Hammelbach. Die Trialsaison startete mit den ersten beiden Veranstaltungen zur Hessenmeisterschaft und TSG-Meisterschaft in Hammelbach. Bei strahlendem Sonnenschein versammelten sich über 120 Fahrer, um ihre Fähigkeiten zu beweisen und sich in den anspruchsvollen Sektionen zu messen. Die Veranstaltung zog zahlreiche Besucher an, die den spannenden Wettkampf hautnah miterleben wollten.
Bereits Wochen zuvor waren die Verantwortlichen der Motorsportvereinigung Hammelbach und der Interessengemeinschaft Motorsport Schlierbachtal mit Vorbereitungen beschäftigt gewesen. Nach der Anmeldung und der technischen Abnahme gab es bei der Fahrerbesprechung einige Hinweise. Danach durften die Maschinen gestartet werden.
Jeder Fahrer musste acht Parcours, sogenannte Sektionen, in drei Runden bewältigen – je nach Leistungsklasse mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad. Von allen Fahrern wurde höchste Konzentration und die perfekte Beherrschung ihrer Motorräder abverlangt. Denn beim Motorradtrial geht es darum, die Sektion möglichst fehlerfrei zu durchfahren, ohne Absetzen der Füße. Dazu wird die Strecke vorher angeschaut, damit die Fahrer sie sich einprägen können.
Bis zu zwei Meter hohe Hindernisse sind zu überwinden
Schon die Anfänger müssen kleinere Steinblöcke, Wurzeln und Baumstämme überwinden und enge Kurven durchfahren. Bei den Experten steigert sich die Höhe der Hindernisse auf bis zu zwei Meter, gepaart mit technisch anspruchsvollen Abschnitten und steilen Abfahren. Aufgrund der drei Runden können Patzer verbessert und verschiedene Techniken ausprobiert werden. Jeder Fehler wird allerdings als Strafpunkt gewertet und von den Punktrichtern in die Rundenkarte der Fahrer eingetragen. Am Ende werden die Strafpunkte zusammengezählt und damit die Sieger ermittelt.
Die Motorsportvereinigung Hammelbach stellte – wie schon häufiger – das größte Starterfeld der Hessenmeisterschaft, aber auch aus dem Schlierbachtal waren Fahrer dabei. Sie traten gegen Konkurrenten aus ganz Hessen an, aber auch darüber hinaus. Zum ersten Mal war die Veranstaltung Teil der Meisterschaft TSG-Südwest, was zahlreiche Teilnehmer aus ganz Süddeutschland nach Hammelbach brachte. Über 120 Fahrer waren schließlich gemeldet.
In vielen Fällen war es ein knappes Rennen mit nur wenigen Punkten Vorsprung, doch häufig konnten sich die Fahrer der beiden austragenden Vereine durchsetzen und fuhren einige vordere Plätze ein. Die jugendlichen Fahrer freuten sich bei der Siegerehrung über Pokale für ihre immer weiter wachsende Sammlung. Für die Erwachsenen gab es traditionell Wurstpakete als Gewinne, was immer besonders gut ankommt, da deren Pokalschränke meistens gut gefüllt sind.
Neulinge sammelten erste Erfahrungen und Meisterschaftspunkte
Die jüngsten Starter der Veranstaltung waren Theo Hörr und Eric Pieczyk, beide von der Motorsportvereinigung Hammelbach. Die Fünfjährigen traten in der Minis-Klasse an und beendeten den Wettkampf mit tollen Leistungen gemeinsam auf dem Podest. Bei den Neulingen waren Jonathan Maras, Lenny Schäfer und Mattis Dieter (alle Hammelbach) dabei. Für Mattis Dieter war es die erste Veranstaltung überhaupt nach seinem Start in den Trialsport im vergangenen Jahr. Er kam als Dritter noch auf das Siegerpodest. Auch Jonathan Maras und Lenny Schäfer behaupteten sich im großen Starterfeld. Sie landeten auf Rängen im Mittelfeld.
Durch Colin Knapp, Antonin Maras und Noah Sturm (alle Hammelbach) waren die Gastgeber auch in der nächsten Klasse stark vertreten. Mit nur vier Strafpunkten erkämpfte sich Noah Sturm den dritten Platz, gefolgt von Antonin Maras und Colin Knapp im Mittelfeld. Nico Schneider ließ bei den Fortgeschrittenen einige Konkurrenten hinter sich, wurde jedoch von Julius Daum übertrumpft, der den dritten Platz die Interessengemeinschaft Motorsport Schlierbachtal erreichte.
Bei den erwachsenen Neulingen fuhren Heiko Sturm und Jochen Dieter (beide Hammelbach) ihren ersten Trial und sammelten mit tollen Erfahrungen auch erste Meisterschaftspunkte. In der nächsten Klasse schafften es Matthias Heuschkel (Hammelbach / IMS) und Jana Reeb (Hammelbach) gemeinsam aufs Podest.
Bei den Fortgeschrittenen waren die Motorsportler aus Hammelbach besonders stark vertreten mit Marco Arnold, Bernd Sattler, Lucy Arnold und Timo Arnold. Sie landeten alle im vorderen Mittelfeld und verfehlten die Podestplätze nur knapp.
Ausgelassene Stimmung im Fahrerlager
Ulrich Daum und Nicolas Hartmann traten für die Interessengemeinschaft Motorsport Schlierbachtal bei den Spezialisten an, wobei sich Daum den dritten Platz sicherte und Hartmann im Mittelfeld landete. An beiden Tagen ganz oben aufs Podest in der höchsten Klasse kam Sandro Melchiori von der Motorsportvereinigung Hammelbach. Er ließ mit jeweils nur einem Strafpunkt die Konkurrenz hinter sich, darunter Max Reeb auf dem dritten Platz sowie Valentin Daum und August Rohleder (IMS) im Mittelfeld.
Die Rennen in Hammelbach bildeten den Saisonauftakt für die Hessenmeisterschaft und TSG-Meisterschaft, sodass es für viele das erste Wiedersehen nach der Winterpause war. Dementsprechend ausgelassen war die Stimmung auch am Abend im Fahrerlager. Auch wenn die Fahrer gegeneinander antreten, herrscht eine familiäre Atmosphäre und kaum Konkurrenzkampf. Ob beim Anstehen in den Sektionen, beim Training oder beim Rückblick auf den Wettkampf – die Fahrer unterstützen sich, geben sich Tipps und freuen sich über Erfolge der anderen.
Trotz der hohen Teilnehmerzahl lief die Veranstaltung reibungslos ab, ohne zeitliche Verzögerungen und ohne Verletzungen. Das DRK Hammelbach stand für Notfälle zur Verfügung. Zahlreiche Helfer beider Vereine waren nicht nur als Punktrichter in den Sektionen unterwegs, sondern auch bei Anmeldung, Auswertung und technischer Abnahme aktiv. Außerdem kümmerten sie sich um die Verpflegung. Bei gutem Wetter waren zahlreiche Zuschauer gekommen. Sie konnten hochklassigen Motorsport aus nächster Nähe miterleben und mit den Fahrern mitfiebern.
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