Schlierbach. Quetschkadoffel mit Schmeerkees und Raishdzwewwel gibt es nicht auf jedem Weihnachtsmarkt. Nach dem Motto: „Bratwurst, Waffeln und Glühwein“ gibt es überall, hatten die Schlierbacher wieder einmal ihre eigenen Ideen. Bratwurst, Waffeln und verschiedenen Glühweinsorten gab es natürlich auch auf diesem Weihnachtsmarkt im idyllischen Ortskern von Schlierbach, doch gab es auch noch einige Besonderheiten. Ein Besuch lohnte nicht nur zur Tageszeit, sondern auch (oder besonders) in den Abendstunden, wenn an den Fachwerkhäusern die vielen Glühlampen das Dunkel erleuchten und eine besondere Atmosphäre zauberten.
Wärme aus den Holzöfen
Nach der gefühlt langen Corona-Pause konnten die Schlierbacher Ortsvereine nun ihren 17. Weihnachtsmarkt ausrichten und jeder trug zum Gelingen bei. Mittendrin auf dem Parkplatz an der Kirche standen Dank der Interessengemeinschaft Motorsport die jahrzehntealten Holzöfen und sorgten selbst bei Temperaturen um die Null Grad für angenehme Temperaturen bei diesem Markt. Das Holz selbst wurde gleich vor Ort gesägt, eine historische Sägemaschine, gezogen von einem ebenso historischen Bulldog, stand bereit und wurde zur Freude der Besucher immer wieder mal in Betrieb gesetzt.
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Wärme gab es auch im hinteren Bereich des Platzes in der Nähe des evangelischen Gemeindezentrums. Dort wurden „Geraischde Kischdl“, zu Hochdeutsch heiße Maronen, gebacken. Und nebenan stand der historische Kartoffeldämpfer, der für die heißen Quellkartoffeln sorgte.
Für Wärme sorgten aber auch die Besucher selbst. Dicht an dicht und in vielen netten Gesprächen standen die zahlreichen Besucher, die aus Schlierbach sowie den umliegenden Ortsteilen und von weiter her kamen, zumeist mit einem Glühwein in der Hand. Schlehen- und Heidelbeerglühwein sowie ein besonderer Nordischer Glühwein oder ein heimischer heißer Apfelwein und auch Punsch ohne Alkohol wärmten die Besucher zusätzlich. Für den Hunger war ebenso bestens gesorgt.
Mit den besagten Quellkartoffeln, mit Bratwurst vom Feuerwehrverein, mit Pommes vom Obst- und Gartenbauverein oder mit Fischbrötchen vom Angelsportverein. Die Frauen des Ortes und des Spielkreises hatten ihre Waffeleisen in einer Bude aufgebaut. Für Sonntag war eine große Kuchentafel im evangelischen Gemeindehaus vorbereitet worden.
Päckchen vom Nikolaus
Ein Spaziergang über den kleinen Markt lohnte sich ebenfalls. Vom Imkerverein gab es Honig und Produkte aus der Imkerei. Es wurden viele Handarbeiten etwa aus Wolle oder Stoff, Bastelarbeiten aus Holz und andere Materialien und auch Schmuck angeboten. Hier konnten auch ganz persönliche Weihnachtsgeschenke gefunden werden.
Besonders exklusiv waren die Porzellane aus Portugal, hier gab es auch interessante Marmeladen und Liköre sowie Essigspezialitäten. Die Buden wurden auch von Mitgliedern der Schlierbacher Vereine und einigen externen Anbietern bestückt.
Bei diesem Markt brauchte es niemanden langweilig zu werden, selbst den Kindern nicht. Als Märchentante las Iris Gehrisch in einem himmlischen Zelt sitzend den jüngsten Gästen im warmen evangelischen Gemeindezentrum spannende Geschichten vor.
Im Laufe des Tages schaute auch der Nikolaus (Günther Pfeifer) vorbei. Er hatte zwar seinen größten Sack mit vielen Geschenken dabei, doch der Besucherandrang war so unerwartet groß, dass sehr zum Bedauern von allen Helfern des Nikolauses die Päckchen nicht ausreichten. „Ich komme morgen wieder“, versprach er am Samstagnachmittag und versuchte die Kinder, die leer ausgingen zu trösten. Der Weihnachtsmarkt wurde ja an zwei Tagen ausgerichtet und somit mussten die Helfer vom Nikolaus an diesem Wochenende ihre Ärmel noch weiter hochkrempeln und sich um noch mehr Geschenke kümmern, als in den vergangenen Jahren.
Zum idyllischen Weihnachtsmarkt in der Ortsmitte von Schlierbach gehört auch kleines musikalisches Rahmenprogramm. Dafür sorgten die Jagdhornbläser aus Mörlenbach und der evangelische Posaunenchor aus Schlierbach.
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