Fußball-EM

Bernhard Trares fieberte schon dem Elfmeterschießen entgegen

BA-Experte sah im Viertelfinale gegen Spanien die beste deutsche Turnierleistung, auch schon in der ersten Hälfte.

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hs
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Florian Wirtz, der erst zur Halbzeit eingewechselt wurde, jubelt über seinen Treffer zum 1:1; letztlich schied die DFB-Elf gegen Spanien aber unglücklich bei der EM aus. © dpa

Bergstraße. Für den BA-Experten Bernhard Trares (Foto) bleibt bzw. ist nun Spanien der große Titelfavorit bei der laufenden Fußball-Europameisterschaft in Deutschland. Der 58-jährige Ex-Profi aus Heppenheim tippt auf ein Endspiel am kommenden Sonntag gegen die Niederlande. Die DFB-Elf hätte indes bei ihrer Heim-EM „alles auf den Platz gelassen“, doch beim 1:2 nach Verlängerung im Viertelfinale gegen die Spanier „fehlte trotz einer tollen Leistung das nötige Quäntchen Glück“.

Dagegen hätten sich die Engländer und die Franzosen (jeweils im Elfmeterschießen gegen die Schweiz bzw. gegen Portugal) „auch noch ins Halbfinale gemogelt“, so dass Trares ihnen nun ein Aus in der Vorschlussrunde am Dienstag und am Mittwoch gegen die Niederländer bzw. gegen die Spanier prophezeit.

Fußball: 2. Bundesliga, Würzburger Kickers - Jahn Regensburg, 26. Spieltag, Flyeralarm-Arena Würzburg. Der Würzburger Trainer Bernhard Trares blickt in die Kamera. +++ dpa-Bildfunk +++ © picture alliance/dpa

Trotz des unglücklichen Scheiterns im Viertelfinale darf man laut des derzeit vereinslosen Profitrainers von der Bergstraße zufrieden mit dem abschließenden Auftreten des deutschen Nationalteams sein, „denn die Spieler sind an ihre Leistungsgrenzen gegangen und darüber hinaus. Es war wirklich schade, dass diese beste Turnierleistung nicht belohnt wurde. Ich hätte gerne noch ein Elfmeterschießen gesehen, denn es wäre mehr als verdient und auch gerecht gewesen.“

Auch „wenn die erste Halbzeit nicht so der Knaller war“, sah hier Bernhard Trares die Mannschaft von Bundestrainer Julian Nagelsmann schon gut im Spiel, „denn sie zeigten emotional vollen Einsatz und führten beherzt die Zweikämpfe“. Dabei hätte Toni Kroos mit seinen harten Tacklings „gleich Zeichen gesetzt“. Spielentscheidend war aber letztlich, „dass Spanien aus wenig zwei Tore gemacht hat – das war ja eigentlich untypisch spanisch, sondern eher typisch deutsch“. Dabei wurden zwei Unaufmerksamkeiten der DFB-Elf in der Abwehrarbeit rigoros bestraft; beim 0:1 „hat ein Sechser gefehlt“, so Trares, beim 1:2 erwies sich als folgenschwer, „dass der Flankengeber von Kimmich nicht energisch genug attackiert wurde“.

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Dagegen haderte das deutsche Team nicht nur mit fehlendem Glück beim Abschluss, „denn es wurden ja viele Chancen vergeben“, so der BA-Experte, sondern auch beim nicht gegebenen Handelfmeter. „Das war eine klare Fehlentscheidung, die man als Sportler aber schlucken muss, auch wenn man sich betrogen fühlt. Es ist für mich nicht nachvollziehbar, warum sich der Schiedsrichter nicht die Zeit genommen hat, um das Handspiel zusammen mit dem VAR zu beurteilen. Es wurde jedenfalls ein Torschuss per Hand abgeblockt. Wäre dies am Fünfmeter-Raum geschehen, hätte es sicher ein Strafstoß gegeben.“

Für den Heppenheimer hätte es dem Spiel des deutschen Teams gutgetan, „wenn Florian Wirtz von Anfang gespielt hätte, denn er ist einfach der aktivere, laufstärkere Spieler als Leroy Sané, kann mehr marschieren, was gegen die Spanier einfach wichtig ist. Wirtz hatte ich auch den Treffer zum 1:1-Ausgleich gegönnt“. Zudem hätte Trares nicht Emre Can, sondern Robert Andrich in die Startelf gestellt. hs

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