Winterkasten. Björn Reinig ist der neue Vorsitzende der Kolmbacher Jagdgenossen. Er ist Nachfolger von Michael Turzer, der nach 20 Jahren im Amt nicht mehr kandidierte. Der Wechsel im Vorstand wurde im Vereinsheim des SV Winterkasten vollzogen, in der ersten Hauptversammlung der Jagdgenossenschaft nach dreijähriger Corona-Zwangspause.
Stellvertretender Jagdvorsteher bleibt Reinhard Bitsch. Er wurde ebenso einstimmig wiedergewählt wie Rechnerin und Schriftführerin Melanie Götz. Für den dreiköpfigen Jagdausschuss mussten zwei neue Mitglieder gesucht werden, weil Björn Reinig zum Vorsitzenden aufgerückt und Georg Schneider verstorben war. Die beiden Nachrücker wurden in Person von Bernhard Falter und Stefan Schepula schnell gefunden und einstimmig gewählt. Ebenso wie der Dritte im Bunde Achim Ripper, der wiedergewählt wurde. Als Wahlleiter hatte sich der Kolmbacher Ortsvorsteher Kurt Dersch zur Verfügung gestellt.
Ebenso wie andernorts ärgerten Engerlinge die Jagdgenossen auch im Jagdbogen Kolmbach. Etliche Wiesen mussten umgebrochen und neu eingesät werden. Dabei blieb der Schaden an den Eigentümern hängen, weil die durch die Maikäferlarven verursachten Schäden jagdrechtlich nicht als Wildschäden gewertet werden. Auch dann nicht, wenn die Engerlinge von Raben oder Waschbären aus dem Boden gescharrt werden.
Jagdpächter Adam Knapp berichtete, dass bei ihm und dem zweiten Pächter Matthias Gammelin keine Schäden geltend gemacht wurden. Michael Turzer informierte, dass neun Rehe erlegt wurden und 13 anderweitig zu Tode kamen, die meisten durch Verkehrsunfälle. Die Jäger sprechen dann von Fallwild. In diese Kategorie fallen auch zwei Hasen, ein Steinmarder, zwei Dachse und ein Wildschwein. Erlegt wurden sieben Füchse, sieben Waschbären, sechs Rabenkrähen und vier Elstern.
Der Maschinenbestand ist unverändert. Turzer sagte, dass der mehrfach reparierte Mulcher nicht vollständig instand gesetzt werden könne und über kurz oder lang abgeschrieben werden müsse. Neue Geräte werden nicht gekauft.
Björn Reinig berichtete, dass mit Hilfe eines Nachsaatgeräts unter anderem Engerling-Schäden sachgerecht und vergleichsweise komfortabel beseitigt werden könnten. Der Preis von etwa 25 000 Euro liege jedoch weit über den finanziellen Möglichkeiten der Genossenschaft. Da in den vergangenen drei Jahren kaum investiert wurde, konnte Rechnerin Melanie Götz über eine stabile Kassenlage berichten.
Michael Turzer sagte, dass ihm der Zustand der Feldwege Sorgen mache. Eigentlich sei hier die Stadt gefordert. Wolle man eine ordentliche Instandsetzung durchführen, reichten die Mittel der Jagdgenossenschaft bei weitem nicht aus.
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