in den Becken sporadisch zugeheizt worden.

Der rekordverdächtige Sommer 2022 muss und sollte sich freilich im nächsten Jahr auch nicht wiederholen, weshalb künftige Energiesparpotenziale das zuständige Team des Eigenbetriebs Stadtwerke in den vergangenen Wochen gehörig auf Trab hielten.

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Christine Bender hierzu: „Um auch künftig weniger heizen zu müssen, arbeiten wir schon seit längerer Zeit an einer technischen Lösung. Jetzt haben wir diese hoffentlich auch gefunden. Wenn alles klappt, könnten wir ab 2023 knapp 50 Prozent der bisherigen Heizkosten einsparen.“

Damit aus dem Konjunktiv auch der Indikativ wird, bedürfe es noch einer „letzten technischen Klärung“, ließ sie weiter verlauten. fran/ü

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