Lindenfels-Festival

Abschluss des Lindenfels-Festivals: Viel Beifall für zwei junge Musiker

Von 
Jutta Haas
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Emma Kindinger und Nils Hoppe begeisterten ihr Publikum beim Klassik-Abend zum Abschluss des Lindenfels-Festivals. © Strieder

Lindenfels. Stehende Ovationen erlebt eine Kirche eher selten. Doch die Besucher des Klassik-Konzertes im Rahmen des Lindenfels-Festivals waren begeistert vom Können der Sopranistin Emma Kindinger, die aus Lindenfels stammt, und des Pianisten Nils Hoppe. Besonders die kraftvolle, raumfüllende und klare Stimme von Emma Kindinger überzeugte bei den Auszügen aus Oper und Operette sowie klassischen Liedern.

Das Programm begann für einen klassischen Gesangsabend ungewöhnlich, für manche Gäste zunächst etwas irritierend: Heinz Dietrich und Lisa-Anna Jeck verlasen einen Text. „Wir nehmen den Klang unserer Stimmen auf und spielen ihn immer wieder zurück in diesen Raum“, hieß es da. Unter der Klangregie von Lennart Scheuren wurde der Text aus „I am sitting in a room“ mehrfach wiederholt. Am Ende waren die Worte nicht mehr zu hören, aber die Resonanzfrequenzen des Raumes der Kirche. Das klang zwischendurch eher geisterhaft und gespenstisch, wurde am Ende aber zu einem Klangerlebnis. Fazit der Performance: Hinter vermeintlichen Unterschieden steckt oftmals die gleiche Basis. Die Performance war am Nachmittag bei einem Workshop in der Kirche vorbereitet und einstudiert worden.

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Lisa-Anna Jeck leitete dann mit neoklassischen Eigenkompositionen am Klavier zu dem Konzert über und ernte dafür vom Publikum der gut besetzten Kirche viel Applaus.

Nach einer kleinen Umbaupause zeigten Emma Kindinger und Nils Hoppe ihr musikalisches Können. Die knapp 20-jährige Emma Kindinger stammt aus Lindenfels und liebt seit Kindertagen die Musik. Sie spielt mehrere Instrumente, sang bereits in verschiedenen Chören und wirkte in mehreren Musikensembles mit. Dank ihrer Lehrer wurde ihr Talent gefördert und ausgebaut.

Die Erfolge ließen nicht auf sich warten: Im Regionalwettbewerb „Jugend musiziert“ gewann sie vor zwei Jahren den ersten Preis. Gemeinsam mit Nils Hoppe errang sie im vergangenen Jahr beim Bundeswettbewerb ebenfalls den ersten Platz.

Schumann, Brahms und Mozart

Zurzeit bereitet sich Emma Kindinger auf die Aufnahmeprüfung für ein Gesangsstudium vor. In Nils Hoppe hat sie einen guten musikalischen Partner gefunden. Hoppe ist ebenfalls sehr musikbegeistert. Seinen ersten Klavierunterricht hatte er im Alter von sechs Jahren. Auch er war mehrfach erfolgreich bei „Jugend musiziert“ dabei.

Emma Kindinger und Nils Hoppe sorgten schon nach den ersten Darbietungen für viel Applaus. Zu hören waren Stücke wie „In der Fremde“ von Robert Schumann, „Das Mädchen spricht“ von Johannes Brahms sowie von Wolfgang Amadeus Mozart „Deh vieni non tadar“, eine Arie aus der „Hochzeit des Figaro“.

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red/ü
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Mozart scheint bei den jungen Musikern besonders beliebt zu sein. Sie hatten zudem die Stücke „Abendempfindung“ und „Ach ich fühls“ einstudiert. „Schlagende Herzen“ von Richard Strauß wurde gleich zweimal vorgetragen, denn nach ihren insgesamt elf Gesangsstücke und großem Beifall waren die zwei Musiker bereit, noch eine Zugabe zu geben.

Organisiert wurde der Abend im Rahmen des Lindenfels-Festivals und bildete den Schlusspunkt des Programms in diesem Jahr. Seit August gab es dabei in der Stadt ein vielfältiges Kulturangebot mit verschiedenen Veranstaltungen. Das Festival wurde organisiert vom Verkehrsverein Lindenfels und dem freien Kulturkollektiv „Äkta-Kultur“.

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