Ortsbeirat Kolmbach

Gemischte Bilanz beim Dorf-Wettbewerb in Kolmbach

Von 
Jutta Haas
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Viele Bergsträßer Orte haben in der Vergangenheit schon an dem Landeswettbewerb teilgenommen © Thomas Zelinger

Kolmbach. Eine Bilanz zum Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ zog Ortsvorsteher Kurt Dersch (BILD: jhs) bei einer Sitzung des Ortsbeirats. Im Februar 2020 hatten die Mitglieder des Ortsbeirates entschieden, an dem Wettbewerb teilzunehmen. Es bildeten sich Gruppen, die überlegten, wie das Dorf zukunftsfähig gestaltet werden kann.

Ziel des Wettbewerbs war die Bewertung von Maßnahmen, die das Zusammenleben und Miteinander auch mit Blick in die Zukunft gestalten. Wegen der Corona-Pandemie zog sich der Prozess hin. Für den Bewertungsrahmen gab es Themenbereiche – „Soziales Engagement und kulturelle Aktivitäten“, „Zukünftige Maßnahmen und Projekte“, „Baugestaltung und Siedlungsentwicklung“ und „Grüngestaltung in Bezug zur Landschaft“. Bei der Ortsbeiratssitzung im Mai 2022 legte Kurt Dersch eine Broschüre vor, die auch dem Bewertungsgremium die Vorstellungen der Kolmbacher darlegte.

Die Ausarbeitungen zur Teilnahme an Wettbewerb „Unser Dorf“ wurden in einer Broschüre niedergeschrieben, die 2022 der Bewertungskommission übergeben werden konnte. Nun zog Ortsvorsteher Kurt Dersch Bilanz was aus den damals entwickelten Ideen geworden ist. Jhs/Bild Jutta Haas © Jutta Haas

Den damals ausgearbeiteten Katalog legte Kurt Dersch nun im Ortsbeirat wieder vor und informierte darüber, was seitdem geschehen ist. Beim sozialen Engagement und den kulturellen Initiativen habe sich einiges entwickelt. Auf große Resonanz stoße die Bücherzelle, viele Bücher werden ausgeliehen und neue Bücher dort abgestellt. Regelmäßig findet der Kolmbacher Kaffeeklatsch statt und findet großes Interesse. Weniger interessant war das Angebot eines Kolmbacher Frühschoppens.

Sporadisch im Winter und bei geeignetem Wetter wurde Eisstockschießen organisiert. Regelmäßig treffen sich Bürger zum Boulespiel. Montags und mittwochs gibt es ein Sportangebot mit dem SV Winterkasten im Dorfgemeinschaftshaus. Auch Angebote rund um das Pferd finden sich in der Liste. Nach der Pandemie werden in Kolmbach wieder die Vereinsfeste gefeiert und auch die Kerb.

Die Verkehrsberuhigung bleibt auch weiterhin ein Thema

Es gab eine Fülle weiterer Ideen, am Ende kamen aber bei einigen keine Initiativen dazu zusammen. Dazu gehören Begegnungsangebote wie Stricken und Basteln, die Gründung einer Theatergruppe, Kochtreffs sowie Lauf- und Wandergruppen.

Gut sieht es bei der Grüngestaltung im Dorf und dem Bezug zur Landschaft aus. Hier gilt die Aufmerksamkeit der im Wasserschutzgebiet vorkommenden Orchideen und einer zeitlich angepassten Mahd, um die Lebensräume des Wiesenknopfameisenbläulings zu erhalten. Die Orchideen und der Bläuling gehören zu den geschützten Arten. Gegenüber dem Dorfgemeinschaftshaus wurden Lindenbäume und Büsche gepflanzt.

Bei den Entwicklungskonzepten und wirtschaftlichen Initiativen sind viele Punkte „in Arbeit“, sagte Kurt Dersch. Dazu gehöre die Entwicklung des Bau- und Gewerbegebietes an der Ludwig-Schüssler-Straße. Die Verkehrsberuhigung auf der Nibelungenstraße beschäftigt bis heute den Ortsbeirat, ein Lärmdisplay wurde aufgestellt, ausgewertet und die Daten an das Regierungspräsidium Darmstadt gesendet.

Gut vorangekommen ist der Glasfaserausbau in Kolmbach, nachdem es im November den Spatenstich gegeben hatte. Die Idee zu einem Rundwanderweg wurde theoretisch bereits ausgearbeitet, die Umsetzung steht noch aus. Bei der nächsten Spielplatzaktion ist daran gedacht, dort ein Insektenhotel zu errichten. Der Wunsch nach einer Direktvermarktung konnte bei Fleisch- und Wurstwaren umgesetzt werden, bei Bäckerwaren noch nicht.

Noch nichts unternommen wurde zur Information über die Arbeit der Interessengemeinschaft Odenwald und zu den Begrüßungsschildern an den Ortseingängen.

Als nicht realisierbar haben sich der Aufbau von Ladesäulen für E-Autos am Dorfgemeinschaftshaus sowie die Schaffung eines Angebots an Car-Sharing und Mietwagen entpuppt. Ebenfalls steht noch ein WLAN-Hotspot am Dorfgemeinschaftshaus als nicht umsetzbar auf der Liste. Das könnte sich aber mit dem Glasfaserausbau ändern.

Bei der Sparte „Baugestaltung und Siedlungsentwicklung“ wird die Ausweisung der Heilig-Blut-Kapelle als Geopunkt als erledigt ausgewiesen. Die Zukunft des Gebäudes ist allerdings ungewiss. Für die Gestaltung des Gemeindehofes gibt es noch kein Konzept. Ehrenmal und Friedhof werden vom Bauhof der Stadt gepflegt.

Freie Autorin

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