Rimbach/Lörzenbach. Ein tödlicher Unfall eines Traktorfahrers, der von einem Zug der Weschnitztalbahn auf der Strecke zwischen Rimbach und Lörzenbach erfasst worden war, hat am Donnerstagnachmittag für einen Großeinsatz der Feuerwehren aus Fürth und Rimbach, der Rettungsdienste sowie der Polizei gesorgt. Der aus Lörzenbach stammende Landwirt wurde dabei so schwer verletzt, dass er noch an der Unfallstelle starb.
Der 79-Jährige wollte nach Angaben der Polizeistation Heppenheim kurz nach 16 Uhr von einem Feld kommend an dem unbeschrankten Bahnübergang des Feldwegs, der etwa 30 Meter neben dem beschrankten Bahnübergang der Bundesstraße 38 liegt, die Gleise in Richtung B 38 überqueren. Dabei bemerkte er offensichtlich nicht den von Lörzenbach in Richtung Rimbach fahrenden Zug.
Der Zugführer versuchte noch, durch anhaltendes Signal den Traktorfahrer zu warnen, es kam aber dennoch im Bereich des Überganges zum Zusammenstoß zwischen dem Traktor und der Regionalbahn. Hierbei wurde der Traktor noch gegen einen auf dem Grünstreifen abgestellten Arbeitswaggon der Deutschen Bahn geschleudert. Der Traktorfahrer wurde in seinem Führerhaus eingeklemmt und verstarb an der Unfallstelle, so die Polizei.
Leitstelle löst Alarm aus
Die Leitstelle Bergstraße löste um 16.14 Uhr – wie bei Bahnunfällen üblich – Alarm für einen sogenannten Massenanfall von Verletzten (MANV 10) aus. Demnach hätten bis zu zehn Personen verletzt beziehungsweise betroffen sein können. Als die ausgerückten Feuerwehren aus Rimbach und Fürth vor Ort eintrafen, mussten sie zunächst feststellen, dass der Landwirt schon seinen schweren Verletzungen erlegen war, wie der Fürther Gemeindebrandinspektor Dominik Bormuth berichtete. Während ein Teil der Einsatzkräfte die Unfallstelle absicherte, kümmerten sich andere zusammen mit den Rettungssanitätern und später auch mit den Notfallseelsorgern aus dem Kreis Bergstraße um die 16 Fahrgäste, von denen glücklicherweise niemand verletzt worden war. Der Zugführer erlitt einen Schock.
Bis der Tote geborgen werden konnte, verging noch einige Zeit, da zuerst die Experten der Polizei die Unfallstelle untersuchen mussten. Durch die Staatsanwaltschaft Darmstadt wurde noch ein Gutachter zur Klärung des Unfallhergangs hinzugezogen. So wurden auch mithilfe einer Drohne Aufnahmen aus der Luft angefertigt. Zudem kamen das Kriseninterventionsteam sowie der für diese Region zuständige Manager der Deutschen Bahn an den Unfallort.
Infolge des Unfalls musste die Bundesstraße für gut drei Stunden voll gesperrt werden – in Lörzenbach ab der Ortsmitte und in Rimbach ab der Aral-Tankstelle –, sodass sich Staus in beide Richtungen bildeten. Die Verkehrsteilnehmer wurden dann über Fahrenbach umgeleitet. Da auch die Bahnstrecke gesperrt worden war, wurde am späten Nachmittag dann ein Schienenersatzverkehr für die Strecke zwischen Fürth und Weinheim eingerichtet.
An der Unfallstelle war neben einem Notarzt und dem Rettungshubschrauber, der Rettungsdienst sowie die Feuerwehren Fürth und Rimbach und Streifen der Bundespolizei und der Polizeistation Heppenheim im Einsatz. jün/awa/ü
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