Telekommunikation

Im August startet der Glasfaserausbau in Lindenfels

Die Telekom hatte Schwierigkeiten, eine Baufirma zu finden. Wegen gestoppten Förderprogramms kommt es bei IKbit zu neunmonatiger Verzögerung.

Von 
Nora Strupp
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So sehen sie aus, die Glasfaserkabel. © Neu

Lindenfels. Eigentlich hätten spätestens im April die Bagger anrollen sollen, um die Haushalte in Lindenfels und im Stadtteil Kolmbach im Auftrag der Glasfaser Plus GmbH und der Telekom mit Hochgeschwindigkeitsanschlüssen für das Internet zu versorgen. Doch von entsprechenden Bauarbeiten ist bislang noch nichts zu sehen. Grund für die Verzögerung ist die aktuelle Marktsituation. „Es gab eine Ausschreibung, um eine Baufirma zu finden, aber der Markt ist im Moment sehr angespannt“, erläutert Telekom-Regionalmanagerin Simone Remdisch auf Anfrage unserer Zeitung. Auch das Angebot müsse passen.

Bis zu zwölf Monate Bauzeit

Mittlerweile habe man jedoch im Kölner Unternehmen Phoenix Engineering einen passenden Partner für den Glasfaserausbau in Lindenfels gefunden, sodass nächsten Monat – zwischen Mitte und Ende August –endlich der Startschuss fallen kann. Auch einen Termin für einen offiziellen Spatenstich soll es dann geben.

Am 23. Juni hatte ein Treffen mit der Stadt Lindenfels stattgefunden, um nähere Details festzulegen, erläutert Bürgermeister Michael Helbig. Im Rahmen dieses Treffens hatte sich außerdem die Firma Phoenix Engineering vorgestellt. Auch der Eigenbetrieb IKbit (Interkommunales Breitbandnetz) sowie ein Techniker seien dabei gewesen, ergänzt Remdisch.

Mit dem Glasfaserausbau begonnen werden soll zunächst in Lindenfels, kurz darauf aber auch im Stadtteil Kolmbach. Um den Termin für den Baustart dieses Mal wirklich einhalten zu können, laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Im Zuge des Ausbaus werden zum Beispiel neue Netzverteiler aufgestellt, die im Vergleich zu den alten kleiner sind. Die genauen Standorte dieser Verteilerkästen wurden schon festgelegt, führt Remdisch aus. Außerdem laufen derzeit die Planungen für die sogenannte Wegesicherung, im Zuge derer alle nötigen Baugenehmigungen eingeholt werden.

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Glasfaser bietet im Vergleich zu den alten Kupferleitungen, die bislang zum Einsatz kamen, große Vorteile. Die Glasfasertechnik ist laut der Telekom-Regionalmanagerin deutlich störungsunempfindlicher und umweltfreundlicher, da sie weniger Strom benötigt, denn die Datenübertragung erfolgt via Lichtsignalen. Bei Kupferleitungen komme es hingegen darauf an, wie weit das Haus der Kunden vom Verteilerkasten entfernt ist. Je weiter dieser Weg ist, desto nachteiliger wirkt sich das auf die tatsächlich erreichte Geschwindigkeit der Datenübertragung aus.

Die Bauzeit in Lindenfels und Kolmbach soll insgesamt zwischen neun und zwölf Monaten betragen, teilt die Glasfaser Plus GmbH mit. Jedoch müssen nicht alle Lindenfelser Bürgerinnen und Bürger ein Jahr lang warten, bis sie in den Genuss des schnellen Internets kommen. „Der Ausbau erfolgt in Bauabschnitten“, erklärt Remdisch. Sobald einer dieser Abschnitte fertig ist, können die im entsprechenden Abschnitt Wohnenden bereits munter lossurfen. Ein Flyer soll die Bürger im Vorfeld darüber informieren, wann genau ihre Straße an der Reihe ist.

Das Förderprogramm wurde gestoppt

Wenn Kundinnen oder Kunden einen Glasfaser-Tarif bei einem Telekommunikationsanbieter ihrer Wahl abschließen, ist der Anschluss der Immobilie an das Netz der Glasfaser Plus GmbH während der Ausbauphase kostenfrei, betont Remdisch.

