Life-Festival

Gospelklänge in der evangelischen Kirche

Der tansanische Musiker Elisha Mbukwa leitete einen Gospel-Workshop mit anschließendem Konzert

Von 
Gisela Grünwald
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Im Rahmen des Life-Festivals hat der tansanische Musiker Elisha Mbukwa einen Workshop in der Lindenfelser Kirche veranstaltet. © Grünwald

Lindenfels. Der Musik-Workshop mit Elisha Mbukwa in der evangelischen Kirche war gut besucht. Bis zuletzt war es spannend, ob der junge Musiker und Dirigent aus Tansania, überhaupt ein Visum für Deutschland bekommt. Er hatte Anfang des Jahres mit Jugendlichen aus Heppenheim geprobt. Nun sollten auch Sänger aus Lindenfels dazu kommen, aus Anlass des Lindenfels-Festivals (Life). Ebenso weitere 15 Musiker und Sänger von der Moravian Church in Süd-Tansania, der Partnerkirche des Evangelischen Dekanats Bergstraße.

Doch das Auswärtige Amt erteilte den Sängern und Musikern kein Visum. Mbukwa hatte kurz zuvor noch mit Ihnen in Tansania geprobt. Doch nur er, seine Ehefrau und seine Tochter erhielten ein Visum. So musste der Musiker umdenken. Simone Spielmann und ihr Ehemann Stefan Lauterbach besorgten ihm die Band. Spielmann singt im Chor mit und Lauterbach ist der Ton-techniker.

Am Samstag bauten die beiden alles auf, was die Musiker und der Chor benötigten. Die Band probte kurz: am Bass Bernd Mey, am Keyboard Lukas Spielmann und Niklas Kirmse am Cajon, einer Trommel, auf der der Spieler sitzt.

Energiegeladener Chorleiter

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red
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Die drei Profis hatten sich schnell eingespielt. Um 10 Uhr standen die ersten Chorsänger vor dem Altar. Sie gehören zum deutsch-tansanischen Jugendchor „Spot“. Die Abkürzung steht für „Spirit of Togethernes“, den Geist der Zusammengehörigkeit. So haben die Jugendlichen ihren Chor in Heppenheim getauft.

In Lindenfels fanden sich zwölf Singende aller Altersklassen. Einige haben schon mit Mbukwa gearbeitet. Die anderen staunten über den energiegeladenen Chorleiter. Bei den Anweisungen wechselt er zwischen Deutsch und Englisch. Seine Liedtexte, in deren Mittelpunkt immer die Liebe zu Gott steht, schreibt er auf Englisch.

Mbukwa ist Lehrer im Kindergarten. Schnell hat er den Sängern klar gemacht, wer mit wem zusammen singen sollte. Unter den Teilnehmern waren auch erfahrene Chorsänger. Alle hörten und schauten auf ihren Dirigenten. Er beherrscht die Tonleiter, ob hohe Kopfstimme oder Bass. Diese Bandbreite hört man sonst nur bei Jazzkonzerten.

Mbukwa teilte seine Texte in kleine Abschnitte ein. Er sang sie den Chorsängern in der nötigen Stimmlage vor. Dann übten sie die Zeilen. „Da bei Gospelsongs einer solo singt und die andere antworten, gibt es keine Probleme“, erläuterte der Chorleiter.

Tansania ist von den Musikstilen und Instrumenten der Nachbarstaaten beeinflusst. Trommeln geben den Takt vor, mehrstimmiger Gesang und eine Abfolge von melodischen Phrasen und rhythmischen Strukturen spielen eine große Rolle.

Zum Konzert am Nachmittag hatte Mbukwa aus den Sängern einen richtigen Chor geformt. Sie sangen seine Lieder, in denen er Gott lobt. Er selbst bezeichnet seine Musik als African Pop, den erst in den 60er Jahren kam die E-Gitarre zu den einheimischen Instrumenten hinzu.

Mbukwa wuchs in der tansanischen Metropole Dar Es Salaam auf. Dort wurde Mitglied vom Efatha -Choir, der 2017 in Deutschland gastierte. Er hat ein Video und eine CD mit seinen Liedern veröffentlicht. In Lindenfels endete das Konzert in der evangelischen Kirche mit seinem neuen Song: „Da ist ein Rennen, da muss ich mitlaufen“. Wer seine Gospels hören möchte, hat bis zum 18. September die Gelegenheit. Das letzte Konzert ist in der Waldhufen- Kirche in Winterkasten.

Freie Autorin

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