Winkel. Rico Schrot möchte Bürgermeister in Lindenfels werden. Der 44-jährige, zweifache Familienvater wurde im März von der Mitgliederversammlung der CDU Lindenfels einstimmig zum Kandidaten gewählt. Schrot ist derzeit dabei, sich in Lindenfels und den Stadtteilen vorzustellen und hatte nun zu einem Bürgergespräch nach Winkel eingeladen.
„Anpacken und Zuhören“ heißt die Veranstaltungsreihe, die jetzt ihren Anfang nahm. Zum Bürgerdialog kamen aber nicht nur Bürger aus Winkel, sondern auch aus anderen Stadtteilen und der Kernstadt. Schnell stellte sich heraus, dass es in Winkel und Kolmbach durchaus gemeinsame Probleme gibt.
Bei Erdbeerbowle und leckeren Brötchen kam man schnell miteinander ins Gespräch. Sebastian Schmitt vom CDU-Stadtverband begrüßte die Gäste. Rico Schrot stellte sich zunächst vor. Schnell kochten dann die Emotionen hoch, beispielweise beim Thema Lindenfelser Freibad, das noch auf seine Sanierung wartet. Die eingeschränkten Öffnungszeiten wurden bemängelt und auch die späte Saisoneröffnung im vergangenen Sommer. Während rund herum bereits alle Freibäder offen gewesen seien, sei in Lindenfels noch geschlossen gewesen.
Gerade, dass die Schulkinder der benachbarten Grundschule die Möglichkeit hätten, hier schnell und sicher schwimmen zu lernen, sei Grund genug, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um an Sanierungsgelder zu kommen, machte eine Besucherin der Veranstaltung deutlich.
Angesprochen wurde auch der Zustand der Lindenfelser Innenstadt, wo doch die Burganlage mit ihren Veranstaltungen ein Besuchermagnet sei. Es fehlten Einkehrmöglichkeiten und Geschäfte.
Gemeinsame Probleme haben Bürger aus Winkel und Kolmbach, zumindest, wenn sie in bestimmten Bereichen der beiden Dörfer wohnen. Autofahrer und Motorradfahrer haben den Parkplatz an der Schönen Aussicht als guten Treffpunkt bei schönem Wetter für sich entdeckt. Dagegen sei auch nichts zu sagen, jedoch würden dort seit einiger Zeit Rennen gefahren, gefilmt und anschließend ins Internet gestellt. Zumindest an den Wochenenden könne von Ruhe keine Rede mehr sein.
Eine Kolmbacherin berichtete von Fahrern, die auf einem Rad balancierend sich filmen ließen und einer Fahrerin, die sage und schreibe 28 Mal die gleiche Tour durchs Ort gefahren sei. Ältere Menschen seien verunsichert und ängstlich, jüngere zumindest verärgert. Abhilfe habe man sich von der Stadt bisher vergeblich erhofft.
Am kommenden Freitag ist Treffpunkt in Eulsbach
Der Zustand einiger Dorfstraßen war ebenfalls Thema und auch die Parksituation in Winkel. Die Mitglieder eines Vereins würden auch unübersichtliche Stellen zum Parken nutzen, teilweise hätten die Landwirte Probleme mit ihren Arbeitsmaschinen in die Höfe zu kommen.
Wie wichtig es ist, dass Bürger zwanglos in einen Dialog kommen, wurde an dieser Stelle deutlich. Ein Besucher bekannte, Mitglied in genau jenem Verein zu sein. Er wolle die Parksituation unverzüglich intern besprechen.
Einig waren sich die Winkeler mit Rico Schrot darin, einen Ortsrundgang zu unternehmen und die Probleme in Augenschein zu nehmen. Zudem konnten die Besucher Wünsche und Anregungen auf Karten notieren und Schrot mitgeben.
Am Freitag, 26. April, stellt sich Rico Schrot den Bürgern in Eulsbach vor. Treffpunkt ist um 18.30 Uhr das Gemeinschaftshaus im Ort. Für Verpflegung ist gesorgt. cs
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