Festspiel-Start in Heppenheim und Worms

Im Kurmainzer Amtshof der Bergsträßer Kreisstadt läuft die erste Saison unter neuer Leitung, am Wormser Dom ist ein gänzlich neues Stück zu sehen.

Von 
Hans-Joachim Holdefehr
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Kaum wegzudenken aus dem Programm der Heppenheimer Festspiele im Kurmainzer Amtshof ist Publikumsliebling Walter Renneisen. Auch in diesem Jahr ist er dabei. Das Foto zeigt ihn bei einem Gastspiel in der Saison 2011. © Dietmar Funck

Die seit 1974 bestehenden Heppenheimer Festspiele schrieben jahrzehntelang eine Erfolgsgeschichte und stellten fast ebenso lange ein in dieser Form weit und breit einmaliges kulturelles Angebot dar.

Zuletzt allerdings erlebten die Festspiele schwierige Zeiten. Die Gründerfamilie Richter – zunächst Hans Richter und seine Frau Ingeborg, später dann Sohn Thomas Richter mit seiner Frau Sabine – gab 2018 die Leitung ab. Die danach gegründete Festspiele Heppenheim GmbH mit Geschäftsführer Stephan Brömme hatte kaum den Betrieb aufgenommen, als auch sie in den Sog der Corona-Pandemie geriet und Insolvenz anmelden musste. Die Festspiele fielen aus.

Jetzt aber wird ein Neuanfang gemacht. Betrieben werden die Heppenheimer Festspiele ab dieser Spielzeit von der Darmstädter Familie Stromberger. Die neue künstlerische Festspiel-Leiterin Iris Stromberger – selbst bereits seit langem als Schauspielerin, Regisseurin und Theatermacherin aktiv – ist Tochter des Darmstädter Drehbuchautors, Schauspielers und Regisseurs Robert Stromberger; ihr Mann Ingo Schöpp-Stromberger ist für die kaufmännische Seite verantwortlich.

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Neu sind auch die Rahmenbedingungen für das Publikum. Die Zeit der rustikalen und unbequemen Sitzplätze ist vorbei: Die Stadt Heppenheim hat neues Mobiliar angeschafft – jetzt auch mit Rückenlehnen –, dazu gibt es passgenaue Polster, die die Sparkassenstiftung Starkenburg spendiert, die außerdem die Festspiele mit 20 000 Euro unterstützt. Verbessert werden soll durch erhöhte Sitzplätze auch der Blick auf die Bühne.

Für ihre erste Festspiel-Saison setzen die Strombergers zunächst auf den Lustspiel-Klassiker „Der fröhliche Weinberg“ von Carl Zuckmayer. Iris Stromberger kündigt eine temporeiche Inszenierung an. Am Freitag, 15. Juli, 19.30 Uhr, ist im Kurmainzer Amtshof Premiere.

Von der französischen Komödie bis zum Liederabend

Doch dies ist längst nicht das einzige Angebot in diesem Jahr. Die Komödie „Cash ... und ewig rauschen die Gelder” feiert am Freitag, 22. Juli, Premiere. Hinzu kommen etliche Gastspiele. So ist an drei Montagabenden (25. Juli, 1. und 8. August) die französische Komödie „Kunst” der Autorin Yasmina Reza zu sehen. Am Montag, 15. August, gibt es „Kleine Zwischenfälle”, einen szenischen Liederabend mit Elinor Stromberger.

Für das neue Stück der Nibelungenfestspiele wurde vor dem Wormser Dom ein Wasserbecken installiert. © Bernhard Zinke

Walter Renneisen, Festspiel-Lokalmatador aus Auerbach, präsentiert sein Erfolgsprogramm „Deutschland, deine Hessen” mit Teil eins und zwei am Dienstag, 19. Juli, und Donnerstag, 21. Juli. Am 20. Juli fungiert Renneisen zudem als Moderator eines Konzerts mit Sigi’s Jazz Men, laut Ankündigung ein musikalischer Abend mit vielen Anekdoten. A-cappella-Gesang der Spitzenklasse schließlich soll es am Montag, 22. August, geben. Dann gastiert die Vokalformation Basta bei den Festspielen. Alle Veranstaltungen beginnen um 19.30 Uhr.

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Bei den Nibelungen-Festspielen in Worms ist vom 15. bis zum 31. Juli vor dem Dom als Hauptinszenierung das neue Stück „hildensaga. ein königinnendrama“ von Ferdinand Schmalz zu sehen; Regie führt Roger Vontobel. Hinzu kommt ein musikalisches und gastronomisches Rahmenprogramm. Die Aufführungen vor dem Wormser Dom beginnen täglich um 20.30 Uhr. Die Veranstaltungen finden auch bei ungünstiger Witterung statt. Informationen zum Stück „hildensaga. ein königinnendrama“ gibt es bei einer Online-Einführung, die ab dem 15. Juli auf der Website www.nibelungenfestspiele.de abrufbar ist.

Der benachbarte Heylshofpark ist während der Nibelungen-Festspiele täglich von 17.30 Uhr bis 1 Uhr geöffnet. Der Zugang kostet 4 Euro; die Karten hierfür gibt es im Vorverkauf sowie an der Abendkasse am Haupteingang (Stephansgasse 9). Für Gäste, die eine tagesaktuelle Eintrittskarte für die Inszenierung oder ein Ticket für einen Rahmenprogrammpunkt besitzen oder vorab ein gastronomisches Angebot gebucht haben, ist der Eintritt frei.

Im illuminierten Heylshofpark gibt es täglich wechselnde Live-Musik sowie gastronomische Angebote. Die jeweiligen Bands stehen auf der Festspiel-Website.

Info: Festspiele Heppenheim, 15. Juli bis 28. August, Kurmainzer Amtshof. Internet: www.festspiele-heppenheim.de. Nibelungen-Festspiele Worms, 15. bis 31. Juli, am Wormser Dom und im Heylshofpark. Internet: www.nibelungenfestspiele.de.

Ehemalige Mitarbeit Hans-Joachim Holdefehr ist Redakteur beim Bergsträßer Anzeiger.

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