Homeoffice, Spiele spielen, Fernseh gucken und Serien streamen – all das wird in Zukunft dann problemlos möglich sein, verspricht die Glasfaser Plus GmbH, sobald die neuen Kabel im Boden liegen. Das neue Netz erlaubt nämlich eine Downloadgeschwindigkeit von 1000 Megabit pro Sekunde. Damit können alle bekannten Anwendungen problemlos genutzt werden. In Zukunft werden sogar noch höhere Geschwindigkeiten möglich sein. Denn die Bandbreite auf einem Glasfaserkabel ist nahezu unbegrenzt.

Die Vermarktung des Glasfaserausbaus in Lindenfels läuft seitens der Telekom seit Dezember 2022. Informationsveranstaltungen gab es im September 2022 in Kolmbach und im Januar 2023 in Lindenfels.

Zu einer neunmonatigen Verzögerungen kam es beim geförderten Gigabit-Ausbau über den Eigenbetrieb IKbit, an dem auch die Stadt Lindenfels beteiligt ist. Beim geförderten Ausbau erhalten alle Adressen einen Glasfaseranschluss, die nicht im Zuge des eigenwirtschaftlichen Ausbaus der beiden Telekommunikationsunternehmen Entega Medianet GmbH und Glasfaser Plus GmbH erschlossen werden.

Der Grund für die Verzögerung: Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr hat das Graue-Flecken-Förderprogramm vom April 2021, auf dessen Grundlage der Eigenbetrieb IKbit im vergangenen Jahr einen vorläufigen Förderantrag einreichen wollte, am 17. Oktober 2022 überraschend gestoppt. Die Mittel waren erschöpft und das Förderprogramm wäre so wieso zum Jahresende ausgelaufen, erklärt IKbit-Betriebsleiter Jan Fischer.

Schnelles Internet soll bis 2030 kommen

Somit musste auch das von IKbit zwischen September und November vergangenen Jahres eingeleitete Markterkundungsverfahren unterbrochen werden. Bei diesem Verfahren, so Fischer, konnten die Telekommunikationsunternehmen ihre eigenwirtschaftlichen Ausbauabsichten für die nächsten drei Jahre sowie deren bestehende Ist-Versorgung für das Projektgebiet mitteilen.

Ein Nachfolge-Förderprogramm ist im März dieses Jahres in Kraft getreten, woraufhin die IKbit ein erneutes Markterkundungsverfahren angestoßen hat. „Aktuell werten wir die Rückmeldungen der Telekommunikationsunternehmen noch aus“, schildert Fischer. Auf deren Basis werde die Fördermittelantragstellung durchgeführt. „Ab dem 15. Oktober 2023 sollen die eingegangenen Förderanträge seitens des Fördermittelgebers zügig geprüft und in vorläufiger Höhe bewilligt werden“, erläutert der IKbit-Betriebsleiter weiter.

Wann genau die im geförderten Ausbau verbliebenen Gebiete der Stadt Lindenfels genau ausgebaut werden, sei allerdings noch offen. Eine zeitliche Planung könne erst nach erfolgter Ausschreibung und entsprechender Grobplanung des bezuschlagten Telekommunikationsunternehmens aufgestellt werden – vor 2024 sei damit jedoch nicht zu rechnen. Fest steht seitens der IKbit nur eins: „Die betroffenen Adressen der Stadt Lindenfels werden zwischen 2025 und 2030 einen Glasfaseranschluss erhalten.“

Entega Medianet wollte sich zum aktuellen Sachstand in Bezug auf den Glasfaserausbau in Lindenfels hingegen nicht äußern: „Entega Medianet nimmt derzeit am Markterkundungsverfahren der IKbit teil. Aufgrund der Wettbewerbssituation in Lindenfels geben wir dazu vor Abschluss des Verfahrens derzeit keine Auskunft zu Ausbaugebieten in Lindenfels“, betont Entega-Unternehmenssprecher Michael Ortmanns.

Von Bürgermeister Michael Helbig war hingegen zu erfahren, dass es am 29. Juni zu einem Treffen zwischen der Stadt Lindenfels und Entega Medianet kam, um Näheres zu besprechen.

Redaktion

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