Unesco-Geo-Naturpark

Gefahrlos naschen im Heilpflanzengarten in Lindenfels

Am Mittwochmorgen rückten Außendienstmitarbeiter vom Geopark mit einem Erdbohrer und einem Apfelbäumchen der Obstsorte „Der Odenwälder“ an.

Von 
Gisela Grünwald
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Christoph Krasemann (Bauhof), Stefan Herd und Michael Mink (Unesco-Geopark) sowie Stadtrat Siegfried Schwarzmüller (von links) bringen im Lindenfelser Heilpflanzengarten das Apfelbäumchen unter die Erde. © Thomas Zelinger

Lindenfels. Die Stadt Lindenfels hat sich beim Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald für ein Apfelbäumchen beworben. Jede Gemeinde, die dem Unesco-Geo-Naturpark angehört, hat die Chance auf einen Obstbaum-Setzling.

Der Geo-Naturpark in Lorsch will damit wieder alte Obstsorten bekannt machen. „Die können oft viel besser mit den trockenen und sonnigen Lagen im Odenwald umgehen“, erläutern die beiden Außendienstmitarbeiter vom Geopark, Stefan Herd und Michael Mink, bei der Pflanzung.

Geschaffene Kulturlandschaft

Am Mittwochmorgen rückten die beiden mit dem Erdbohrer und dem Apfelbäumchen der Obstsorte „Der Odenwälder“ an. Sie fuhren mit ihrem Fahrzeug an die Rückseite der Burg zum Tor des Heilpflanzengartens. Im Garten suchten die Geoparkmitarbeiter mit dem Lindenfelser Stadtrat Siegfried Schwarzmüller den Platz aus.

„Wir haben uns für das Apfelbäumchen beworben, damit die Besucher des Heilpflanzengartens auch gefahrlos naschen können“, berichtet Stadtrat Siegfried Schwarzmüller bei der Baumpflanzung. Mit dabei auch Christoph Krasemann vom Bauhof der Stadt Lindenfels. „Gut, dass ihr zwei Kanister voll mit Wasser schon mitgebracht habt“, dankte er den Geopark-Außendienstlern Stefan Herd und Michael Mink. Er versprach zu klären, wer das Odenwälder Apfelbäumchen regelmäßig gießt.

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Die beiden Geoparkmitarbeiter erstaunte die Erdschicht zum Graben auf dem Granitboden. Routiniert setzten sie ihr Bäumchen. Eine Arbeit, die sie regelmäßig tun, ob in Fürth, in Mörlenbach oder im Ried. Der Odenwald, wie wir ihn heute kennen, mit seinen Streuobstwiesen ist eine von Menschen gemachte Kulturlandschaft, mit verschiedenen Obstsorten und Walnussbäumen.

Stadtrat Siegfried Schwarzmüller zitierte den Reformator Matin Luther, der in den Bäumen die göttliche Gnade im irdischen Leben gesehen habe: „Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.“

Obstsorte des Jahres 2022

Neben dem Apfelbaumsetzling steht ein Schild vom Geo-Naturpark mit der Aufschrift „Der Odenwälder – die Obstsorte des Jahres 2022“. Vermutlich stammt die Apfelsorte aus dem hessischen Odenwald. Alte Bestände gibt es vereinzelt noch in Süddeutschland und Österreich. Man kennt die Sorte auch unter dem Namen „Schwarzwälder Renette“.

Der Odenwälder Apfelbaum ist besonders robust und widerstandsfähig. Seine Früchte erntet man im Oktober. Der Odenwälder Apfel eignet sich hervorragend zum Kochen, Backen und Frischverzehr.

Christoph Karsemann vom Bauhof der Stadt überlegte auch schon, wer den Obstbaumschnitt übernehmen könnte, denn nur dann tragen sie auch Früchte. Und vielleicht folgen ja noch weitere Obstbäume.

Freie Autorin

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