Ökumenischer Gottesdienst

Beide Lindenfelser Konfessionen unter einem Dach

Der ökumenische Kirchenchor sorgte im Gottesdienst für die musikalische Begleitung.

Von 
Philipp Kriegbaum
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Pfarrerin Bettina Nicklas-Bergmann und Pfarrer Wolfgang Kaiser hielten den ökumenischen Gottesdienst. © Philipp Kriegbaum

Lindenfels. „Wir schreiben heute Geschichte“, sagte Pfarrer Wolfgang Kaiser beim ökumenischen Gottesdienst am Sonntagnachmittag in seiner katholischen Kirche. Dabei wurde die Zusammenarbeit seiner Pfarrei Sankt Petrus und Paulus mit der evangelischen Kirchengemeinde Lindenfels gefeiert. Letztere war in Person von Pfarrerin Bettina Nicklas-Bergmann bei der Leitung des Gottesdiensts vertreten.

Wenn die Geistliche zwischendurch mal Pause hatte, zog sie sich eine wärmende Jacke über den Talar, denn in der Kirche war es so kühl, dass die Atemluft kondensierte. „Das Klima der Zusammenarbeit wird bestimmt wärmer als die Temperatur in der Kirche“, zeigte sich Christoph Turetschek vom katholischen Ortsausschuss bei der Begrüßung der etwa 70-köpfigen Gottesdienstgemeinde zuversichtlich.

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Der ökumenische Kirchenchor hatte im Gottesdienst drei Auftritte: „Kyrie und Agnus Dei“ aus der afrikanischen Messe von Michael Schmoll, „Der mich sieht“ von Hans-Joachim Eißler und „Wer auf Gott vertraut“ von Hella Heizmann. Chorleiter Andreas Demmel begleitete nicht nur seinen Chor auf dem E-Piano, sondern griff auch zum Gesang der Gemeinde in die Tasten der Kirchenorgel. Pfarrer Kaiser erzählte der Gemeinde, er habe schon mehrfach die Verwechslung der Begriffe „Ökumene“ und „Ökonomie“ erlebt.

Zum Beispiel, wenn ein Ehepaar von seiner „ökonomischen“ Trauung berichte. Tatsächlich stammen beide Wörter aus dem Altgriechischen. Ökumene stehe für die gesamte bewohnte Erde. Darin stecke das griechische Wort „óikos“, das Haus oder Wohnung bedeute. Die beiden Lindenfelser Konfessionen hätten nun ein gemeinsames Haus, seien im Wortsinn „unter einem Dach“ untergebracht.

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Die Fürbitte teilten sich Mitglieder des evangelischen Kirchenvorstands (Martin Berger, Manfred Riebel, Holger Wörle) und des katholischen Ortsausschusses (Martina Müller, Renate Schneider und Betty Vaanholt). Beim gesprochenen Glaubensbekenntnis blieb dennoch Platz für mehr Gemeinsamkeit: Die evangelischen Christen bekannten sich zur „heiligen christlichen Kirche“, die katholischen zur „heiligen katholischen Kirche“.

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