Lindenfels/Pawlowiczki. Die Initiative für die Partnerschaft zwischen Pawlowiczki und Lindenfels ging von polnischer Seite aus. Im Juni 1995 hatte eine Delegation aus Oberschlesien auf Einladung der katholischen Pfarrgemeinde St. Petrus und Paulus die Stadt Lindenfels besucht. Es folgte ein offizielles Schreiben der Gemeinde mit dem Vorschlag einer Partnerschaft.
Der Magistrat der Stadt Lindenfels reagierte „zunächst zurückhaltend“, wie es in einer Vorlage der Stadtverwaltung heißt. Dennoch folgte eine Delegation aus dem Burgstädtchen über Pfingsten 1996 einer Einladung nach Polen, angeführt von Bürgermeister Peter C. Woitge. Mit ihm reisten unter anderem Stadtverordnetenvorsteher Kurt Höbel, Stadtverordneter Peter Gärtner, Erster Stadtrat Manfred Wamser und Raimund Janik.
Der heute 75-jährige Janik (BILD: cs) wohnt in Glattbach und stammt aus einem Ortsteil von Pawlowiczki. Er hatte sich früh für die Verschwisterung engagiert und war später Vorsitzender des Freundeskreises, der heute von Claudia Schmitt geführt wird.
Vorsichtige Annäherung
„Die Gemeinde Pawlowiczki ist in Oberschlesien / Polen gelegen, zirka 900 Kilometer von Lindenfels entfernt, 70 Prozent der Bevölkerung sind deutscher Abstammung“, berichtete Peter C. Woitge dem Magistrat von der Pfingstreise 1996. Das Gremium sprach die Einladung zum Gegenbesuch bei den Brauchtumstagen aus. Daraufhin kam eine polnische Abordnung vom 7. bis zum 10. Oktober 1996 in den Odenwald.
Man kam sich näher und einigte sich auf die Unterzeichnung der offiziellen Partnerschaftsurkunde im Rahmen eines Besuches in Pawlowiczki vom 24. bis zum 26. Juli 1998. Als Gastgeschenk hatte Bürgermeister Woitge eine Stadtfahne und ein Wappenbild von Lindenfels im Gepäck.
Das 20-jährige Bestehen der Partnerschaft wurde am 1. und 2. Juni 2018 am Fuß der Burg gefeiert, unter anderem mit einer Besichtigung des Deutschen Drachenmuseums und einem Konzert des Jugendorchesters Pawlowiczki im Lindenfelser Bürgerhaus. Zum 25-jährigen Bestehen geht es wieder nach Polen. Der Erste Stadtrat Max Klöss wird die Delegation aus dem Burgstädtchen anführen und das für diesen Zweck vom Magistrat in Auftrag gegebene Gemälde als Gastgeschenk aushändigen. ppp
URL dieses Artikels:
https://www.bergstraesser-anzeiger.de/orte/lindenfels_artikel,-lindenfels-der-erste-kontakt-lief-ueber-die-kirche-_arid,2125873.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.bergstraesser-anzeiger.de/orte/lindenfels.html