Ordnungsbehördenbezirk Weschnitztal

Gorxheimertal tritt der Ordnungspolizei bei

Auch die Gemeindevertretungen von Mörlenbach, Rimbach, Fürth und Birkenau haben dem Beitritt von Gorxheimertal in den Ordnungsbehördenbezirk Weschnitztal zugestimmt.

Von 
Nora Strupp
Lesedauer: 

Lindenfels/Gorxheimertal. Die Ordnungspolizei Weschnitztal mit Sitz in Mörlenbach ist für die öffentliche Sicherheit und Ordnung der Stadt Lindenfels und der Gemeinden Fürth, Rimbach, Mörlenbach und Birkenau zuständig. Nun kommt noch eine weitere Kommune dazu: die Gemeinde Gorxheimertal. Mehrheitlich hat die Lindenfelser Stadtverordnetenversammlung dem Beitritt der Gemeinde in den Ordnungsbehördenbezirk Weschnitztal zugestimmt.

Zuvor hatte Mörlenbachs Bürgermeister Erik Kadesch, der die Aufgaben des gemeinsamen örtlichen Ordnungsbehördenbezirks in alleiniger Verantwortung wahrnimmt, im Lindenfelser Finanzausschuss persönlich darum geworben, die Gemeinde Gorxheimertal in den Ordnungsbehördenbezirk Weschnitztal aufzunehmen.

Gorxheimertal war bislang dem Ordnungsbehördenbezirk Viernheim zugeordnet, muss dort aber nun aufgrund von personellen Engpässen ausscheiden. Weil der Vertrag über die Zugehörigkeit der Gemeinde zum Viernheimer Ordnungsbehördenbezirk bereits im Dezember 2024 ausgelaufen ist und die Gemeinde aus Kostengründen die Aufgaben des Ordnungsbehördenbezirks nicht selbst übernehmen kann - dazu gehört beispielsweise als Kernaufgabe die Überwachung des fließenden und ruhenden Straßenverkehrs -, bestand jetzt Handlungsbedarf.

Zweifel, ob Personal bei Gebietserweiterung ausreicht

Erik Kadesch betonte, dass die Aufnahme der Kommune in den Bezirk Weschnitztal keine Auswirkungen auf Lindenfels hätte. Denn das Gebiet der Ordnungspolizei ist in eine Nordstreife und eine Südstreife unterteilt. Die Nordstreife kümmert sich um die Stadt Lindenfels sowie die Gemeinden Fürth und Rimbach, die Südstreife um Mörlenbach, Birkenau und künftig dann auch Gorxheimertal.

Gorxheimertal (rund 4.200 Einwohner) muss eine einmalige Aufnahmegebühr von 70.000 Euro zahlen. Dieser Betrag dient als Anteilszahlung des bisher beschafften Anlagevermögens wie Fuhrpark, Blitzer und Einrichtung der Arbeitsplätze sowie als Personalkostenanteil. „Laufende jährliche Kosten werden gemäß dem Verhältnis der Einwohnerzahlen der Kommunen verteilt. Durch die Aufnahme der Gemeinde Gorxheimertal reduziert sich trotz Erhöhung der Einwohnerzahlen der jährliche Kostenbeitrag der bisherigen Mitgliedskommunen. Nach der Aufnahme der Gemeinde Gorxheimertal wird geprüft, ob die vorhandene Personalressource für den erweiterten Tätigkeitsbereich ausreichend ist“, heißt es im Beschlussvorschlag.

Von Gefahrenabwehr bis Straßenverkehrsüberwachung

  • Der Ordnungsbehördenbezirk Weschnitztal wurde im Jahr 1991 mit der Stadt Lindenfels und den Gemeinden Rimbach und Mörlenbach gegründet . 1992 ist die Gemeinde Fürth beigetreten und 1999 die Gemeinde Birkenau. Nun kommt noch die Gemeinde Gorxheimertal dazu.
  • Die Aufgaben des Ordnungsbehördenbezirks werden vom Bürgermeister der Gemeinde Mörlenbach in alleiniger Verantwortung wahrgenommen.
  • Das Tätigkeitsfeld des Ordnungsbehördenbezirks umfasst folgende Bereiche: Überwachung der Einhaltung von Rechtsvorschriften im Straßenverkehr , Wahrnehmung von Aufgaben der allgemeinen Gefahrenabwehr , Überwachung der Beförderung gefährlicher Güter , Überwachung der Einhaltung von Rechtsvorschriften , Verfolgung von Ordnungswidrigkeiten , erste Maßnahmen bei Straftaten in den Bereichen Ordnungswidrigkeitenrecht, Gewerberecht, Melderecht, Lärmrecht, Abfallbeseitigungs- und Umweltrecht, Konsumcannabisgesetz sowie Wahrnehmung von Aufgaben über Hilfen bei psychischen Krankheiten .

