Kolmbach. Eine lebhafte Diskussion entwickelte sich bei der Hauptversammlung der Kolmbacher Feuerwehr, als Ortsvorsteher Kurt Dersch die Frage nach dem Stand der Dinge in Sachen Feuerwehrhaus stellte. Wie Wehrführer Axel Linzmeier ausführte, hat schon vor neun Jahren die Idee bestanden, mit der benachbarten Feuerwehr in Gadernheim gemeinsam ein neues Gerätehaus zu bauen. Beide Feuerwehren arbeiteten seit Jahren freundschaftlich zusammen und hätten das gleiche Problem: Ihre Gerätehäuser seien in die Jahre gekommen, sanierungsbedürftig und genügten den technischen Standards nicht mehr, so Linzmeier.
So sei die Idee eines gemeinsamen Hauses aufgekommen. Doch die Hürden seien hoch, denn Kolmbach gehört zur Stadt Lindenfels und Gadernheim zur Gemeinde Lautertal. Als damals der Gedanke aufgekommen sei, habe Kreisbrandinspektor Wolfgang Müller erhebliche Bedenken angemeldet und viele Gründe ins Feld geführt, warum eine gemeinsame Feuerwache über Gemeindegrenzen hinaus eigentlich nicht machbar sei, sagte Linzmeier.
In ganz Hessen gebe es nur eine solche Lösung und die sei mit erheblichen Problemen verbunden, hatte Müller die Feuerwehrleute im Oktober 2014 wissen lassen. Positive Signale sendeten dagegen die Bürgermeister Jürgen Kaltwasser und Michael Helbig aus. Am Ende gab es von der Kreisebene ein Veto, und so blieb alles, wie es war.
Nun hat der Technische Prüfdienst erhebliche Mängel an den Häusern festgestellt, und es ist Zeit zum Handeln. Der Nachfolger Wolfgang Müllers, Kreisbrandinspektor Steffen Lutter, hat den Feuerwehrleuten in Gadernheim inzwischen erklärt, dass er keine „zwei neuen Gerätehäuser in 500 Metern Entfernung“ genehmigen werde. Eine Zusammenarbeit vom Gadernheim und Kolmbach wird also nun begrüßt.
„Wir müssen uns neu sortieren“
„Erst hieß es nein und nun heißt es ja“, fasste Axel Linzmeier zusammen. „Wir müssen uns neu sortieren.“ Die Mitglieder der Feuerwehr sehen die Angelegenheit ebenfalls positiv. „Der Ball liegt jetzt bei der Politik“, so Linzmeier. Der Erste Stadtrat Maximilian Klöss erklärte dazu, dass es zwar einen Ortstermin gegeben habe, aber in der Stadtverordnetenversammlung noch keine Diskussion und auch noch keinen Beschluss. Im Kolmbacher Neubaugebiet gebe es ein Grundstück, das für ein Gerätehaus verwendet werden könne.
Stadtbrandinspektor Michael Höbel ergänzte, dass die städtischen Gremien um die Notwendigkeit eines Neubaus wissen. Ein Anbau an das bestehende Gerätehaus in Kolmbach sei auch nach Meinung des Kreisbrandinspektors keine Option.
Ortsvorsteher Kurt Dersch stellte klar, dass die Feuerwehr ihre Aufgaben gemacht habe und dass es an der Zeit sei, dass sich der Magistrat mit dem Thema befasse. Auch Wehrführer Linzmeier appellierte an die Stadt, das Thema aufzugreifen. jhs
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