Heppenheim. „Vom 29. Mai bis zum 2. Juni verwandeln wir die Heppenheimer Freilichtbühne noch einmal zur einzigartigen Festival-Location für die ganze Familie – und zum kulturellen Hotspot in Südhessen.“ Bei aller berechtigten Vorfreude, die diese vollmundige aktuelle Ankündigung auf der Website des Maiberg-Open-Air erweckt, sind zwei Worte zu beachten: noch einmal.
Diese Zeitung hatte sich bei Organisator Harry Hegenbarth, nachdem zähes Ringen zu vernehmen, nach dem Stand der Dinge erkundigt. Er konstatierte, dass das Programm für dieses Jahr schon fast steht, die Zukunftsperspektive ohne weitere Sponsoren aber nicht.
Das Line-Up für das Festival soll nächste Woche verkündet werden
„Daran ist niemand schuld“, betont der Event-Profi wiederholt, und doch umtreiben ihn noch größere Sorgen als in der bereits herausfordernden Vergangenheit. „Alles ist teurer geworden, das merkt ja jeder im Alltag.“ Das Team eines Festivals besonderen Charakters, draußen und umsonst, spürt das auch. Und will den Fokus gleichwohl auf das, was bald schon kommt, lenken. Ein Programm für die ganze Familie. Fünf Tage Spektakel mit Nachwuchsbands, die auch mal die Chance einer großen Bühne erhalten, und „Highlights“. Am Fuße des Schloßbergs mit illuminierter Starkenburg.
Nur noch etwa eine Woche, dann wollen die Macher das Line-Up und Weiteres verkünden. Aber nach der offiziellen und lange einschränkenden Zeit der Corona-Pandemie habe sich die Preisentwicklung in vielerlei Hinsicht drastisch verändert, sagt Hegenbarth. Und steht damit nicht alleine da. Wie Heppenheim, denn allein in der Region gelte etwa für das Lorscher Birkengarten-Festival, „und das ist ja schon viel älter“, das gleiche Dilemma. „Wir können ja auch nicht zehn Euro pro Getränk nehmen“, spricht Hegenbarth offen zur Lage.
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Tatsächlich soll es wieder den weiterverwendbaren Becher für fünf Euro geben, der auch mit Nachhaltigkeit zu tun hat. Food-Trucks und ein breites Sortiment an Speisen sollen die Mägen der Gäste füllen und ein bisschen die Kassen. „Ansonsten haben wir uns immer über Sponsoren finanziert.“ Die Hoffnung knüpft dort an. Natürlich sei er mit der Stadt im Austausch, ohne sich Illusionen über ein Erhöhen des dankbar verbuchten Zuschusses zu machen.
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Aber: „Auf lange Sicht, das ist dann politisch, muss die Frage sein, was man haben und ermöglichen möchte.“ Es geht um freie Leistungen, keine Pflichtaufgaben. Das ist ihm klar. Auch, „dass die Kommunen, schon durch nachlassende Gewerbesteuer-Einnahmen, selbst in einer schwierigen Situation sind“. Die Conclusio bleibt: „Wir sind sehr dankbar für alle unsere Unterstützer. Aber wir brauchen weitere Sponsoren und Partner – und bieten denen ja auch viel mehr als ein Logo auf einem Plakat“, unterstreicht Hegenbarth.
Er denkt an die Social-Media-Präsenz und Jingles auf dem Gelände. Allen sei über die fünf Tage inklusive des willkommenen Feiertags Fronleichnam am Donnerstag, 30. Mai, und eines „coolen Gottesdienstes am Sonntag“ viel geboten: mit Mitmach-Aktionen und dem richtigen „facettenreichen Mix aus Live-Musik, Kinderprogramm, Comedy, spektakulärer Feuerartistik und mehr“. Davon ist Harry Hegenbarth überzeugt.
„Natürlich sagen uns viele: Dann nehmt doch Eintritt!“ Andere wären wohl nicht so begeistert, aber „vor allem wäre es dann ein ganz anderes Festival.“ Über allem steht der nach aktuellem Stand schon ab 2025 massiv erschwerte Wunsch, „das Maiberg-Open-Air zu erhalten“. So wie es ist und sicher wieder gut ankommt. mbl/ü
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