Lindenfels

Flüchtlingsunterkunft im Lindenfelser Krankenhaus könnte bald an den Start gehen

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kbw
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Im März hatte der Kreis Bergstraße angekündigt, das alte Luisenkrankenhaus vorübergehend als Unterkunft für ukrainische Flüchtlinge nutzen zu wollen. Bisher sind noch keine Schutzsuchenden dort eingezogen. Nach Angaben des Eigentümers wäre das Gebäude aber demnächst bereit dafür. © Thomas Neu

Lindenfels

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Der angekündigte Einzug von ukrainischen Flüchtlingen in das alte Lindenfelser Luisenkrankenhaus lässt zwar auf sich warten. Nach Angaben eines Vertreters des Eigentümer-Unternehmens, der Avenue Park GmbH, die die Immobilie zu diesem Zweck an den Kreis Bergstraße vermieten will, könnte es aber demnächst so weit sein.

Mitte März hatte die Bergsträßer Kreisverwaltung mitgeteilt, die im Privatbesitz befindliche Immobilie mieten und auf Zeit als Flüchtlingsunterkunft nutzen zu wollen. Etwa 200 Kriegsvertriebene könnten dort vorübergehend eine Bleibe finden, hieß es.

Ein Mietvertrag mit den Eigentümern sei bisher noch nicht Zustande gekommen, teilte die Pressestelle im Landratsamt auf Nachfrage dieser Zeitung mit. Der Kreis befinde sich zwar in Gesprächen mit dem Eigentümer: „Die Immobilie müsste allerdings vom Eigentümer ertüchtigt werden, damit eine Unterbringung dort erfolgen könnte“, lautet die Auskunft aus Heppenheim.

Haus steht seit 2016 leer

Es sehe gut aus, sagte der Vertreter der Avenue Park GmbH nun auf Nachfrage. Die Zimmer seien eingerichtet. Nach Arbeiten an den Wasserleitungen und der Abnahme von Proben solle die Immobilie demnächst bezugsfertig sein, so die Hoffnung. Der Vertreter geht sogar von 400 Plätzen für Flüchtlinge aus,

Das von den Lindenfelsern Luise genannte Haus steht seit 2016 größtenteils leer, bis auf das Nierenzentrum. Schon 2020, als der Lindenfelser Udo Pfeil angesichts der Corona-Pandemie erfolglos eine Wiedereröffnung forcierte, benannte er die maroden Wasserleitungen und die Haustechnik als Punkte, die noch abzuarbeiten wären. Die damaligen Eigentümer haben das Luisenkrankenhaus zwischenzeitlich an die Avenue Park GmbH in Bad Schwalbach verkauft. Das Unternehmen hat sich dort bei der Verwertung der ehemaligen Median Rheingau-Taunus-Klinik engagiert. Unter anderem zog eine Kindertagesstätte in das alte Krankenhaus.

Der Verkauf hatte im Januar dieses Jahres einige Wellen geschlagen, weil schon damals Gerüchte aufkamen, es sollten Flüchtlinge untergebracht werden, was - vorsichtig ausgedrückt - kritisch gesehen wurde. Bürgermeister Michael Helbig und der designierte Kreisbeigeordnete Matthias Schimpf versicherten damals, es sei nichts derartiges geplant.

Der Angriffskrieg Putins auf die Ukraine hat alles verändert. Nutzer von Internetplattformen wie Facebook brachten schon bald nach der Ankunft der ersten Flüchtlinge in Deutschland von sich aus die Luise als Flüchtlingsunterkunft ins Spiel. Als die Ankündigung des Kreises dann kam, die alte Klinik als Unterkunft zu nutzen, blieb der große Aufschrei aus, stattdessen machten Aufrufe die Runde, bei der Herrichtung mit anzupacken. Nach Angaben von Bürgermeister Helbig sind bisher auch schon 36 ukrainische Flüchtlinge privat in Lindenfels untergekommen. 

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