Lindenfels. Dieter Adolph (FDP) plädierte in der jüngsten Sitzung des Lindenfelser Ausschusses für Fragen des Gemeinwesens (AFG) dafür, dass sich künftig der Ausschuss wieder mit dem Thema „Wochen- oder Monatsmarkt“ beschäftigen soll. Während der AFG-Sitzung im Juni war beschlossen worden, die Steuerungsgruppe mit dem Thema zu betrauen. Die Steuerungsgruppe begleitet die Umsetzung des „Kommunalen Entwicklungskonzepts“. Dessen Erstellung ist Voraussetzung für die Bewerbung um die Aufnahme ins hessische Dorfentwicklungsprogramm.
Im Nachhinein hatte Bürgermeister Maximilian Klöss dann allerdings kritisiert, dass der Ausschuss der Steuerungsgruppe diese Aufgabe übertragen hat. Die Steuerungsgruppe hätte gar nicht die Kapazitäten dafür, sich auch noch zusätzlich um dieses Thema zu kümmern, so Klöss. Auch Dieter Adolph merkte an, dass die Steuerungsgruppe mit dem Kommunalen Entwicklungskonzept für das Dorfentwicklungsprogramm genug zu tun hätte und damit ausgelastet sei. Dies hatte auch die Steuerungsgruppe selbst so bestätigt.
Für Ingrid Bauer (SPD) war klar, wie es nun weitergehen muss: „Das Thema müsste einer in die Hand nehmen und die Betreiber des Marktes kontaktieren.“ Adolph merkte an, dass die Intiative „Wir für Lindenfels“ bereits eine Liste mit potenziellen Händlernamen erstellt habe. Ein offizieller Platz für den Markt sei aber noch nicht festgelegt worden. Im Gespräch war das Areal rund um den Löwenbrunnen, die Burgstraße und den Parkplatz.
Beate Gammelin (SPD) wiederum fürchtete, dass auch der Ausschuss stark gefordert werde, wenn sowohl der konkrete Ort als auch die Anzahl der Marktbeschicker noch ausgearbeitet werden müssten. Adolph versuchte, den Druck rauszunehmen und erklärte, dass nicht erwartet werde, dass das Vorhaben innerhalb kürzester Zeit auf die Beine gestellt wird: „Das geht nicht in großen Schritten, das ist schon klar.“
Es gibt noch keinen konkreten Auftrag für die Verwaltung
Klöss merkte an, dass für die Umsetzung jedoch etwas Entscheidendes fehlt: „Es gibt keinen konkreten Auftrag an die Verwaltung. Der Antrag der FDP lautete zwar, dass der Magistrat beauftragt werden soll, die Machbarkeit eines regelmäßig stattfindenden Wochen- oder Monatsmarkts zu prüfen. Aber es wurde nie ein Beschluss dazu gefasst. Das Thema wird immer nur vom Ausschuss und der Steuerungsgruppe hin- und hergeschoben.“ Die größte Herausforderung für die Etablierung eines solchen Marktes sei, Händler zu finden, die den Markt regelmäßig beschicken und beleben. An dieser Stelle lobte er das Engagement der Initiative „Wir für Lindenfels“, die in diese Richtung aktiv wurde und schon einige Namen von möglichen Händlern gesammelt hat.
Dieter Adolph erklärte, dass diese Liste etwa 30 Namen umfasst, bestehend sowohl aus gewerblichen Händlern als auch aus Privatpersonen. „Diese Händler telefonisch oder schriftlich zu kontaktieren, wäre die Aufgabe der Verwaltung. Das hat dann mehr Gewicht, als wenn das eine Privatperson macht“, betonte Adolph.
Klöss bestand darauf, zunächst einen offiziellen Beschluss in der Stadtverordnetenversammlung zu erwirken. „Ansonsten macht sich die Verwaltung vielleicht im Voraus umsonst die Arbeit, wenn der Antrag der FDP am Ende abgelehnt wird.“ Somit soll nun in der nächsten Gremienrunde im Dezember durch einen Beschluss in der Stadtverordnetenversammlung die verbindliche Grundlage dafür geschaffen werden, dass sich der Ausschuss für Fragen des Gemeinwesens wieder dem Thema „Wochen- oder Monatsmarkt“ annimmt.
Die Idee gibt es seit vier Jahren
- Bei der Gremienrunde im Juni hatte die FDP beantragt, die Machbarkeit eines regelmäßig stattfindenden Marktes rund um Löwenbrunnen, Burgstraße und Parkplatz zu prüfen und Gespräche mit den Markthändlern aufzunehmen.
- Das Konzept soll niederschwellig gestaltet werden, damit lokale und regionale Erzeuger und Initiativen ihre Waren ohne hohe, bürokratische Hürden anbieten können.
- „Das Angebot eines Wochen- oder Monatsmarktes kann die lokale Wirtschaft stärken, die Aufenthaltsqualität im Stadtzentrum erhöhen und die Nahversorgung verbessern“, begründete die Fraktion den Vorstoß. Die Erfahrungen aus anderen Gemeinden zeigten, dass Wochenmärkte nicht nur als Einkaufsorte, sondern auch als soziale Treffpunkte und lebendige Bestandteile des urbanen Lebens wirken.
- Die Idee ist nicht neu. Bereits im Juni 2021 hatte die Stadtverordnetenversammlung den Magistrat damit beauftragt, mit der Genossenschaft „Deutsche Marktgilde“ und den Markthändlern im Weschnitztal Verhandlungen aufzunehmen, um ein solches Angebot zu schaffen.
- Vorausgegangen war damals ein Antrag von FDP, SPD und Grünen. Doch ein entsprechendes Angebot wurde am Ende nie realisiert. Deshalb wagte die FDP nun einen neuen Anlauf.
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