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Lindenfelser Drachenmuseum besuchte „Drachenstich“-Festspiel

Die Vereinsmitglieder machten einen Ausflug nach Furth im Wald, um sich das älteste Volksschauspiel Deutschlands – den Drachenstich – anzusehen.

Von 
red
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Der computergesteuerte Drache ist über 15 Meter lang, brüllt laut und spuckt Feuer. © Deutsches Drachenmuseum

Lindenfels. Zum zweiten Mal organisierte der Verein „Das Deutsche Drachenmuseum“ mit einem örtlichen Busunternehmen eine Reise zur Aufführung des berühmten Volksschauspiels „Further Drachenstich“. Viele Mitglieder erinnerten sich noch lebhaft an die erste Reise im Jahr 2011, weshalb das älteste Volksschauspiel Deutschlands erneut auf dem Programm stand.

Die Reisegruppe startete am frühen Freitagmorgen in Lindenfels. Unterwegs stiegen weitere Teilnehmer zu, sodass sich letztlich 29 Drachenbegeisterte auf den Weg in die rund 400 Kilometer entfernte Kleinstadt Furth im Wald machten. Die Stadt, an der Grenze zu Tschechien gelegen, befindet sich in einem Taleinschnitt zwischen dem Oberpfälzer Wald im Norden und dem Bayerischen Wald im Süden.

Das computergesteuerte Untier spuckte Feuer und brüllte laut

Nach der Ankunft wurde zunächst das Hotel in Traitsching bezogen. Nach einer Begrüßung und einem frühen Abendessen machte sich die Gruppe auf den Weg nach Furth, etwa 30 Kilometer entfernt, wo das Schauspiel um 20 Uhr beginnen sollte. Schon auf dem kurzen Fußweg zum Festspielplatz im Zentrum der Stadt, die auch als „Drachenstadt“ bekannt ist, entdeckten die Besucher zahlreiche Drachenmotive an den Häusern.

Wie an den anderen Aufführungsabenden waren auch an diesem Abend die Tribünen rund um die große Bühne mit 1.600 Besuchern voll besetzt. Besonders erfreut war die Gruppe, dass Bürgermeister Sandro Bauer die Gäste des Drachenmuseums persönlich begrüßte.

29 Drachenbegeisterte machten sich auf den Weg in die rund 400 Kilometer entfernte Kleinstadt Furth im Wald, um sich das „Drachenstich“-Festspiel anzuschauen. © Drachenmuseum

„Die Aufführung entführte die Zuschauer in die Zeit der Hussitenkriege in der ersten Hälfte des 15.Jahrhunderts, die in Böhmen sowie in den angrenzenden Gebieten von Bayern, Österreich und Schlesien wüteten. In dieses historische Umfeld ist die Geschichte des Drachen eingebettet, der ursprünglich beschützend agierte, sich jedoch in ein blutgieriges Ungeheuer verwandelte. Die kriegerischen Auseinandersetzungen lösten den Fluch, durch den der Drache seit Urzeiten gebannt war. Schließlich war es der furchtlose Ritter Udo, dem es gelang, den Drachen zu töten und die Stadt zu retten“, schildert das Drachenmuseum. Der riesige Drache, beeindruckend mit einer Länge von 15,50 Metern und einer Höhe von 4,50 Metern, wird computergesteuert und wiegt elf Tonnen. Er bewegte sich auf vier Beinen wie ein echtes Untier in die Festspielarena, brüllte laut, spuckte Rauch und Feuer und breitete seine Flügel mit einer Spannweite von zwölf Metern aus, bevor er durch den Speer des Ritters in einem Blutschwall besiegt wurde.

Aufführung wurde immer aufwendiger gestaltet

Historisch wurde der Drache jahrhundertelang von einer Verkörperung des Heiligen Georg gestochen, der jährlich aus der Fürther Bürgerschaft ausgewählt wurde. Ab dem Ende des 19. Jahrhunderts wurden die Aufführungen aufwendiger und der jeweiligen Zeit angepasst. Das heutige Festspiel vertieft das Grundthema des Drachenstichs: das Ringen zwischen Gut und Böse. Dabei stehen Themen wie Krieg und Frieden, Vertreibung und Flucht, religiöser Fanatismus sowie der Umgang des Menschen mit der Natur im Mittelpunkt.

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Claudia Schmitt
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Am nächsten Tag trat die Gruppe die Rückreise an, mit einem Zwischenstopp in Schwäbisch Hall. Dort gaben die Vereinsmitglieder Monika Weber und Stephanie Seitz, die beide in Schwäbisch Hall wohnen, nützliche Hinweise und Erläuterungen für die eigenständige Erkundung der Stadt. Auch Empfehlungen für Restaurants und Cafés hielten sie bereit, die bei den sommerlichen Temperaturen gerne angenommen wurden. Nach diesem Aufenthalt erreichte die Gruppe glücklich wieder Lindenfels.

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