Glattbach. Volksfeststimmung in Glattbach. Der Lindenfelser Stadtteil erlebte am vergangenen Wochenende mit den „Tagen rund ums Holz“, die seit über 30 Jahren von der dort ansässigen Firma Land-, Forst- und Gartentechnik Seitz auf deren Firmengelände ausgerichtet werden, fast eine „zweite Kerb“, so groß war der Andrang.
„Der Zuspruch ist einfach Wahnsinn“, freute sich Firmenchef Christoph Seitz, der die Firmenleitung des mittelständischen Unternehmens seit dem Jahr 2018 in dritter Generation innehat, beim Blick über das weitläufige Firmengelände. „Schon am Samstag hatten wir viele Besucher. Aber heute, das übertrifft noch einmal alles“, zeigte er sich begeistert.
„Beginn war heute um 9 Uhr. Schon um 8 Uhr hatten wir aber die ersten Besucher. Unsere Veranstaltung wird schon scherzhaft als Glattbacher Holzkerb bezeichnet“, vergisst er dabei nicht, sich bei den Nachbarn der Firma für deren Verständnis während der zwei turbulenten Tage zu bedanken. „Auch bei meinen Mitarbeitern muss ich mich bedanken“, die zusammen mit Vertretern verschiedener Herstellerfirmen für Fragen ansprechbar über das Gelände verteilt waren.
Der Zustrom interessierter Besucher war wirklich enorm. Rund um den Veranstaltungsort waren Parkplätze heiß begehrt. Viele Familien hatten mit ihren Kindern – viele noch im Kinderwagen – den Weg nach Glattbach angetreten. Während die kleineren Kinder auf der Hüpfburg umhertollten, auf den Fahrzeugen des Kinderkarussells oder auch auf den echten Landmaschinen Platz nahmen, bekam der eine oder andere Familienvater beim Anblick der vielen Land-, Forst- und Gartenmaschinen augenscheinlich feuchte Augen oder ein Strahlen ins Gesicht.
Alles, was das Herz des Land- oder Forstwirts oder auch des Gartenfreundes begehrt, war vorzufinden. Mit Motor-, Kreis- und Bandsägen, Holzspalter, Traktoren und Rasenmähern, Seilwinden, Häcksler und diverses Zubehör und Bekleidung wurde praktisch alles geboten, was im weitesten Sinne für die Brennholzverarbeitung benötigt wird.
Figuren aus Holzstämmen gefertigt
Während die erwachsenen Besucher sich von Maschine zu Maschine und von Werkzeug zu Werkzeug durch die Menge voran arbeiteten, hatten die kleinen Besucher besonders ihren Spaß mit den angebotenen Luftballons und den Miniatur-Ausgaben verschiedenster Fahrzeuge.
Oder sie bestaunten die Kletterkünste und die Kettensägenfertigkeiten von Simon Eichel und Sebastian Feige von der holzverarbeitenden Firma Eichel Forst aus Fischbachtal-Steinau und von Arthur Ackermann von der gleichnamigen Garten- und Landschaftsbaufirma aus Groß-Bieberau.
Die drei hatten dafür extra ihren eigenen Baum mitgebracht und am Eingang des Firmengeländes aufgestellt. Von ihren Fertigkeiten konnte man sich anhand eines frisch mit der Motorsäge gestalteten Astlochs dieses Baumes direkt ein Bild machen.
Diese Kettensägenkunst beherrschen erst recht Bianca Sattler Arnold aus Fahrenbach und Gert Hildebrandt aus Hornbach. Zahlreiche aus Holzstämmen herausgesägte Figuren schmückten ihren Stand und lockten auch Kaufinteressenten an. Zudem konnte man ihnen bei der Entstehung eines neuen Objekts – wie aktuell eines Halloween-Kürbiskopfs – mit respektvollem Abstand über die Schulter schauen. Beide sind schon mehrere Jahre mit der Motorsäge künstlerisch aktiv.
Wen bei so viel Kunst und Technik Durst oder Hunger überkam, der musste sich in eine lange Schlange in der Firmenhalle am Stand der Metzgerei Reiner Rettig aus Mitlechtern etwa für eine Curry-Wurst mit Pommes oder für Kaffee und Kuchen von der Bäckerei Stephan aus Wald-Erlenbach einreihen. Wer noch ein Mitbringsel aus dem Odenwald brauchte, war bei „Äbbs Schäines und Äbbs Gudes“ mit Oliver Hoeppner genau richtig. Kuchen im Glas, Grillsoßen und Chutneys oder auch Marmelade, Gelee, Essig und edle Brände waren neben Prospekten eine schöne Erinnerung an den Besuch.
Vierte Generationen will übernehmen
Die Firma Seitz wurde im Jahr 1950 vom Großvater und der Großmutter des heutigen Firmeninhabers gegründet und ist seitdem von einem Familienbetrieb zu einem mittelständischen Unternehmen herangewachsen.
Der Ursprung der Firma als damalige Huf- und Wagenschmiede lässt sich sogar bis ins Jahr 1890 zurückverfolgen. 1950 begann alles mit der Reparatur und dem Verkauf von Forst- und Landmaschinen.
1991 übernahm mit Horst Seitz der Sohn der Firmengründer, der wiederum im Jahr 2018 an Sohn Christoph übergab. Und die vierte Generation gibt es bereits und kündigte im Vorbeigehen zur Freude seines Vaters schon einmal die Firmenübernahme mit Vollendung des 17. Lebensjahres an.
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