Heppenheim. Akkordeon-Klänge haben vor Kurzem die Heilig-Geist-Kirche in Heppenheim erfüllt: Der bekannte Bajanspieler Olzhas Nurlanov aus Kasachstan hat zum Abschluss seiner Europa-Tournee in dem Gotteshaus sein neues Soloprogramm mit zehn ausgesuchten Werken präsentiert. Diese bekommt man einer Mitteilung der Verantwortlichen zufolge in dieser Dichte, Zusammenstellung und Qualität sonst nicht zu hören. Organisiert hatte den Auftritt die Musikschule Heppenheim.
Das Bajan ist die osteuropäische Form des Chromatischen Knopfakkordeons. Nurlanov ist gerade einmal 23 Jahre alt, trägt aber schon den Titel „Weltmeister“ unter den Bajanisten. In Deutschland hat sich bereits eine kleine Fan-Gemeinde gebildet. In der voll besetzten Heilig-Geist-Kirche gab es zunächst barocke Stücke zu hören, von Bach und Scarlatti. Diese präsentierte Nurlanov virtuos und scheinbar mühelos, wie Pfarrer Frank Sticksel berichtet. Mühelos, doch innerlich bewegter ging es dem Pfarrer zufolge weiter mit Holminov, Mussorgsky und Mendygaliev. Die Stücke sind Transkriptionen für das Bajan.
Das Publikum hörte dem Musiker gebannt zu. Stücke von Zolotarev, Glinka und die Bearbeitung der „Danse macabre“ von Saint-Saëns intensivierten die Stimmung. Das Publikum applaudierte begeistert.
Gelöst spielte Nurlanov den Eindrücken von Sticksel zufolge auch noch die letzten Stücke seines Programms: Bei der Akkordeon-Transskription des Schumann-Stücks „The Smuggler“ schienen die Töne aus dem Instrument zu perlen wie Bläschen in einem Champagner-Glas. Zum Schluss bewegte und begeisterte ein „Ragtime“ das Publikum so sehr, dass Nurlanov noch mehrfach für Zugaben zurückkehren musste. red/ü
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