Seidenbuch. Eine unklare Rauchentwicklung und fünf vermisste Personen riefen die Seidenbucher Feuerwehr auf den Plan. Allerdings ging es nicht um einen Ernstfall, sondern um die Inspektionsübung. Beteiligt waren auch Feuerwehrleute aus Glattbach und Winkel.
Übungsort war ein Bauernhof an der Starkenburgstraße. Ein Dank galt Georg Bumann für die Bereitstellung der Gebäude. Unter der Leitung des Seidenbucher Wehrführers Ronald Schönig rückten zwölf Einsatzkräfte aus dem Dorf an, dass es ordentlich aus der Scheune qualmte. Schnell war klar, dass gemäß dem Alarmplan die Glattbacher und die Winkeler Feuerwehr ebenfalls alarmiert werden mussten.
Schnell waren weitere 21 Helfer am Ort. Unter Atemschutz wurde die Suche nach den vermissten Personen aufgenommen. Dazu stellte die Feuerwehr aus Glattbach zwei und die aus Winkel einen Trupp mit jeweils zwei Personen unter Atemschutz bereit.
Ronald Schönig leitete den Einsatz. Marco Rettig, Wehrführer in Glattbach, hatte die Übung entwickelt. Er gab vor, dass eine Feuerwehrkameradin beim Einsatz gestolpert war und sich verletzt hatte. Also mussten die Helfer sich auch um diese Verletzte kümmern.
Die Jahresabschlussübung wurde von Stadtbrandinspektor Michael Höbel und dem zweiten stellvertretenden Stadtbrandinspektor Tobias Pfeifer beobachtet. „Das sieht professionell aus“, so der Eindruck von Bürgermeister Maximilian Klöss. „Ich habe großes Vertrauen in die Feuerwehrleute, auch in deren Spitze.“ Erster Stadtrat Thomas Bauer würdigte die gute Zusammenarbeit der Stadtteil-Feuerwehren.
Lob für das schnelle Vorgehen, keine Probleme bei der Wasserversorgung
Als die fünfte vermisste Person außerhalb der verqualmten Scheune gefunden und das Feuer gelöscht war, gab es eine Manöverkritik. Stadtbrandinspektor Michael Höbel zeigte sich mit dem Ablauf der Übung zufrieden. Getestet worden war dabei auch die Wasserversorgung in Seidenbuch: „Die Wasserversorgung hat funktioniert, Wasser konnte auch aus einer Zisterne entnommen werden.“
Die Seidenbucher Feuerwehrleute waren innerhalb von zwei Minuten am Ort des Geschehens gewesen, sechs Minuten später waren auch die Helfer aus Glattbach und Winkel da. Damit war Höbel zufrieden. „Die ersten fünf Minuten sind immer hektisch“, sagte Tobias Pfeifer. „Deshalb ist es wichtig, zunächst eine umfassende Erkundung durchzuführen.“
Positiv bewertete Pfeifer, dass die drei Angriffstrupps schnell vorgerückt waren und auch daran gedacht hatten, ein Tragetuch mitzunehmen. Bei der Überlegung, wie die Schläuche ausgelegt und die Verteiler positioniert werden, müsse daran gedacht werden, dass ausreichend Material vorhanden ist und es auch Reserven gibt, so Pfeifer weiter.
Bürgermeister Maximilian Klöss lobte den offenen und ehrlichen Umgang miteinander. „Übungen sind wichtig und Fehler dazu da, um zu lernen.“ Sehr positiv wurde die Personalstärke mit insgesamt über 30 Einsatzkräften aufgenommen. Die Seidenbucher Feuerwehr hat in den vergangenen Monaten neue Einsatzkräfte gewonnen. Der Feuerwehr sprach Tobias Pfeifer für das Engagement in der Personalstruktur und den Mitgliederzuwachs ein sehr großes Lob aus. „Die neuen Mitglieder der Feuerwehr sind sehr engagiert dabei, das zeigte sich jüngst auch bei einem Einsatz.“
„Das war top“, lobte auch Stadtbrandinspektor Michael Höbel. Mit der höheren Personalstärke könnten die Feuerwehrleute künftig auch Übungen absolvieren, die anspruchsvoller sind. Das nahm Wehrführer Marco Rettig aus Glattbach gerne auf, denn die Seidenbucher Helfer üben regelmäßig gemeinsam mit denen aus Glattbach. „Wir sind jetzt bei den Übungen so viele Mitglieder, dass es richtig Spaß macht“, sagte Rettig „Meistens kommen mindestens 15 Einsatzkräfte zu den Übungen“, ergänzte der stellvertretende Wehrführer Luca Rettig.
URL dieses Artikels:
https://www.bergstraesser-anzeiger.de/orte/lindenfels_artikel,-lindenfels-mehr-aktive-bei-der-seidenbucher-feuerwehr-_arid,2340064.html