Fürth. Für eine Schülergruppe der Heinrich-Böll-Schule ging es zu einer sechstägigen England-Fahrt. Es war das erste Mal seit den Corona-Jahren, dass der Austausch zwischen der Odenwälder Gesamtschule und der Partnerschule in Whitby, North Yorkshire, wieder stattfand, schreibt die Schule. Anders als früher waren die Jugendlichen nicht mehr in Gastfamilien untergebracht – mit Ausnahme von vier Kindern. Alle anderen logierten in einem „Outdoor-Centre“, auf einem früheren Militärgelände. Die Schule teilt aber mit, dass in Zukunft wieder das Gastfamilien-Modell angestrebt werde.
„Hogwarts“ und Dracula
28 Schüler waren dabei, begleitet wurden sie von ihren Englischlehrern Daniela Hirsch und Sebastian Zilles. Zunächst ging es mit dem Flugzeug nach Manchester, von dort aus nach Whitby. Ian Bloor, der den Austausch von englischer Seite betreute, begrüßte die deutschen Gäste und veranstaltete eine Wanderung zum Strand. Weil das Wetter gut war, trauten sich sogar einzelne Schüler ins Wasser.
Am zweiten Tag stand die Erkundung Whitbys in Form einer Schatzsuche auf dem Programm. In kleinen Gruppen sollten die deutschen und englischen Schüler Fragen über die Stadt beantworten, in Läden nach Preisen von typisch englischen Produkten fragen oder ein Selfie mit einem Mitarbeiter machen. Die Schatzsuche führte zu bekannten Sehenswürdigkeiten wie der Whitby Abbey, aber auch vorbei am Dracula-Museum oder der Endeavour, einer Nachbildung des Schiffs von Kapitän James Cook. Mit einem Lagerfeuer klang der Abend aus, bevor die Gruppe am nächsten Tag mit einer alten Dampflokomotive von Whitby nach Goathland fuhr, vielen Harry-Potter-Fans bekannt aus der Verfilmung, als der Bahnhof des 400-Seelen-Dorfes die Haltestelle der Hogwarts-Schule war.
Nach einer Wanderung stand am folgenden Tag der Schulbesuch an der Eskdale School auf dem Programm, wo Bloor, der vor über 20 Jahren als Assistent an der HBS war, die Besucher willkommen hieß: „Die deutschen Gäste durften die englischen Schüler einen Vormittag lang im Unterricht begleiten“, schreibt die HBS und fährt fort, dass die Deutschstunde für sie eine besondere Erfahrung gewesen sei, wurden doch Interviews gemacht – für die Briten auf Deutsch, für die Deutschen auf Englisch. Die Mitteilung zitiert Bloor: „Es war fantastisch zu sehen, wie die Schüler miteinander in der jeweils anderen Sprache kommuniziert haben.“
Nach einem Quiz stand noch eine Zusammenkunft am Caedmon College an, wo auch französische Schüler zu Gast waren. Bei Sport, Kunst oder Theater lernten sich die Jugendlichen besser kennen.
Freundschaften geschlossen
Am vorletzten Tag fuhr die Gruppe mit dem Bus nach York, wo die Stadt besichtigt wurde. Die Pädagogen schreiben, dass sich die Jugendlichen mittlerweile angefreundet, Telefonnummern und Kontaktdaten für soziale Medien ausgetauscht hätten. Schließlich ging es zurück nach Hause, und abschließend schreibt die HBS über die Schüler: „Im Gepäck hatten sie nicht nur neue Kontakte, sondern unzählige Eindrücke und nicht zuletzt auch neue englische Wörter, die sie während des Austauschs gelernt haben.“ red
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