Lindenfels. Die Lindenfelser Sportschützen bestehen mittlerweile seit 50 Jahren. Wegen der Corona-Pandemie ist allerdings keine große Feier möglich gewesen. In einer kleinen Serie erinnern wir an die Geschichte des Schützenvereins.
Das Jahr 2000 läutete bei den Sportschützen einen Führungswechsel ein. Unter Winfried Schnellbächer hatte sich der Verein so breitgefächert wie nie zuvor entwickelt und finanziell stabilisiert. Roland Löw übernahm es, den Verein zu führen und die Optimierung der Schießanlagen mit seinen Vorstandskollegen voranzutreiben.
Die Pistolenabteilung war zwischen 2002 und 2006 mit ihren ersten Mannschaften zumindest in der Kreisklasse vertreten. 2002 stellte Torsten Helmel mit der Luftpistole mit 378 Ringen den bis heute gültigen Einzel-Vereinsrekord auf.
Zum Flaggschiff entwickelte sich die Sportpistolen-Mannschaft, die 2001, 2003 und 2004 Meister in der Kreisklasse Bergstraße wurde und 2002 nur mit viel Pech aus der Gauliga Starkenburg abstieg. Die Sportpistolen-Schützen stellen in dieser Zeit ebenfalls eine neue Rekordserie auf mit einer Mannschaftsbestleistung von 1109 Ringen und einem Einzelrekord von 284 von 300 möglichen Ringen, den Horst Steinbacher 2003 und 2004 erreichte.
Manfred Pfeifer sorgte für die Höhepunkte in der jungen Großkaliber-Abteilung. Nach Topleistungen bei Rundenwettkämpfen und Meisterschaften erreichte er 2003 die Deutschen Meisterschaften. Im folgenden Jahr war Horst Steinbacher mit der Vorderladerpistole bei den nationalen Titelkämpfen vertreten.
Ein deutliches Lebenszeichen kam aus dem Nachwuchsbereich: Die Brüder Gregor und Berno Wenzel qualifizierten sich 2007 und 2008 nacheinander für die Deutschen Meisterschaften. Berno Wenzel sicherte sich 2008 das Ticket nach München nach einem dritten Einzelplatz bei den Hessenmeisterschaften der Junioren. Im Vorjahr war er für den SV Hüttenthal in der Zweiten Bundesliga gestartet. Markus Morckel wurde 2005 als vierter Aktiver der Sportschützen Kreisschützenkönig.
Die personell eng besetzte Luftgewehr-Mannschaft rappelte sich wieder auf und gehört der Kreisklasse nach drei Jahren zwischen 2002 und 2004 wieder seit dem Jahr 2009 an. In dieser Saison wurde mit einem neuen Vereinsrekord mit 1503 Ringen die Schallmauer von 1500 Ringen durchbrochen.
Die erste Luftpistolen-Mannschaft musste 2006 einen personellen Aderlass hinnehmen und stieg 2008 nach elf Jahren in die Grundklasse 1 ab. Das gleiche Schicksal hatte die Großkalibermannschaft ein Jahr davor ereilt – und das, obwohl sie noch 2004 Vizemeister in der Kreisklasse gewesen war.
Die Wurfscheiben-Mannschaft entwickelte sich vom Punktlieferanten zu einer der führenden Mannschaften. In der Saison 2009 wurde sie Dritter in der Kreisklasse. Thomas Hartmann erreichte mit 166 Scheiben das höchste Einzelergebnis aller Schützen. Für eine zusätzliche Belebung sorgte ab 2005 die Bogenabteilung, die sich bis heute großen Zuspruchs erfreut.
Die Schießstände, allen voran die 50-Meter-Anlage, wurden unter der Führung von Roland Löw weiter optimiert. Das Schützenhaus am Steinbruch bietet seitdem für alle Disziplinen auf zehn, 25 und 50 Meter alle Voraussetzungen, die der Schießsport nach dem aktuellen Reglement erfordert.
Im März 2009 gab Roland Löw die Führung des Vereins ab. Dr. Wolf-Werner Huep war nach Otto Höbel, Herbert Feustel, Günther Höbel, Winfried Schnellbächer und Roland Löw der sechste Vorsitzende. Er führte den Verein in das 40-jährige Bestehen. wfe
Die Bilanz der Mannschaften
Luftgewehr: Mit zwei Meistertiteln 2001 und 2008 in der Grundklasse 1 stabilisierten sich die Schützen auf hohem Kreisniveau und starteten fünf Jahre in der Kreisklasse. Allerdings fehlten die zweite Mannschaft und ausreuchend Nachwuchs.
Luftpistole: Die erste Mannschaft war bis 2008 in der Kreisklasse vertreten und kam dort auf vier Vizemeisterschaften. 2000 und 2002 feierte die zweite Mannschaft Rundensiege.
Sportpistole Kleinkaliber: 2001, 2003 und 2004 gab es Kreisrundensiege. 2002 erreichten die Schützen die Gauliga Starkenburg als höchste Klasse, in der je ein Lindenfelser Team startete. Nach nur einer Saison folgte der Abstieg. 2000, 2001 und 2005 gab es Meisterschaften für die zweite Mannschaft.
Gebrauchspistole Großkaliber: Nach dem Stotterstart erreichte die Mannschaft 2000 und 2001 Meisterschaften in Folge und blieb dabei ungeschlagen. Fünf Jahre in Folge ging es in die Kreisklasse, wo 2002 und 2004 Vizemeisterschaften heraussprangen.
Wurfscheibe Trap: 2005 und 2009 ging es unter die ersten Drei hinter dem Ausnahmeteam des SSV Viernheim und dem SV Hassia Fürth. wfe
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