Doch genau daran hatten einige Mitglieder des Lindenfelser Finanzausschusses ihre Zweifel. „Die gleiche Personenanzahl soll ein größeres Gebiet abdecken. Es ist nicht möglich, die Arbeit dann noch genauso gewissenhaft auszuführen. Dafür bräuchte es ein bis zwei Leute mehr. Das wird uns mehr Geld kosten“, war Dieter Adolph (FDP) überzeugt. Das sah auch seine Parteikollegin Inge Morckel so: „Ich bin skeptisch. Das Gebiet ist dann sehr weiträumig. Es wären nicht nur ein bis zwei zusätzliche Polizisten nötig, sondern auch ein weiteres Fahrzeug, ansonsten ist das nicht leistbar. Lindenfels fühlt sich sowieso schon vernachlässigt, was die Polizeikontrollen im Stadtgebiet betrifft.“ Sie regte deshalb an, die Aufnahme von Gorxheimertal zunächst einmal auf einen bestimmten Zeitraum zu begrenzen, um prüfen zu können, ob die Personalanzahl und der Kostenbeitrag der Mitgliedskommunen ausreicht.

Nordstreife kümmert sich um Lindenfels, Südstreife um Gorxheimertal

Jochen Ruoff (Grüne) gab zu bedenken, dass im Einsatzfall der Anfahrtsweg von Mörlenbach nach Gorxheimertal sehr lang ist. Eine Angliederung an Weinheim sei daher sinnvoller, so Ruoff. Erik Kadesch erwiderte, dass dies nicht möglich ist, da Weinheim zu Baden-Württemberg gehört.

Ulrich Roßmann (LWG) hingegen konnte die Zurückhaltung der Ausschussmitglieder nicht ganz nachvollziehen: „Warum sollten wir der Aufnahme nicht zustimmen, wenn sich für uns nichts ändert und man einer anderen Kommune damit helfen kann?“ Kadesch versicherte, dass er sorgfältig mit Personalentscheidungen umgehe, und bat noch einmal eindringlich um Zustimmung für die Aufnahme der Gemeinde Gorxheimertal in den Ordnungsbehördenbezirk Weschnitztal, da Kommunen in diesen Zeiten zusammenhalten sollten.

Auch in der Lindenfelser Stadtverordnetenversammlung wurde über das Thema ausführlich gesprochen. Jochen Ruoff brachte noch einmal das Argument des weiten Anfahrtsweges vor. Dieter Adolph führte aus, dass er zwar die Not von Gorxheimertal sehe, aber auch die Gefahr, dass möglicherweise in zwei Jahren das Personal aufgestockt werden muss und dadurch Extrakosten für Lindenfels entstehen. Inge Morckel erklärte, dass die FDP schon einmal dafür plädiert hatte, dass die Stadt Lindenfels aus dem Ordnungsbehördenbezirk Weschnitztal austreten sollte - wegen den hohen Kosten und der mangelnden Präsenz der Ordnungspolizei im Stadtgebiet. Andererseits habe sie das Argument von Erik Kadesch überzeugt, dass sich für Lindenfels nichts ändern würde, da die Stadt von der Nordstreife der Ordnungspolizei abgedeckt wird und Gorxheimertal von der Südstreife.

Andere Mitgliedskommunen gaben ebenfalls grünes Licht

Ingo Thaidigsmann (SPD) wiederum sprach sich für den Beitritt von Gorxheimertal aus: „Wir können dem zustimmen, wenn uns daraus keine Nachteile erwachsen.“ Sebastian Schmitt (CDU) führte zwei Hauptargumente ins Feld, warum die Aufnahme der Gemeinde sinnvoll sei: „Wir sparen ein bisschen Geld, weil der Kostenbeitrag der Mitgliedskommunen sinkt, und Erik Kadesch hat versichert, dass nicht mehr Personal benötigt wird.“ Bernd Rettig (LWG) befürwortete den Beitritt der Talgemeinde ebenfalls und vertraute auf Kadeschs Aussage, dass sich für Lindenfels nichts ändert.

Bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung stimmte die Stadtverordnetenversammlung am Ende dann mehrheitlich dafür, die Gemeinde Gorxheimertal in den Ordnungsbehördenbezirk Weschnitztal aufzunehmen. Da auch die anderen Mitgliedskommunen Mörlenbach, Rimbach, Fürth und Birkenau grünes Licht gegeben haben und Gorxheimertal ebenso damit einverstanden war, ist der Beitritt nun beschlossene Sache.

