Waldkindergarten

Matschmäuse sind am Bismarckturm bei Lindenfels eingezogen

Von 
Gisela Grünwald
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Der Waldkindergarten „Matschmäuse“ ist offiziell in Betrieb genommen worden. © Dirk Zengel

Lindenfels. Der Waldkindergarten „Matschmäuse“ am Bismarckturm in Lindenfels wurde offiziell eingeweiht. Auch wenn die Einrichtung schon seit einer Weile besteht. Zunächst war sie am Bürgerhaus untergebracht – bei Regenwetter im Parkzimmer, bei Sonnenschein auf dem Kinderspielplatz neben dem Bürgerhaus.

Nun sind die 15 Kinder, vier Erzieherinnen und zwei Integrationshelfer seit einiger Zeit im Bauwagen neben dem Bismarckturm auf der Litzelröder untergebracht. Die Stadt erstand den großen Bauwagen in Baden-Württemberg. Dazu gibt es noch einen kleinen Wagen als Büro für Kita-Leiterin Jenny Frank. „Im Bauwagen telefonieren, während die Kita-Kinder lautstark spielten, ging gar nicht“, berichtete sie.

Alles ist von einem festen Zaun umgeben. Manch einer erinnert sich noch an den Bau, denn damals stand reichlich Wasser auf der Wiese. Jetzt sind der Eingang und der Parkplatz mit Platten versehen.

Die Kinder scheinen sich wohlzufühlen, denn bei der Einweihung öffnete der Wettergott die Himmelsschleusen für einen Starkregen. Alle waren in der richtigen Kleidung: Gummistiefel, Matschhose und Regenjacken.

Träger des Waldkindergartens ist der Verein Kultur, Bildung und Soziales (Kubus) aus Kröckelbach. Dessen Geschäftsführer Thomas Jungfleisch ist stolz auf die Einrichtung, „gibt sie doch 15 Kindern die Möglichkeit, achtsam mit sich selbst und der Natur aufzuwachsen“. Jungfleisch dankte der Stadt Lindenfels für den Bau und den Firmen für die Ausführung und für Spenden. „Die Natur ist hier nicht nur Kulisse, sondern Bildungsraum für die Kinder.“

Zur Einweihung kamen auch Bürgermeister Maximilian Klöss sowie seine Vorgänger Michael Helbig und Peter Woitge. Alle fanden lobende Worte für die Bildungseinrichtung im Freien. Klöss schenkte dem Waldkindergarten das Buch „Natur-Rabe“ mit dem Untertitel: Entdecker-Zone Kreis Bergstraße. Herausgegeben wird es vom Landschaftspflegeverband Bergstraße, dem die Stadt Lindenfels gerade beigetreten ist. Darin beschrieben sind 55 Entdecker-Touren für Eltern mit Kindern beschrieben.

Zur Eröffnung wurde das Lied von den „Matschmäusen“ gesungen

Die Entdecker-Touren der Matschmäuse führen üblicherweise in den nahegelegenen Buchwald, und von dort hörte man auch die Stimmen der Kinder sowie ihrer Betreuer. Erst zur Mittagszeit kamen sie Kinder zurück zum Gelände für einen Imbiss: Obst, belegte Brote und Getränke.

Die Kinder erfreuten zu Beginn des offiziellen Teils die Gäste mit dem Lied von den Matschmäusen. Geschrieben wurde es von Kita-Leiterin Jenny Frank, ihrer Zwillingsschwester Michaela Frank sowie Melanie Schnatz, Johanna Reeg und Vanessa Wegmann. Im Matschmäuselied singen die Kinder von ihrem Alltag im Waldkindergarten: „Mäuse lesen, Spechte hören und Adler ihre Kreise ziehen lassen“.

Voller Begeisterung machten die Kinder mit, singen und klatschen. Zum Abschluss hielten alle das blaue Band für die Einweihung in der Hand. Zum Song: „Beautiful Day“ tanzten die Kinder damit über das Gelände. Kita-Leiterin Jenny Frank schickte dann ein Mädchen zu Bürgermeister Maximilian Klöss, damit er das Band durchschnitt.

Schnell war alles erledigt, dann meinte Jenny Frank zu den Kindern: „Ich habe ein Geschenk für euch, eine selbst gebastelte Medaille.“ Dann wurde das Buffet freigegeben. Die Baukosten für den Waldkindergarten belaufen sich auf rund 300.000 Euro. Es könnte auf dem Grundstück noch ein zweiter Bauwagen aufgestellt werden, um Platz für weitere 15 Kinder zu schaffen. Bürgermeister Maximilian Klöss berichtete, die Stadt habe „noch freie Plätze in unseren Kindergärten“.

Bürgermeister Maximilian Klöss übergab ein Eröffnungsgeschenk an die Leiterin Jenny Frank. © Dirk Zengel

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