Ellenbach. Die Ellenbacher Kulturbühne hat sich in den vergangenen Jahren einen guten Ruf weit über die Gemeindegrenzen hinaus erworben. Dies gilt für die Künstler ebenso wie für das Publikum. Diese Einschätzung lässt sich an Fakten festmachen: Zum einen daran, dass nicht nur dieses Jahr, sondern auch bereits 2026 der Terminkalender voll ist. Zum anderen daran, dass für einige Veranstaltungen 2025 schon jetzt „ausverkauft“ gemeldet werden kann.
Ralf Rauch und Susanne Vetter gehen mit ihrer Kleinkunstbühne im Saal des Gasthauses „Zum Odenwald“ ins zwölfte Jahr. Als die beiden 2013 den Versuch wagten, das Gebäude in einen Raum für die Kunst zu verwandeln, hätten sie sich kaum erhofft, dass daraus mal ein solcher „Selbstläufer“ werden würde. „Mittlerweile kommen die Künstler von sich aus auf uns zu und fragen nach Auftrittsterminen“, berichtet Rauch.
Einige Veranstaltungen sind bereits ausverkauft
Und darunter sind durchaus renommierte Kunstschaffende wie Franz Lambert. Der Komponist und Organist kommt im März wieder für zwei Abende nach Ellenbach. Ein Abend ist bereits ausverkauft und auch für den Zusatztermin freitags gehen die Karten zur Neige. „Der könnte auch dreimal hintereinander auftreten“, weiß Susanne Vetter um die Zugkraft Lamberts. Aber sie und Rauch wollen den Bogen auch nicht überspannen. Maximal 30 Veranstaltungen im Jahr wollen sie anbieten. „Es steckt jedes Mal eine Menge Arbeit dahinter, da müssen wir etwas haushalten“, erklärt Susanne Vetter.
Geht es nach dem Publikum, könnte die Ellenbacher Kulturbühne noch öfter ihre Pforten öffnen. Mittlerweile kommt einerseits ein treuer Stamm regelmäßig aus einer weiten Region in den Fürther Ortsteil, andererseits gibt es aber auch immer wieder Gäste, die speziell wegen des jeweiligen Künstlers anreisen. So braucht es manchmal erst gar keine große Werbekampagne, um die 75Plätze in der Kulturbühne auszuverkaufen. Auch in diesem Jahr sind die beiden Gastspiele von Kättl Feierdoach im April, der Auftritt von Aurora de Meehl im März sowie ein Mundart-Abend im April bereits voll besetzt.
Überrascht werden die beiden Betreiber der Kulturbühne auch immer wieder von den Anfragen, die sie erreichen. Künstler aus Städten wie München, Stuttgart oder Frankfurt wollen nach Ellenbach kommen. „Die tauschen sich untereinander aus und empfehlen uns weiter“, erklärt Rauch. Etliche Kunstschaffende schätzen die Atmosphäre in dem heimeligen Saal und ziehen durchaus auch kleinere Bühnen den großen Veranstaltungsräumen vor.
Das beim Publikum erworbene Vertrauen wollen Rauch und Vetter auch nutzen, um noch nicht etablierten Künstlern eine Bühne zu geben, etwa Christoph Visone. Der Sohn des bekannten Pizza-Comedians Ciro gastiert im März mit seinem Programm „Hirn-Flatulenz“.
Ein musikalischer Ritt durch die Jahrzehnte
Mit Isabell Driemer steht im März eine Lokalmatadorin – nicht zum ersten Mal – auf der Ellenbacher Kulturbühne. Ihr Debüt im Vorjahr war ein solcher Erfolg, dass eine Wiederholung unabdingbar war. Fester Programmpunkt ist seit Jahren der Tanz in den Mai, zu dem am 30. April das Duo Skyline aufspielt.
Für folgende Programmpunkte der Kulturbühne Ellenbach im Jahr 2025 sind noch Karten verfügbar:
- Isabell Driemer, 8. März: Die junge Sängerin aus Lauten-Weschnitz verspricht „Gesang, Gitarre, Gänsehaut“. Musikalisch kommt bei ihrem Ritt durch die Jahrzehnte jede Generation zu ihrem Recht.
- Christoph Visone, 15. März: In seinem ersten Soloprogramm „Hirn-Flatulenz“ blickt der junge Comedian darauf zurück, wie aus skurrilen Ideen ein unterhaltsames Dasein entstanden ist. Die Achterbahnfahrt eines Lebens vom Schraubenschlüssel ins Rampenlicht.
- Franz Lambert, 28. März: Der in Heppenheim lebende Musiker, Komponist und Organist hat unter anderem bereits 107 Alben veröffentlicht und ist regelmäßig in Funk und Fernsehen zu Gast.
- Pizza Al Capone, 9. und 10. Mai: Ciro, der liebenswerte Pizzabäcker, der seit 15 Jahren in Deutschland lebt, und sein Bruder Francesco, das Mafioso-Mitglied aus Neapel, gehen auf turbulente Abenteuertour durch das Labyrinth des Lebens.
- Wenn das Freddy wüsste . . . , 17.Mai: Frank Willi Schmidt und Manfred Pohlmann spielen Schlager der 50er- und 60er-Jahre.
- Jürgen singt Udo, 6. September: (Ralph) Jürgen Schweikert interpretiert die Songs der Ikone Udo Jürgens.
- Gugge mer mol, 13. September: Mundartkünstler Jürgen „Guggugg“ Poth präsentiert „Kino im Kopp“, hier die Episode 1: „Is‘ halt sou!“
- Fabian Strahl, 8. November: Bisher in dieser Form einzigartig, verbindet Fabian Strahl bei seinem Programm „Kopfreise“ die Zauberei mit seiner weiteren Leidenschaft: dem Klavierspiel.
- Harry Bogner, 22. November: Einen Abend für die Seele mit Liedern von Reinhard Mey verspricht der „Mann der tausend Stimmen“.
- Weihnachts-Scherzett, 13. Dezember: Die „drei Weisen aus dem Mundartland“, Jürgen Poth, Reiner Weisbecker und Manfred Pohlmann, sorgen für eine ganz spezielle Einstimmung auf die Festtage.
- Mit Bengelszungen, 28. Dezember: „Beinoah sou wie jeed Johr“ sorgt der Guggugg, alias Jürgen Poth, für „Frechheiten zum Jahresabschluss“ in Ellenbach.
Beginn ist jeweils um 20 Uhr, Einlass um 18.30 Uhr. Kartenreservierungen sind im Gasthaus „Zum Odenwald“ oder unter Tel.: 06253 / 5732 möglich.
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