Kolmbach. Oberhalb des Kolmbacher Friedhofs gibt es ein Gebiet, das früher von der Vogelschutzgruppe Lindenfels betreut wurde. Das vielfältige Biotop mit Teichen, Feuchtwiesen und trockenen Bereichen, mit einem abwechslungsreichen Baumbestand sowie Heckenstreifen war der Lebensraum für viele Tiere.
Borkenkäfer setzte den Fichten zu
Nach der Auflösung der Vogelschutzgruppe vor zehn Jahren wurde das Gebiet sich selbst überlassen. Bedingt durch die trockenen Sommer der vergangenen Jahre haben besonders die Fichten Schaden genommen und mussten nun mit forstwirtschaftlichen Maßnahmen entfernt werden. Nach den Arbeiten stellte Ortsvorsteher Kurt Dersch fest, dass auch durch die Arbeiten das Gebiet in keinem guten Zustand mehr war.
So lud Ortsvorsteher Kurt Dersch den zuständigen Revierförster Robin Töngi zu einem Gespräch vor Ort ein, das „sehr angenehm verlief“. Wie der Revierförster informierte, mussten die Fichten entfernt werden, weil sie durch einen Befall mit dem Borkenkäfer schwer geschädigt und abgestorben waren. Bäume, die noch in Ordnung waren, konnten stehen bleiben. Förster Töngi informierte über die nächsten geplanten Maßnahmen.
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Bei einer vorgesehenen Neuanpflanzung von Bäumen soll der Waldrandbereich mit Holunder und Weißdorn vom noch bestehenden Bestand aus erweitert werden. „Gerade im Hinblick auf die ehemalige Funktion als Vogelschutzgehölz soll die Auswahl der zu pflanzenden Bäume erfolgen. In den Nassbereichen sind Erlen vorgesehen, in den weniger nassen Bereichen könnten Eichen gepflanzt werden. Edelhölzer, wie Wildkirschen sind im Prinzip auch denkbar“, informierte Kurt Dersch nach dem Gespräch.
Wertvoll als Lebensraum für Tiere
Im Gespräch mit dem Fachmann Töngi wurde auch das Biotop näher beleuchtet, das über eine mittlere Nährstoffversorgung verfügt, somit (im Fachjargon) mesotroph ist und sich durch feuchte Bereiche auszeichnet, die auch lange die Feuchtigkeit halten können.
Das macht dieses Biotop wertvoll als Lebensraum für viele Tiere, ist aber wirtschaftlich eher belanglos, zumal die Größe der Fläche als gering zu bewerten ist. In diesem Gebiet wurden ehemals von den Mitgliedern der Vogelschutzgruppe Amphibienteiche angelegt und gepflegt. Heute sind sie teilweise verlandet und die Auswirkungen der Holzerntearbeiten sind auch hier feststellbar. „Die Wiederherstellung eines Amphibienteiches ist denkbar“, so die Information von Ortsvorsteher Kurt Dersch noch dem konstruktiven Gespräch.
Wie Töngi erläuterte, könnten Wiederaufforstungsmaßnahmen, wenn sie nach den Vorgaben der Waldentwicklungsziele mit Eichen und Birken erfolgen, mit Landesmitteln mit bis zu 90 Prozent gefördert werden, was der Stadt Lindenfels als Eigentümerin der Fläche entgegenkommen dürfte. „Die Bereiche, die bepflanzt werden, müssten vor Wildverbiss geschützt werden, die übrigen Bereiche sollten einer Naturverjüngung überlassen werden.“ Als Ziel der Maßnahmen nannte Töngi den Herbst 2024.
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