Rimbach. Nicht nur zu Menschen können Menschen Kontakt aufbauen, sondern beispielsweise auch zu einem Pferd. Damit arbeitet der Verein Therapeutisches Reiten als Brücke (TRaB), der nun zum dritten Mal vom Lionsclub Rimbach/Weschnitztal finanziell unterstützt wurde. Die Spende stand im Rahmen der Adventskalender-Aktion des Lionsclubs.
„Wir dienen“ laute das Motto des Serviceclubs, erklärte Mitglied Ulrike Josefiak. Das bedeute, dass der Verein versuche, dort zu unterstützen, wo der Staat oder die Gemeinde keine Mittel zur Verfügung stellten, eine Finanzspritze aber notwendig und wichtig sei. Die Pferdehaltung sei teuer, daher sei der Verein TRaB gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten auf die Hilfe dringend angewiesen. Die stellvertretende Vorsitzende Christina Tangl bedanket sich: „Wir sind sehr froh, dass es die Lions gibt.“
„Mit Pferden hat man immer gewonnen, man sieht ja, was das Reiten auch bei Erwachsenen auslöst“, berichtete Tangl und schaute dabei Ulrike Josefiak zu, die auf dem Rücken eines der 15 Therapiepferde über den Platz geführt wurde.
Heilsame Wirkung
Das therapeutische Reiten unterteilt sich in drei Disziplinen: das heilpädagogische Reiten, das Behindertenreiten und die Hippotherapie. Auf dem Hof in den Steinertswiesen werden überwiegend die ersten beiden Therapieformen angeboten. Ergotherapeutin Tangl gibt seit sechs Jahren Therapiestunden mit dem Pferd und ist überzeugt von der Wirkung des Tiers auf den Menschen.
Die Therapie kann für Kinder, Jugendliche oder Erwachsene hilfreich sein, die unter Konzentrations- oder Wahrnehmungsstörungen leiden, Entwicklungsverzögerungen aufweisen oder Beziehungsprobleme haben – ob mit sich selbst oder mit anderen. Auch Menschen mit geistigen Behinderungen könnten vom Therapiereiten profitieren, erklärte die Fachfrau und berichtete von einem Schwerbehinderten, für den die Welt in Ordnung gewesen sei, sobald er auf einem Pferd sitzen konnte.
Werde man von einem so großen und starken Tier getragen, könne man die Stärke mit ins Leben nehmen und daraus Kraft schöpfen: „Am Abend saß er dann einfach draußen im Garten und lachte, er lachte einfach zwei Stunden lang, so fröhlich war er nach dem Reiten.“
Die Sitzungen sind wöchentlich. Gerne würde Tangl jedem, der sie braucht, die Möglichkeit bieten können, seine Erfahrungen mit Therapiepferden zu sammeln. Umso wichtiger sei für den Verein, dass der Lionsclub investiere, so dass die Synergie zwischen Mensch und Pferd in den Steinertswiesen weiterhin bestehen kann. les
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