Sängerlust Schlierbach

Theater in Schlierbach: Die schöne Helene verdreht allen den Kopf

Von 
Jutta Haas
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Schlierbach. Nach zwei Jahren Pause war es für die Schlierbacher Theatergruppe im Männergesangverein endlich wieder soweit: Auf der Bühne im Schlierbacher Dorfgemeinschaftshaus kehrte wieder Leben ein. „Blondes Gift und viel Amore“ ist die Überschrift des Dreiakters, die unter Regie von Hans-Dieter Seyfert in diesem Jahr gegeben wird.

Ein blondes weibliches Wesen mit tiefem Ausschnitt versteht es, allen männlichen Mitgliedern einer Familie den Kopf zu verdrehen und am Ende der Freundin und Tochter des Hauses auch noch den Freund auszuspannen. Von all dem Treiben sollte die Tochter, Ehefrau, und Mutter nichts mitbekommen. Zahlreiche Versteckspiele, Lügen, Ausflüchte und viele Streitigkeiten waren programmiert.

Die Zuschauer kamen aus dem Staunen und Lachen kaum heraus. Der Applaus am Ende zollte den Darstellern einen gelungenen Neustart.

Alles spielt sich im Wohnzimmer der Familie Schreiner ab, links eine Tür zum Refugium von Ehefrau Wilma (Nicole Steinmann), der Küche, und rechts eine Tür zum Rest des Hauses. Diese Türen mussten gut geölt sein, denn es gibt ein ständiges Hin und Her. Um den Bühnenaufbau hatten sich Simon Seyfarth und Hans-Dieter Seyfert gekümmert.

Opa Waldemar bringt Trubel

Die Story nimmt mit dem Einzug von Großvater Waldemar (Hans-Dieter Seyfert) und den stummen Aktivitäten des Möbelpackers (Marcus Schmidt) seinen Anfang. Waldemar, der Vater von Hausfrau Wilma, wird in das Gästezimmer einquartiert. Schnell wird klar: sein Einzug sorgt für Spannungen. Weder Wilmas Gatte Horst (Stefan Vetter), noch Tochter Bianca (Nora Meister) sind begeistert. Sie stänkern, wo sie nur können.

Zum Großvater halten natürlich seine Tochter und Sohn Roland (Tim Vetter). Besonders Roland profitiert mit so manchem Scheinchen von dem neuen Bewohner. Waldemar selbst gibt in den Streitigkeiten auch nicht klein bei, zumal er sich darüber bewusst ist, dass ihm das Haus und eine schöne Summe auf dem Konto gehören.

Die familiären Spannungen steigen weiter, als die blonde Helene (Tina Hartmann) auftaucht und ihre Freundin Bianca abholen möchte. Da Bianca unauffindbar ist, lädt Horst den Gast auf ein – zwei – drei Schnäpschen ein. Die beiden kommen sich eigentlich zu nahe. Als Horst merkt, dass seine Frau wieder einmal mit einem Staubwedel im Anmarsch ist, muss der beschwipste Gast allerdings schnell im Haus verschwinden.

Nun lernen die Zuschauer den Casanova Carlo (Timo Schmitt) kennen. Er ist der Freund von Tochter Bianca, die aber weiterhin nicht zu finden ist. Kurzerhand flirtet der junge Mann mit der Mutter. Er kommt ihr näher und näher. Genau im passenden Moment erscheint der Ehemann im Wohnzimmer, verteidigt sehr männlich seine Frau und packt den Casanova am Kragen.

Die große Liebe löst Zwist aus

Das Familienleben könnte nun wieder in den gewohnten – angespannten – Bahnen verlaufen, wären da nicht die ständigen Gäste im Haus. Inzwischen trifft nämlich Helene auf Opa Waldemar. Der wird bei der jungen Frau in Sekunden selbst wieder jung und frisch. Sie findet den agilen Herrn nicht nur nett. Die beiden kommen sich näher und etwas zu nahe. Als Hausfrau Wilma, die nichts mit bekommen soll, sich ankündigt, muss die Blondine verschwinden. Waldemar entschließt sich, sie auf sein Zimmer mitzunehmen.

Inzwischen erklärt Tochter Bianca ihren Eltern ihre große Liebe zu Carlo, was den nächsten Zwist auslöst. Als Opa Waldemar auch noch dazu kommt, geht es wieder einmal rund. Der Disput wird durch das Erscheinen von Sohn Roland unterbrochen – mit Schnapsflasche und viel Alkohol im Blut. Jetzt eskaliert die Lage, Horst ist soweit sich eine neue Wohnung zu suchen.

Im dritten Akt ist dann Roland wieder nüchtern, aber er bringt eine neue Freundin mit nach Hause – natürlich ist es Helene. Nun nimmt das Leben im Haus weiter Fahrt auf. Keiner darf etwas vom anderen wissen; die Männergeschichten mit der Blondine wären ja peinlich. Als dann Casanova Carlo wieder auftaucht und auf seine Freundin wartet, kommt schon wieder Helene dazu. Der nächste Mann ist für sie an der Reihe. Jetzt aber wird es für die Familie Zeit, durchzugreifen.

Die Theatergruppe erhielt nicht nur Szenenapplaus, sondern auch abschließend viel Beifall. Auch die Souffleuse Marva Schmitt wurde in das Lob des Publikums mit aufgenommen.

Info: Weitere Aufführungen am Freitag, 18. November und Samstag, 19. November, jeweils ab 20 Uhr. Karten unter Tel.: 06255 / 1519 und 06255 / 3434.

Freie Autorin

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