Reiten - Auf dem Ewalderhof in Fahrenbach wird ein Reha- und Therapiezentrum für Pferde aufgebaut

Pferde werden im Odenwald fit für Turniere

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Anna Raiber
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Fahrenbach/Seidenbuch. Am Ende der Fahrenbacher Waldstraße, eingebettet in idyllische Landschaft mit Blick auf Wälder und Hügel, liegt der Ewalderhof. Diesen hat der Seidenbucher Udo Pfeil (Bild: Neu) im November vergangenen Jahres übernommen. Hier will er, gemeinsam mit einem jungen Team, neben einem Verkaufsstall für Sport- und Freizeitpferde, ein Reha- und Therapiezentrum für Pferde aufbauen und legt dafür ambitionierte Pläne an den Tag. Bei einem Rundgang über den Hof gewährt Verkaufsleiter Luis Tillman Einblicke in die Arbeit und spricht über künftige Vorhaben.

Das Herz des Hofs bildet die großzügige Reithalle, die erst vor gut fünf Jahren errichtet worden ist. Hier findet das Training der Dressurpferde statt, die auf dem Ewalderhof hauptsächlich ausgebildet werden. Die Halle, mit Maßen von 22 mal 60 Metern, entspricht dabei internationalen Turnierstandards. Tillman, ebenfalls ein Dressurreiter, kennt das Metier aus dem Effeff und kauft international Pferde ein. Zwölf der edlen Tiere stehen aktuell auf dem Hof, in Zukunft stehen weit über 30 Plätze zur Verfügung, wobei eine Erweiterung nicht ausgeschlossen ist.

Tägliches Training

Das Dressurreiten ist eine „intensive und aufwendige Sportart“, erklärt Tillman, der mit seinen gerade einmal 18 Jahren in der Reiterszene gut vernetzt ist. Die Verkaufspferde bezeichnet er als „Spitzensportler“, für die auf der Anlage professionelle Bedingungen vorgehalten werden. So befindet sich beispielsweise auf dem Areal eine sogenannte Führanlage, in der die Pferde aufgewärmt werden. Hier laufen die Tiere auf Gummiboden. Ziel ist es, Sehnen und Bänder vor dem Sport optimal aufzuwärmen und somit das Verletzungsrisiko zu minimieren. Täglich werden die Tiere trainiert.

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fw
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Künftig sollen dem Reha-Betrieb durch modernste Technik viele Geräte zur Verfügung stehen, die den Heilungsprozess beschleunigen und somit die Rehabilitationszeit verkürzen. Auch ein Aquatrainer soll genutzt werden, der beispielsweise nach Verletzungen für das Krafttraining eingesetzt wird. Der Reha-Betrieb wird nach einem ganzheitlichen Konzept erfolgen, erläutert Pfeil. Tillman wird im Rahmen eines Auslandspraktikums eine neu entwickelte Technologie zur Bewegungsanalyse von Pferd und Reiter erlernen, welche bislang hierzulande noch nicht zum Einsatz kommt. Der Betrieb erhofft sich dadurch einen ganz neuen Ansatz der Diagnostik von Pferd und Reiter. Auch für Reiter sollen zeitweise Lehrgänge angeboten werden, um die eigene Technik und die Zusammenarbeit mit dem Pferd zu verfeinern.

Ein knappes Jahr lang stand die Anlage auf einer Fläche von rund 20 Hektar leer, jetzt sollen nach und nach viele Umgestaltungen vorgenommen werden, um bei der Arbeit mit den Pferden die besten Ergebnisse zu erzielen. Im Lauf des Jahres wird der Reha-Betrieb aufgenommen werden.

Im Vergleich zu bestehenden Einrichtungen soll es in Fahrenbach möglich sein, Pferde nach der Heilung wieder an das Training heranzuführen. „Wir unterstützen Pferde nach bestem Wissen und Gewissen“, sagt Pfeil. Zur Seite steht dem Team dabei unter anderem die erfolgreiche Reiterin Daniela Hintenlang aus Lörzenbach und Bereiter Christos Tawadas.

Wenn es um künftige Vorhaben geht, sprudeln Tillman und Pfeil nur so vor Ideen. Denkbar wäre es beispielsweise, auf dem Ewalderhof internationale Turniere auszurichten, so Tillman. Gespräche mit Verbänden werden bereits geführt. „Die Infrastruktur gibt vieles her“, sagt Pfeil. Für internationale Wettkämpfe sei die Größe der Anlage realistisch. Denkbar sind darüber hinaus Championate oder Jungpferdeschauen.

Zusammenarbeit mit der BHB

Tillman möchte darüber hinaus in Zusammenarbeit mit der Behindertenhilfe Bergstraße (BHB) eines seiner „Herzensprojekte“ verwirklichen und die Begegnung zwischen Menschen ermöglichen. Dazu wurden bereits mit Udo Dörsam, Werkstattleiter der BHB in Fürth, der selbst Fahrenbacher ist, Gespräche geführt. Mitarbeitern der Werkstatt will man Einblicke in das tägliche Training und die Arbeit mit den Pferden ermöglichen. Denkbar wäre beispielsweise die Mithilfe bei Stallarbeiten.

Von der Ortsgemeinschaft sei das gesamte Team des Ewalderhofs mit offenen Armen empfangen worden, sagt Pfeil. Ihm sei es wichtig gewesen, von Anfang an den Kontakt mit den Menschen vor Ort und den gemeindlichen Gremien aufzunehmen. Auch Landwirte hätten spontan ihre Hilfe angeboten, sollte einmal Unterstützung benötigt werden. „Auch unsere Türen stehen immer offen“, macht Pfeil die Devise des Hofs deutlich.

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