Musik

Trachtenkapelle Lindenfels spielte Polker und Walzer

Beim Wunschkonzert der böhmischen Blasmusik durfte das Publikum entscheiden, welche Lieder gespielt werden.

Von 
Gisela Grünwald
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Die rund 30-köpfige Trachtenkapelle zeigte mit Stücken wie „Lasset uns das Leben genießen“, „Auf Wiedersehen bei Blasmusik“ und „Eine letzte Runde“ ihr Können. © Thomas Neu

Lindenfels. Das Wunschkonzert der Trachtenkapelle Lindenfels sorgte für ein volles Bürgerhaus. Rund 200 Fans böhmischer Blasmusik freuten sich über das Konzert der heimischen Kapelle. „Unser Highlight im März, das ist unsere Tanzmusik“, bekräftigte eine dreiköpfige Frauengruppe aus dem Modautal. Im Saal waren Zuhörer von sechs bis 90 Jahren. Unter der Leitung von Dirigent Ralf Jost zeigte die rund 30-köpfige Kapelle ihr Können.

Nach der Begrüßung durch Moderator Thomas Bauer spielte die Kapelle den „Kaiserin-Sissi-Marsch“ von Komponist Timo Dellweg. Der Marsch besticht durch seine wunderschönen Klänge im Trio. Die Stimmung stieg mit dem Walzer „Im schönen Prag“ von Josef Stelibsky im Arrangement von Frank Pleyer. Geboren 1929 in der Tschechoslowakei komponierte er auch deutsche Jazz – und Unterhaltungsmusik. Das Publikum applaudierte kräftig.

Im Anschluss präsentierten die Musiker die Katharinen-Polka – in der Fachsprache eine Schnellpolka –, komponiert von Kurt Gäble, einem 1953 in Lauben in Schwaben geborenen Komponisten und Musikpädagogen. Von ihm sind über 100 moderne Arrangements und Kompositionen bekannt.

Schätzfrage zum Gewicht des Orchesters wurde gestellt

Moderator Thomas Bauer stellte dem Publikum danach die diesjährige Schätzfrage „Wie viel Kilo wiegt das Orchester mit Instrumenten insgesamt?“. Dem Gewinner oder demjenigen, der dem Gewicht am nächsten kommt, winkte als Gewinn eine Busreise. Die Gäste durften ihre Schätzung auf einem Zettel notieren.

Danach erklang wieder eine Polka: „Eine letzte Runde“ von Komponist Markus Nentwich, einem 1994 geborenen österreichischen Musiker, Musikpädagogen und Dirigenten, der auch bekannt ist als Mitglied der österreichischen Band „Viera Blech“.

„Lasset uns das Leben genießen“ im Arrangement von Josef Lang jr. rundete das Konzert der Kapelle ab. Dann war wieder das Publikum gefordert: „Schauen Sie mal auf Ihr Programm. Oben in der Ecke steht eine Nummer, beispielsweise 219. Im Kasten stehen die Musikstücke, unter denen Sie Ihren Wunschtitel auswählen können. Das sind die Lieblingsstücke unserer 30 Musiker“, bat Moderator Thomas Bauer die Zuhörer darum, ihm Lieder zu nennen, die als Nächstes gespielt werden sollten.

Lindenfelser Trachtenkapelle besteht seit 35 Jahren

Das Programm mit der Nummer 154 wurde aufgerufen. Der Inhaber wünschte sich „Auf Wiedersehen bei Blasmusik“ von Michael Klostermann und seinen Musikanten aus dem Jahr 2003. Unter den Musikstücken, unter denen das Publikum wählen konnte, waren bekannte Titel wie „Sehnsuchtspolka“, „Hallo kleine Maus“ und „Das böhmische Märchen“.

In der Pause konnten die Besucher Getränke erwerben und den kleinen Hunger mit Laugenstangen sowie Wurst- und Käsesemmeln stillen. Im Foyer war ein Tisch mit Souvenirs der Trachtenkapelle – einem Hut zum 35-jährigen Jubiläum und Tassen – aufgebaut.

Viele junge Gäste blieben draußen im Foyer stehen und hörten dem Konzert zu. Sie freuten sich über die von ihrer Generation arrangierte neue böhmische Blasmusik. Das überwiegend ältere Stammpublikum hörte lieber Lieder wie „Dem Land Tirol die Treue“.

Für das Publikum war es wie immer ein schöner Abend mit der Trachtenkapelle Lindenfels. Viele verabredeten sich schon für einen der nächsten Auftritte, deren Datum und Ort man auf der Homepage der Trachtenkapelle unter www.trachtenkapelle-lindenfels.de findet. In Lindenfels spielt die Kapelle übrigens wieder am 1. Mai beim Frühschoppen im Kurgarten vor dem Bürgerhaus.

Mit etwa 200 Zuhörern im Alter von sechs bis 90 Jahren war das Bürgerhaus voll besetzt. © Thomas Neu

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