Gigabitausbau

Das Glasfasernetz kommt über Steinbach nach Fürth

Die Arbeiten in der Lindenfelser Nachbarkommune starten in der kommenden Woche

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arn/ü
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Fürth. Der Ausbau des Glasfasernetzes in Fürth beginnt in Steinbach – voraussichtlich am 18. Juli – und wird in den Wochen darauf in der Kerngemeinde fortgesetzt. Das war bei der Infoveranstaltung zum so genannten Gigabitausbau in der TV-Halle zu erfahren. In den genannten Bereichen erfolgt die Aufrüstung des Breitbandnetzes durch die Gesellschaft Entega Medianet im eigenwirtschaftlichen Ausbau.

45 Millionen Euro investiert

Die anderen Ortsteile werden im Zuge des geförderten Ausbaus über den Eigenbetrieb IKbit flächendeckend mit Glasfaserleitungen versorgt. Laut Auskunft von Betriebsleiter Jan Fischer werden aktuell die Förderanträge an Bund und Land vorbereitet, die Arbeiten sollen 2024 beginnen. Bis 2030 – das ist das erklärte Ziel – soll jedes Haus in der Großgemeinde ans Glasfasernetz angeschlossen werden können.

Los geht es jetzt in Steinbach und Fürth. Dort wird mit unterschiedlichen Tiefbautechniken zunächst eine „Längstrasse“ verlegt, von der dann die Hausanschlüsse abzweigen, wie Paul Macke, Geschäftsführer der ausführenden Firma aus Modautal erläuterte. Die Hausanschlüsse werden im nächsten Schritt kostenlos verlegt – allerdings nur, wenn ein entsprechendes Internet-Produkt der Entega gebucht worden ist. Zu einem späteren Zeitpunkt – nach Abschluss der Gesamtmaßnahme – kann der Hausanschluss bis zu 1000 Euro kosten, war zu erfahren.

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Dirk Rosenberger
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Der Hintergrund ist klar: Die Entega Medianet möchte im Zuge des Gigabitausbaus möglichst viele Kunden generieren beziehungsweise weiter an sich binden. Immerhin investiert das Unternehmen rund 45 Millionen Euro in das Projekt. Es hat aber auch logistische Gründe: Während des Ausbaus sind die benötigten Maschinen und Mitarbeiter vor Ort, später müsste eine Baustelle neu eingerichtet werden, wie Geschäftsführer Christoph Busch erläuterte. Per Gesetz müssen die Glasfaserleitungen so beschaffen sein, dass auch andere Anbieter ihre Produkte darüber vermarkten können, wenn sie mit der Entega eine vertragliche Regelung schließen.

Wann und wo in den nächsten Wochen tatsächlich gearbeitet wird, darüber werden die Anwohner mit Flyern informiert, die sie in den Briefkästen finden. Und sie werden noch ein zweites Mal Post von der Entega erhalten: Vor Abschluss der Arbeiten wird eine Mappe eingeworfen, in der die buchbaren Produkte vorgestellt werden. Darin gibt es auch Hinweise zur nötigen Technik im Haus – wo beispielsweise noch Kupferkabel in den Wänden liegen, sind Nachrüstungen nötig. Am Ende steht eine verlässliche Internet-Bandbreite von mindestens 300 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) – das ist die niedrigste buchbare Rate. Die Bandbreite geht hinauf bis zu 1000 Mbit/s – ein Gigabyte. Zum Vergleich: Aktuell sind über das IKbit-Netz „bis zu“ 50 Mbit/s buchbar, die je nach Abstand zum Verteilerkasten aber nicht unbedingt konstant erreicht werden.

Busch hatte den rund 40 Besuchern eingangs erläutert, dass die flächendeckende Versorgung der Bürger mit Glasfaseranschlüssen eine politische Entscheidung ist. Das Land Hessen will bis 2030 jedes einzelne Haus am Gigabitnetz haben – ein Zeitplan, in dem sich auch das Projekt in den zehn IKbit-Kommunen bewegt, zu denen auch Lindenfels gehört. Der Zugang zu leistungsfähigem Internet wird in der Zukunft auch für Privatpersonen weiter an Bedeutung gewinnen. Nicht nur wegen Homeoffice, Homeschooling oder Streaming. Busch erwähnte auch das E-Health (beispielsweise Online-Sprechstunden von Ärzten).

Altes Netz weiter aktiv

Wie Paul Macke erläuterte, beinhaltet der erste eigenwirtschaftliche, Bauabschnitt circa 1700 Anschlüsse, womit 6800 Bürger erreicht würden. Auf insgesamt 45 Kilometern Länge stehen demnach Tiefbaumaßnahmen an. Bauleiter vor Ort ist mit Bernd Geißler übrigens ein Fürther. Bei der genauen Zeitplanung werde auch darauf geachtet, sich mit anderen in der Gemeinde anstehenden Maßnahmen abzustimmen. So war zu erfahren, dass im Zuge von Kanalarbeiten in Erlenbach jetzt bereits Leerrohre verlegt werden, in die später Glasfaserkabel eingeschoben werden können.

Wer nicht auf Glasfaser wechseln möchte, muss im Übrigen keine Sorge haben, von der Internet- oder Telefonleitung abgehängt zu werden. „Wir betreiben das ,alte’ Netz natürlich weiter“, beruhigte Busch. Dieses hatte die Entega Medianet im Frühjahr von den IKbit-Kommunen erworben.

Wer auf seinen Gigabitanschluss wartet, der kann sich bald darauf freuen – zumindest wenn er in Fürth oder Steinbach wohnt. „Dort ist das jetzt eine Sache von Wochen“, so Macke bei der Informationsveranstaltung. arn/ü

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