Bergstraße. Für Helmut Glanzner, einer der drei EM-Experten des Bergsträßer Anzeigers, war es keine Überraschung, „dass der erwartete Sieg gegen Ungarn nicht leicht gefallen ist, denn für den Gegner war die Partie gegen Deutschland schon wie ein Endspiel“. Das ungarische Team wollte unbedingt die zweite Niederlage vermeiden. Nach dem 0:2 gegen die DFB-Elf droht nun das frühe Aus nach der Vorrunde bei der Fußball-Europameisterschaft.
Ob mit oder ohne Glanz, für Glanzner (Bild) ist wichtig, „dass wir den ersten Meilenstein, nämlich das Achtelfinale, vorzeitig geschafft haben. Das hätte ja vor einigen Wochen kaum jemand geglaubt. Das nächste Etappenziel sollte der Gruppensieg sein, den ich der deutschen Mannschaft auch zutraue.“ Dafür würde am Sonntag (23./21 Uhr) in Frankfurt gegen die praktisch ebenfalls schon für die Endrunde qualifizierte Schweiz bereits ein Unentschieden ausreichen. Die Schweizer konnten nach dem 3:1 gegen Ungarn aber laut Helmut Glanzner nur mit Glück beim 1:1 gegen Schottland eine Niederlage abwenden.
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Stattdessen hielt sich das Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann bislang schadlos: 5:1 gegen die Schotten und 2:0 gegen die Ungarn – dennoch habe sie laut des A-Lizenztrainers und Einhäuser Bürgermeisters nicht nur Glanzpunkte gesetzt, sondern auch Schwachstellen aufgezeigt.
Zum einen seien die bislang fast harmlosen Standardsituationen „ausbaufähiger“ und zum anderen fehle der Defensive weiterhin „die nötige Kompaktheit und Stabilität, die sich aber hoffentlich während des Turniers noch einstellen werden. Unsere Abwehr lässt sich bislang einfach zu leicht ausspielen“, so Helmut Glanzner: „Es bleibt abzuwarten, wie sie sich beweist, wenn sie bei dieser EM stärker als bislang gefordert wird.“ Und die allseits gefeierte Parade von Manuel Neuer bei einem gefährlichen Freistoß der Ungarn in der ersten Halbzeit „war keineswegs so spektakulär“.
Aber es war aus dem erweiterten Favoritenkreis bislang nicht nur das DFB-Team, das Schwachpunkte zeigte, sondern als Beispiele nennt der 61-Jährige hier „die enttäuschenden Kroaten“ sowie die Niederlande, „die noch nicht die von uns so gefürchtete Mannschaft stellt. Da sollten am Freitagabend die Franzosen, die ja gegen starke Österreicher ein gutes Spiel abgeliefert haben, die Oberhand gegenüber den Holländern behalten.“ Das Gemeindeoberhaupt hofft, dass er diese Begegnung in der französischen Partnerstadt Attichy live verfolgen kann, die er von Freitag bis Sonntag mit einer Einhäuser Delegation besuchen wird.
Die Hoffnung, dass die deutsche Mannschaft durchaus weit bei dieser Heim-EM kommen kann, nährt indes das variable Offensivspiel, zu dem für Glanzner überraschend auch der vor dem Turnier umstrittene Kapitän Ilkay Gündogan mit überzeugenden Leistungen beiträgt („Er wird seiner Rolle bislang vollauf gerecht“). Daneben zeige Jamal Musiala in begeisternder Weise, „was für ein Rohdiamant er ist.“
Allgemein stellt der Einhäuser Bürgermeister der Euro 2024 ein gutes Zeugnis aus: „Hoffentlich bleibt uns diese tolle Fankultur in vollen Stadien erhalten, denn das friedliche Miteinander ist ein Gewinn für unsere Gesellschaft.“ hs
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