Redaktion

Copyright © 2025 Bergsträßer Anzeiger

VG WORT Zählmarke

Thema : Burgfest Lindenfels

  • Lindenfels Kinder verlegten den „Wilden Westen“ nach Lindenfels

    Der traditionelle Kindernachmittag beim Lindenfelser Burgfest ist der Höhepunkt für viele Familien aus der ganzen Umgebung. Über 180 Kinder zog es in den „Wilden Westen“, den Simone Spielmann und ihr Team vorbereitet hatten. An acht Stationen testeten die Kinder ab drei Jahren ihre Geschicklichkeit. Alle Spiele waren kostenlos. An der Burgschänke stand Simone Spielmann und verteilte die Laufzettel. An jeder der acht Stationen erhielten die Kinder einen Stempel. Wer alle absolviert hatte, durfte sich ein kleines Geschenk aus einer großen Kiste aussuchen. Die Aufgaben waren bunt gemischt. Unter den Augen von Simone Spielmann musste man in drei geschlossene Eimer greifen und Spinnentiere aus dem Wasser holen. Dann ging es weiter zum Hufeisenwerfen. Geschickt warfen die Jungen und Mädchen echte Hufeisen an eine Stange. Das Zielwerfen mit viel Gefühl lag manchen Mädchen mehr als den Jungen. An zwei Tischen vor der Burgschänke war eine Schürfstelle für die Goldgräber: Nicht unter Tage im Schacht, sondern in Badewannen voller Spielsand mussten Goldnuggets gesucht werden. „Ich habe ihn, ich habe ihn“ rief ein blondes Mädchen. Die „Nuggets“ durften die Kinder mit nach Hause nehmen. In der Burgschänke bastelten Kinder aller Altersklassen unter der Aufsicht von Stefan Lauterbach Halsketten und Armbänder. „Als Indianer braucht man ein Armband.“ Cowboys auf dem SteckenpferdAuf halber Höhe auf dem Weg zur Burg gab es Pfeilwerfen. Für die Älteren hing eine Dartscheibe an einem Baum, für die Jüngeren gab es eine Scheibe mit Bildern. Neben dem Zielen mit Pfeilen lag eine Station, bei der Schaukelpferde mit einem Lasso gezogen werden mussten. Über eine kurze Distanz mussten die Kinder die Schaukelpferde ziehen. Manche machten es mit viel Kraft und roher Gewalt. Zwei Stationen waren rechts und links neben dem Burgtor. Auf der rechten Seite gab es „Hobby-Horsing für Cowboys, die sich nur ein Steckenpferd leisten können“. Jedes Kind durfte sich ein Steckenpferd aussuchen, und los ging es mit dem Westernturnier. Westernpferde müssen wendig und schnell sein, um den Kühen oder Pferden hinterherzujagen. Slalom und Geschwindigkeit spielten eine Rolle auf der Strecke um eine Tonne herum. Auf der linken Seite vom Burgtor probierten die Kinder aus, wie gut sie sich lautlos bewegen können. Ein Muss für Indianer, die sich an den Gegner anschleichen. Ein Geflecht von Schnüren, an denen Glocken und Musikinstrumente hingen, musste überwunden oder unterklettert werden. Ein Mädchen aus Gadernheim hatte den Einfall: „Warum über die Schnüre krabbeln, warum nicht unten drunter durchrobben?“. Sie war die Schnellste und klopfte sich anschließend den Dreck ab. Schon bald gab es keine Laufkarten mehr, aber die Kinder konnten an allen Stationen weiter ihre Fähigkeiten testen. Sie testeten auch das Klettern und Schwingen an den Ästen des jungen Bäumchens gegenüber der Burgschänke. Der junge Baum ertrug die Kletterer mit Ruhe und Gelassenheit.

    Mehr erfahren
  • Lindenfels Trachtenkapelle: Polka-Klänge am Fuß der Burg Lindenfels

    Die Musiker der Lindenfelser Trachtenkapelle stimmten sich mit einer öffentlichen Probe schon einmal auf das anstehende Burgfest ein.

    Mehr erfahren
  • Lautertal Viele Termine sollen Besucher in den Odenwald locken

    Der Veranstaltungskalender der TAG präsentiert Events wie das Lindenfelser Burgfest und kulturelle Höhepunkte. Eine spannende Einladung, den Vorderen Odenwald zu entdecken.

    Mehr erfahren

Thema : Lindenfels-Festival

  • Lindenfels Ein Konzert in Lindenfels zum Mitmachen

    Elisha Mbukwa und seine Band begeisterten bei ihrem Auftritt die rund hundert Besucher.

    Mehr erfahren
  • Life 2023 13-jährige Ausnahmekünstlerin beim Lindenfels-Festival

    Musik ist Franziska Trilligs Leidenschaft. Mit nur sieben Jahren begann sie, Gitarre zu spielen. Heute komponiert die jetzt 13-Jährige eigene Songs. Ihr ganzes Können zeigte sie nun auch bei einem Konzert beim Life-Festival.

    Mehr erfahren
  • Lindenfels-Festival Lindenfels-Festival: Über 100 Besucher beim Klassik-Konzert

    Sopranistin Emma Kindinger, Pianist Mathieu Bech und Klangregisseur Lennart Scheuren zeigten beim Klassik-Konzert ihr ganzes Können

    Mehr erfahren