Lindenfels. Für die Pächter des Infopunkts an der Lindenfelser Burg geht ein äußerst lehrreiches Jahr zu Ende. Erstmals war das Haus mit Gastronomie, Ausstellungsraum und Informationsbereich eine ganze Saison lang geöffnet, von März bis Oktober - in der Regel sieben Tage die Woche, wie Jochen Ruoff betont, Geschäftsführer des betreibenden Vereins Kubus (Kultur, Bildung und Soziales). „Wir haben dabei viele Erfahrungen gesammelt, aus denen wir lernen konnten. Nun wollen wir das Angebot erweitern“, kündigte er an.
Ab dem vergangenen Juli fanden Ausflügler am Fachwerkhaus mit seinen beiden würfelförmigen Anbauten erstmals eine Rastmöglichkeit mit Gastronomie, im September 2021 wurde das Haus dann offiziell eingeweiht. Eigentümer des Infopunktes ist die Stadt.
Museumspädagogische Projekte
Neben Mahlzeiten soll dort auch Wissen vermittelt werden: Im Erdgeschoss gibt es Material zum Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald, im Obergeschoss Platz für Ausstellungen zur Geschichte der Burg und der Nibelungen. Der Infopunkt arbeitet unter anderem mit dem Heilbronner Burgenexperten Nicolai Knauer zusammen. Auch museumspädagogische Projekte gehören zum Portfolio.
Als Zeichen dafür, dass der Infopunkt nun einen nächsten Schritt gehen soll, bekommt seine Gastronomie einen neuen Namen. „Burgschänke am Infozentrum“ soll sie künftig heißen. Am Freitag nach dem Lindenfelser Weihnachtsmarkt soll dort erstmals unter dem Motto „Endlich Wochenende“ zum offenen Treff eingeladen werden. Findet das Angebot Gegenliebe, könnte es zu einer regelmäßigen Veranstaltung werden. Begleitet wird dieser nächste Schritt von Flugblättern, einer neuen Internetseite und einem neuen E-Mail-Kontakt.
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Mittlerweile hat der Verein die Leitung des Infopunkts in ein festes Händepaar übergeben. Die Gastronomie sei nun in der Lage, an Wochenenden auch mal ein anderes Gericht als die üblichen anzubieten, erläutert Ruoff. „Nur auf das Ehrenamt zählen können wir nicht“, fügt der Geschäftsführer hinzu. KuBus arbeitet auch mit angestellten Mitarbeitern und muss dabei die Wirtschaftlichkeit im Auge behalten.
Gerade was diese Wirtschaftlichkeit angeht, hat die Saison viele neue Erkenntnisse bereitgehalten. Oft sei der Andrang nur sehr schwer vorhersehbar, blickt Ruoff zurück. Wider Erwarten sei nicht der Sommer die Glanzzeit des bisherigen Jahres gewesen: „Da sind die Leute dann doch eher woanders.“ Im Herbst hingegen sei teilweise „die Hölle los gewesen - im positiven Sinne“. Schließlich könne die Burg ihre Atmosphäre auch und gerade bei grauem und kühlem Wetter gut entfalten. Da hofften schon mal 15 Leute gleichzeitig auf Pommes Frites und Getränke, wenn nur ein Mitarbeiter da war. „Die Gäste waren in solchen Situationen aber sehr verständnisvoll“, ist Ruoffs Beobachtung.
Technisch soll es jetzt runder laufen
Besondere Erfahrungen seien auch die Aufführung der Operette „Die Lustige Witwe“ und die Italienische Opernnacht auf Burg Lindenfels gewesen. Zu beiden Veranstaltungen war die Gastronomie des Infopunkts geöffnet. Bei der Opernnacht im August lief es alles noch einmal flüssiger als noch im Juni bei der Aufführung der Operette, das Team stellte sich besser darauf ein, dass es in der Pause schnell gehen muss - und darauf, dass die meisten Gäste nach den letzten Klängen eher nach Hause gehen, als noch einmal am Infopunkt vorbeizuschauen und ein Getränk zu sich zu nehmen.
Auch technisch soll es nun nach und nach runder laufen. Eine neue Kaffeemaschine wurde angeschafft, die bisherige war für den Andrang dann doch nicht leistungsfähig genug und streikte irgendwann. Die Stromversorgung sei nach wie vor nicht ganz einfach, „wir bekommen es aber hin“, sagte Ruoff. Die Zusammenarbeit mit der Stadt laufe gut. Manches müsse sich nun noch zeigen, darunter, wie gut sich die Burgschänke beheizen lässt, wenn sie im Winter zum Anlaufpunkt wird. Die Preise für Getränke und Mahlzeiten bezeichnet der Geschäftsführer als „zivil“, Erhöhungen kann er mit Blick auf die Energiekrise allerdings nicht ausschließen.
Den Standort des Infopunkts sieht Ruoff jedenfalls als „Geschenk“ an, mit dem weiten Blick über den Odenwald, im Schatten der Burg gelegen. Auch diverse Veranstaltungen, für Gruppen, etwa Kindergeburtstage, hat es dort dieses Jahr schon gegeben. Das Motto bei den Angeboten sei „Sehen was geht, nicht was nicht geht“. In dem Sinne will Kubus auch in die neue Saison gehen.
Das Team der Burgschänke ist per E-Mail unter burgschaenke@kubus-kroeckelbach.com zu erreichen. Die neue Internetseite burgschaenke-lindenfels.de soll ab dieser Woche erreichbar sein.
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