Bürgermeisterwahl

Maximilian Klöss will mehr Ärzte und mehr Bürgerbeteiligung in Lindenfels

Erster Stadtrat möchte Rathauschef werden / Derzeitiger Amtsinhaber Michael Helbig hört 2025 nach zwölf Jahren auf

Von 
Nora Strupp
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Maximilian Klöss ist in Eulsbach aufgewachsen und engagiert sich seit Jahren auf vielfältige Weise in örtlichen Vereinen sowie in der Kommunalpolitik. Für das Bürgermeisteramt sieht er sich deshalb gut gewappnet. © Thomas Neu

Lindenfels. Bereits vor zwei Wochen hatte Maximilian Klöss die Medienvertreter zu einem Pressegespräch am gestrigen Donnerstag eingeladen. Der Grund hierfür, so bat er, sollte allerdings erst einmal geheim bleiben. Doch jetzt ist es offiziell: Der 32-Jährige will der neue Bürgermeister von Lindenfels werden.

Er tritt gegen den CDU-Kandidaten Rico Schrot an, der bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung der Christdemokraten am 15. März bekannt gegeben hatte, dass er sich als Bürgermeister bewerben wird. Von seinen Parteikollegen erhielt Schrot 100 Prozent Zustimmung.

Derzeit steht noch Michael Helbig an der Verwaltungsspitze in Lindenfels. Er befindet sich aktuell in seiner zweiten Amtszeit. Diese endet im April 2025. Ein drittes Mal wird er allerdings nicht kandidieren, wie er gestern kurz vor dem Pressegespräch von Maximilian Klöss verkündet hat (wir werden noch ausführlich berichten).

Klöss geht als unabhängiger Kandidat ins Rennen

Genau wie Michael Helbig hat auch Maximilian Klöss ein SPD-Parteibuch – darum macht der gebürtige Eulsbacher kein Geheimnis. Jedoch – und auch das verbindet ihn mit dem derzeitigen Amtsinhaber – wird er als unabhängiger Kandidat ins Rennen um den Chefsessel gehen. „Auch mein Amt als Erster Stadtrat habe ich immer parteiunabhängig ausgeübt. Außerdem habe ich auch noch nie ein Amt innerhalb der SPD, beispielsweise als Vorsitzender oder Ähnliches, gehabt“, betont er. Viel wichtiger seien ihm Transparenz und Authentizität. „Ich bin in Lindenfels aufgewachsen. Meine Familie und ich sind hier sehr verwurzelt“, so Klöss.

Nicht zuletzt hätten seine vielfältigen, ehrenamtlichen Tätigkeiten dazu beigetragen. Er ist in verschiedenen Vereinen tätig – beispielsweise seit 2009 als aktives Mitglied bei der Freiwilligen Feuerwehr Eulsbach sowie als Kassenwart des Eulsbacher Feuerwehr-Fördervereins. Außerdem ist er seit 1997 begeisterter Fußballer beim SV Lindenfels und tritt als Büttenredner bei der SVL-Fastnacht auf.

Doch auch mit der Arbeit in der Kommunalpolitik und der Verwaltung ist er bestens vertraut. Schließlich war Maximilian Klöss von März 2011 bis April 2021 Lindenfelser Stadtverordneter (davon fünf Jahre Mitglied im Haupt- und Finanzausschuss), im selben Zeitraum außerdem Mitglied im Eulsbacher Ortsbeirat. Seit April 2021 ist er Erster Stadtrat des Burgstädtchens. Im Rahmen dieser Ämter hat er hautnah miterlebt, welche Themen die Lindenfelser Bürger bewegen – und wo dringender Handlungsbedarf besteht, etwa bei der Stadtentwicklung: „Ich werbe dafür, dass Lindenfels ins Dorferneuerungsprogramm geht. Dann sind hohe Förderquoten möglich, mit denen man beispielsweise das Burgstraßenpflaster erneuern und das Haus der Vereine fördern könnte.“

Außerdem will er sich für mehr Bürgerbeteiligung einsetzen, beispielsweise in dem eine Steuerungs-und Arbeitsgruppe ins Leben gerufen wird. „Das bringt aber nur dann etwas, wenn die Bürger sehen, dass etwas umgesetzt wird“, ist Klöss überzeugt.

Wunsch nach weniger Bürokratie für Vereine

Auch sein Beruf als Sachbearbeiter Dorf- und Regionalentwicklung beim Kreisausschuss des Odenwaldkreises, den er seit Januar 2023 innehat, hätten ihm die Augen geöffnet. „Wir sind ein ländlicher Raum. Die Stadt Lindenfels gehört zwar zum Kreis Bergstraße, aber die Themen im Odenwald kommen unseren näher. Dazu gehört auch die Gesundheitsversorgung. Man sollte die Ärzte mehr vernetzen und dafür sorgen, dass Lindenfels wieder attraktiver wird, damit sich Hausärzte wieder hier ansiedeln“, wirbt er.

„Gutes bewahren, Neues wagen“ lautet das Motto von Maximilian Klöss. Zum „Guten“ zählt er etwa die mittlerweile vertrauensvolle Zusammenarbeit der politischen Gremien und das bunte Vereinsleben in der Drachenstadt. „Das Interesse der jungen Lindenfelser ist da und auch ihre Identifikation mit ihrer Stadt. Das muss man wertschätzen. Hier ist viel Potenzial vorhanden, das man ausschöpfen kann“, erklärt er. Hierfür müssten jedoch zunächst die bürokratischen Hürden für Vereine gemindert werden. Auch dafür will er sich einsetzen.

www.maximilian-kloess.de

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