Rimbach. „Worauf warten? Klimaschutz und Biodiversität selbst in die Hand nehmen“: unter diesem Motto steht das Erasmus+-Projekt, an dem Schüler der Martin-Luther-Schule (MLS) in Rimbach und aus der Rimbacher Partnergemeinde Thourotte seit einem Jahr gemeinsam arbeiten. „Das durch die Europäische Kommission geförderte Projekt will ganz gezielt Eigeninitiative in Klima- und Umweltschutz durch europäische Partnerschaft und gemeinsames Entwickeln von Ideen stärken“, erklärt der Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald in einer Pressemitteilung dazu.
Damit treffe das Programm auch den Kern der „Bildung für Nachhaltigkeit“, mit der die Nachhaltigkeitsziele der UN bewusstgemacht und umgesetzt werden sollen. Zur Vorbereitung des Schüleraustausches haben die deutschen Schüler zunächst die Umwelt der Dörfer, in denen sie wohnen, auf Plakaten vorgestellt und diese an die französischen Jugendlichen geschickt. Sie haben Ideen ausgetauscht, unter anderem zur Frage, wie man Weihnachtsgeschenke umweltfreundlich verpacken kann.
Bei einem Rundgang mit der Umweltbeauftragten der Gemeinde Rimbach, Marion Jöst, erfuhren die Schüler, wie und wo die Gemeinde den Umwelt- und Klimaschutz voranbringt. Ende April hat die Französisch-Lerngruppe 8 ad im Rimbacher Wald neue Bäume gepflanzt. Im Juni waren nun die französischen Schüler zu Gast bei den deutschen Familien.
Im letzten Schritt des Projektes soll gemeinsam erarbeitet werden, wie die Schulen am Umwelt- und Klimaschutz mitwirken können. An der MLS gibt es seit langem zahlreiche naturwissenschaftliche Arbeitsgemeinschaften, die sich mit ökologischen und biologischen Themen beschäftigen. Gemeinsam mit der Garten-AG wurden jetzt ein Thermokomposter eingeweiht, eine Schmetterlingswiese angelegt und ein Apfelbaum gepflanzt.
Die Bestände wieder stärken
Der „Odenwälder“ ist eine alte, seltene Sorte, die vom Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald als „Obstsorte des Jahres 2022“ gezielt vermehrt und an die Mitgliedsgemeinden abgegeben wird. „Die Baumbestände im einst sehr streuobstreichen Gebiet des Geo-Naturparks sind stark zurückgegangen und benötigen unsere Unterstützung. Daher ist es uns eine Herzensangelegenheit, den Erhalt unserer heimischen Obstsorten zu fördern und so einen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt zu leisten“, erläuterte Roland Mayer vom Geo-Naturpark.
So träfen sich gebündelte Aktionen zu Klimaschutz und Biodiversität im Erasmus+-Projekt, auf der Ebene des Netzwerkes der Unesco-Global-Geoparks, der Städtepartnerschaften sowie der Menschen am Ort.
„Jede und jeder kann etwas tun und gemeinsam tätig werden. Ich begrüße dieses wunderbare Projekt sehr und freue mich, dass es an unserer Martin-Luther-Schule den berühmten Apfelbaum gibt, den wir pflanzen und damit beweisen, dass wir aktiv etwas für unsere Umwelt tun. Mögen er und unser Erasmus-Projekt wachsen und gedeihen“, sagte MLS-Schulleiterin Beate Wilhelm.
Nun steht noch der Gegenbesuch der MLS-Schüler im französischen Thourotte an, bei dem sich in der Zeit vom 12. bis zum 18. Oktober die Schüler wieder gemeinsam mit Umwelt- und Klimaschutz – dieses Mal an der französischen Partnerschule – auseinandersetzen werden, kündigte der Geopark an. red
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