Weschnitztal

Gemeinden kämpfen gegen die Mistel

In Rimbach wurde ein Landesprogramm genutzt, in Fürth gibt es Schnitttage

Von 
Michael Kochendörfer
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Fürth. Wenn ein alter Hochstamm-Obstbaum stark mit Misteln befallen ist, hat der Baum meist keine Chance mehr. Die Halbschmarotzerpflanze entzieht ihm gerade in heißen Trockenperioden – wie in den vergangenen Sommern – Wasser und damit Nährstoffe. Er hat langfristig keine Kraft mehr, sich zu wehren und neu auszutreiben.

Die Mistel-Problematik im Odenwald ist bekannt. Gerade auf den ökologisch so wertvollen Streuobstwiesen, an den Bäumen entlang der Bachläufe ist dies vermehrt zu beobachten. Dies ist auch den Umweltbeauftragten der Weschnitztalgemeinden längst aufgefallen. Und sie haben Maßnahmen ergriffen. In Rimbach gelang es der Umweltbeauftragten Marion Jöst, Restmittel aus einem hessischen Landesprogramm „anzuzapfen“. Damit konnten mit Hilfe qualifizierter Fachkräfte, so genannten Baumkletterern, Misteln auf Grundstücken von Privateigentümern entfernt werden.

Mit der Frage, ob dies auch in Fürth möglich sei, berief der Vorsitzende des Ausschusses für Umwelt und Landwirtschaft der Gemeindevertretung, Karl Bauer, eine Sitzung ein, bei der Fürths Umweltbeauftragter Stefan Roßbach referierte sowie Rede und Antwort stand. Er erklärte, die Projektanmeldung für diesen Topf sei eine einmalige Sache, kompliziert in der Antragstellung und die Chancen auf Erteilung der Mittel gering. Rimbach habe Glück gehabt.

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Aber darüber hinaus sind auch Maßnahmen in Fürth ergriffen worden. Dazu gehören seit inzwischen acht Jahren in Zusammenarbeit mit den Ortsbeiräten organisierte Mistelschnitttage. Die Ortslandwirte erstellen darüber hinaus Mistelkataster.

Üblich ist es in Fürth seit einigen Jahren auch, dass Eigentümer dem Rathaus (zu Händen des Umweltbeauftragten) Nachweise von Mistelbefall zukommen lassen können. Dafür bekommen sie dann einen Hochstamm zur Neubepflanzung geschenkt. Diese Aktion findet allerdings nur im Rahmen der Weschnitztaler Streuobstaktion stets im November statt, darauf wird Stefan Roßbach explizit hin. Auf eigenen Grundstücken beobachtet die Gemeinde die Lage und verfährt zur Abhilfe in Zusammenarbeit mit dem Bauhof, Hessen-Forst und dem Gewässerverband ähnlich.

Kein Naturschutz

Die Mistel, sagenumwoben nicht erst, seit der Druide Miraculix diese in den Asterix-Comics zur Herstellung des legendären Zaubertranks verwendet, gilt als Halbschmarotzerpflanze, weil sie mit ihren Blättern selbst Photosynthese betreibt und von daher nicht gänzlich auf ihren Wirtsbaum angewiesen ist. Aber über zehn Jahre hinweg halte kaum ein Baum einem solchen Befall stand, erläuterte Roßbach.

Die Mistelbeeren sind Leckerbissen für manche Vogelarten wie die Misteldrossel, die Mönchsgrasmücke und den Seidenschwanz, aber auch für Marderarten. Sie befreien den klebrigen Mistelkern von der Frucht und tragen mit ihrem Kot zur Verbreitung bei. Mit einer hartnäckigen Legende räumte Stefan Roßbach auf: Die Mistel stand nie und steht nicht unter Naturschutz. mk

Info: Kontakt: Stefan Roßbach (Tel.: 06253 / 200113, E-Mail: s. rossbach@gemeinde-fuerth.de

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